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Ab ins Gelände

Salomon Speedcross 3: Trailrunningschuhe im Test

4 Minuten Lesezeit
In Trailrunner-Kreisen wird der Salomon Speedcross 3 viel gelobt. Ob der Laufschuh diese Lorbeeren zurecht erhält, hat Arnold Zimprich intensiv getestet.

Der Salomon Speedcross 3 wird in Trailrunner-Kreisen fast schon gehypt. In diversen Tests hat er ebenfalls sehr gut abgeschnitten. Als ich den Laufschuh auspacke, sind meine Erwartungen jedenfalls sehr hoch. Doch kann der Salomon Speedcross 3 im Praxistest halten, was die Vorschußlorbeeren versprechen?

Der Salomon Speedcross 3 Trailrunningschuh im Wintertest

Der Salomon Speedcross 3 ist geradezu prädestiniert für nasskalte Einsätze wie hier beim Test im Winter. | Foto: Arnold Zimprich
Der Salomon Speedcross 3 ist geradezu prädestiniert für nasskalte Einsätze wie hier beim Test im Winter. | Foto: Arnold Zimprich

Februar 2015. Der Winter hat das bayerische Oberland mit eisiger Hand im Griff. Doch echte Lauf- und Winterfreunde wie mich stört das nicht, im Gegenteil. Prickelnde Kälte auf der Haut! Dampfender Atem! Knirschen unter den Sohlen! Laufen im Winter hat seine ganz eigenen Reize. Es besteht jedenfalls kein Grund, die nagelneuen Salomon Speedcross 3 im Keller stehen zu lassen – erst recht nicht, wenn man einen Blick auf ihren tollen Funktionsumfang wirft. Denn der Trailrunningschuh ist durch seine Climashield-Membran im Zungen- und Vorderfußbereich, die für optimalen Nässeschutz sorgt, geradezu prädestiniert für Einsätze bei nasskaltem Wetter.

Nach einer kurzen Eingehphase im Büro und zu Hause nehme ich den Trailrunningschuh daher gleich mit auf meine winterlich verschneite 11,5-Kilometer-Standardrunde. Brav beißen sich die hohen Gummistollen in den Schnee, die Kraftübertragung und die Kurvenlage sind überragend. Es wird zudem schnell klar, wo sich der Speedcross 3 wohlfühlt und wo nicht. Grobes, weiches Gelände, Matsch und Schnee sind sein Revier, harte Unterlagen wie Teer oder massiver Fels liegen dem Schuh nicht besonders. Hier sorgen die hohen Stollen für ein schwammiges Laufgefühl.

Auf die Langstrecke

Die Sohle des Salomon Speedcross: guter Biss garantiert! | Foto: Arnold Zimprich
Die Sohle des Salomon Speedcross: guter Biss garantiert! | Foto: Arnold Zimprich

Wenige Tage später steht die erste richtige Langstrecke auf dem Plan. Auf dreißig Kilometern kreuz und quer durch das Kaufbeurer Umland fühle ich dem Salomon-Laufschuh intensiv auf das Profil. Die Landschaft hat sich ein tiefwinterliches Kleid angezogen. Ich lege 95 Prozent der Strecke auf Lockerschnee, fest gepacktem Schnee und verkrustetem Schnee zurück, auch nasse Passagen und Teerstraßen sind dabei.

Um es kurz zu machen: Der Salomon Speedcross 3 überzeugt auf der ganzen Linie. Im Tiefschnee bietet die grob profilierte Frontpartie einen optimalen Biss, in verkrusteten Kurven krallen sich die Stollen zuverlässig in den Untergrund, auf trockenen Abschnitten bietet der Schuh ein komfortables und gutmütiges Abrollverhalten. Aufgrund des elastischen Mesh-Einsatzes über der Zunge, der das Eindringen von Steinchen, Dreck und Schnee effektiv verhindert, habe ich im Testeinsatz zudem kein einziges Mal mit Krümeln im Fußbett und anderen Komfortproblemen zu kämpfen!

Nach dem Lauf macht sich das schnelltrocknende und atmungsaktive Textilfutter vorteilhaft bemerkbar. Es beschert dem Trailrunningschuh einen tollen Tragekomfort und macht ihn aufgrund der kurzen Trocknungsintervalle schnell wieder einsatzbereit.

Durchdachter Trailrunning-Schuh mit toller Ausstattung

Das Gefühl, das der Speedcross nach dem 30-Kilometer-Lauf hinterlässt, ist für mich neu. Nichts hat gedrückt, nichts hat gerieben – das Ortholite-Fußbett macht ganz einfach einen tollen Job! Die Zwischensohle aus vorgeformtem und gespritztem EVA sorgt darüber hinaus in jeder Laufsituation für einen tollen Tragekomfort.

Auch die Dämpfung des Salomon Speedcross 3 sucht in Sachen Vielseitigkeit ihresgleichen. Sie bietet ausreichend Sicherheit für Laufanfänger, ist jedoch straff genug, um auch Laufprofis das Gefühl zu geben, dass die Bein- und Fußkraft nicht in dicken Gelpolstern verpufft.

Die stabilen Zehenschutzkappen bieten zusätzlichen Schutz und stecken auch bei längeren Laufeinheiten im rauhen Fels einiges weg, der rundumlaufende Schlammschutz macht den Schuh zudem zu einem echten Dreckprofi.

Die recht hohe Sprengung von elf Millimetern sorgt zwar dafür, dass sich der Speedcross 3 beim ersten Anziehen recht „hoch” anfühlt, trotzdem läuft er sich aufgrund der tollen Passform niemals kippelig und man hat nie das Gefühl, die Balance zu verlieren.

Test-Fazit zum Salomon Speedcross 3 Trailrunningschuh

Im Vergleich mit meinen Brooks Puregrit 2 und Puregrit 3(einen ausführlichen Testbericht findet ihr hier), die in etwa das gleiche Einsatzprofil haben, macht der Salomon Speedcross 3 einen etwas robusteren und langlebigeren Eindruck, ist aber auch etwas straffer abgestimmt. Meiner Meinung nach ist der Speedcross ein sehr robuster Trail-Allrounder, mit dem der Laufspaß kein Ende nehmen wird.

Ich würde den Schuh daher einem ambitionierten Anfänger genauso empfehlen wie einem Profi, der im nächsten Laufjahr mehrere Ultra-Trails auf dem Plan hat. Nach längerer Salomon-Abstinenz fand ich darüber hinaus das Quicklace-Schnellschnürsystem besonders angenehm – ein echtes Alleinstellungsmerkmal gegenüber „normalen” Schnürschuhen!

Alles zum Salomon Speedcross 3 auf einen Blick

  • elf Millimeter Sprengung, EVA Ortholite®-Fußbett
  • Präzise Passform, Quicklace™-Schnellschnürsystem, Mesh-Einsätze an Zunge, Zehenschutzkappe
  • Stärken: Grobes, weiches Gelände, Matsch und Schnee.
  • Schwächen: harte Unterlagen wie Teer oder Fels.
  • Für ambitionierte Anfänger genauso geeignet wie für Profis.

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