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... mal mit den Händen laufen

Philipp Reiter: „Der Zauberlehrling“ im Interview

13 Minuten Lesezeit
Die Trailrunning-Szene kennt ihn als "der Zauberlehrling": Philipp Reiter. Im Interview erklärt er, wie es zu diesem Spitznamen kam, welche Rolle Training und Psyche spielen und was er sich für die Zukunft seines Sports erhofft.

Philipp Reiter (24) ist aktuell Deutschlands bester Trailrunner. Im Interview mit Peter Fobe spricht der Salomon-Athlet über seinen Weg in die Weltspitze, was seine Mutter damit zu tun hat und warum Trailrunning nie olympisch werden sollte. Und er erklärt, warum das „lustige Laufen“ auch im Flachland geht und was Einsteiger dabei beachten sollten.

„… unsere Familie war schon immer viel in den Bergen unterwegs …“

Peter Fobe: Philipp, zunächst muss ich dich fragen: Warum nennt man dich eigentlich den „Zauberlehrling“?

Philipp Reiter: Den Namen hat mir der „Gripmaster“ Stephan Repke verpasst. Stephan ist der Trailrunning-Experte im deutschsprachigen Raum und Salomon-Teamchef. Meinen ersten Transalpine Run lief ich 2010 mit einem anderen Salomon-Athleten. Der hatte den Lauf schon sechs Mal absolviert, ich war gerade 18 Jahre alt geworden. Das hat Stephan scheinbar beeindruckt. Und weil mein Teampartner damals mit seinen blonden Haaren und mit seinem Ziegenbart ein bisschen wie ein Zauberer ausgesehen hat, und ich immer gehorsam gefolgt bin, hat er mir wohl den Spitznamen „Zauberlehrling“ verpasst.

Wie bist du in so jungen Jahren schon auf ein so hohes Level im Trailrunning gekommen?

"... daraufhin hab ich begonnen, zwei Mal die Woche zu trainieren..." Heute läuft Philipp Reiter bei der Weltmeisterschaft am 80 Kilometer am Mont Blanc. | Foto: Droz Photo
„… daraufhin hab ich begonnen, zwei Mal die Woche zu trainieren…“ Heute läuft Philipp Reiter bei der Weltmeisterschaft 80 Kilometer am Mont Blanc. | Foto: Droz Photo

Philipp Reiter: Unsere Familie war schon immer viel in den Bergen unterwegs. Nicht für Wettkämpfe, sondern einfach für das Naturerlebnis. Weg vom Fernseher, hin zum Abenteuer vor der Haustür, das war das Motto meiner Eltern. Mit 15 Jahren hab ich dann eine Ausschreibung für ein Skitouren-Rennen bei uns daheim am Götschen gesehen. Als ich meiner Mutter sagte, dass ich da mitmachen will, antwortete sie nur: Dann musst du aber auch trainieren, denn von nix kommt nix!

Deine Mutter hat also den Grundstein für deine sportliche Karriere gelegt?

Philipp Reiter: (lacht) Ja, irgendwie schon. Denn daraufhin hab ich begonnen, zwei Mal die Woche zu trainieren. Und als ich dann beim Wettkampf merkte, dass ich selbst Starter mit deutlich besserer Ausrüstung hinter mir ließ, war der Eifer geweckt. Darauf folgten weitere Wettkämpfe und ein Jahr später war ich schon in der Nationalmannschaft Skibergsteigen des Alpenvereins.

Trailrunning und Skibergsteigen – „ich hab schnell gemerkt, dass das physisch und mental einfach zu viel ist“

Und wie bist du dann zum Trailrunning gekommen?

Philipp Reiter: Ich habe gemerkt, dass ich auch im Sommer was für die Rennen im Winter tun muss. Und weil kein Schnee lag, sind wir halt mit den Skistöcken und  Laufschuhen die Berge hochgerannt. Irgendwann ist mir da einer begegnet, der das ohne Stöcke gemacht hat, und ich dachte mir: Das probierst du auch mal! Was anfangs nur auf kurzen Strecken ging, hat sich dann immer weiter entwickelt. Die Laufstrecken wurden länger, die Anstiege steiler und die Berge höher. Und nach einigen reinen Bergläufen wurde ich dann 2010 gefragt, ob ich beim Transalpine Run starten will.

Gehören Trailrunning und Skibergsteigen für dich also zusammen?

Philipp Reiter: Ich mag beides total gern. Ein Jahr lang habe ich auch mal versucht, beides auf gleichem Level wettkampfmäßig zu betreiben. Dann hab ich aber relativ schnell gemerkt, dass das physisch und mental einfach zu viel ist. Das ganze Jahr über topfit und motiviert zu sein, das ist nicht möglich. Von da an habe ich mich nun mehr aufs Trailrunning fokussiert.

Was macht den perfekten Trail aus?

Du warst in diesem Jahr bei den Salomon 4 Trails an der Streckenführung beteiligt. Dein Wohnort Bad Reichenhall war Etappenort. Was macht für dich einen perfekten Trail aus?

Philipp Reiter: Grundsätzlich mag ich es gern mit richtig vielen Höhenmetern, wie es beim sogenannten „Skyrunning“ der Fall ist. Das kommt noch vom Skibergsteigen. Da spielen Streckenkilometer eigentlich keine Rolle, da kommt es allein auf die Höhenmeter an. Je steiler und technisch anspruchsvoller, desto besser für mich. Ich mag Trails, wo wirklich jeder Schritt sitzen muss und wo man auch mal mit den Händen läuft. So richtig hochalpines Gelände eben, das gefällt mir.

Braucht es also nur läuferisches oder auch bergsteigerisches Talent, um in der Trailrunning-Weltspitze mithalten zu können?

Philipp Reiter: Ich denke schon. Es hilft auf jeden Fall sehr, wenn man keine Scheu vor steilem oder ausgesetztem Gelände hat und weiß, wo man sich ohne Sicherung wie bewegen sollte. Ich gehe auch oft klettern, das ist eine sehr gute Schule. Grundsätzlich ist das aber natürlich immer abhängig davon, welche Art von Trailrunning man macht. Beim schnellen City-Trail muss man kein Bergsteiger sein, aber bei einer Watzmann-Überschreitung schaden gewisse Grundkenntnisse sicher nicht. Diese vielen verschiedenen Spielarten sind für mich das Tolle am Trailrunning.

Findet sich diese Bandbreite an Streckenlängen und Profilen auch in den Wettkämpfen wieder?

"Wer lange läuft, weiß, dass es unterschiedliche Arten von Schmerz gibt." | Foto: Kolesky
„Wer lange läuft, weiß, dass es unterschiedliche Arten von Schmerz gibt.“ | Foto: Kolesky

Philipp Reiter: Absolut. Beim „Skyrunning“ gibt es im Wesentlichen drei Varianten. Das fängt an mit dem „Vertical Kilometer“, wo 1.000 Höhenmeter auf möglichst kurzer Strecke absolviert werden müssen. Es gibt Rennen, da legen die Läufer dafür nicht mal zwei Kilometer an Strecke zurück, das ist brutal. Dann gibt es das „Skyrace“, was in etwa bis zur Marathondistanz geht, und darüber hinaus gibt es die Ultradistanzen, die mehrere Hundert Kilometer lang sein können.

Wie wichtig sind bei einem Ultratrail Kopf und Strategie?

Zu deinen größten Erfolgen zählt u. a. der Sieg beim Zugspitz-Ultratrail 2013, wo du die 100 km und 5.400 Höhenmeter in gut elf Stunden gelaufen bist. Wie wichtig ist gerade auf so langen Strecken der Kopf?

Philipp Reiter: Sehr wichtig! Gerade in unwegsamem Gelände gilt das für die Konzentration, damit man sich nicht verletzt. Vor allem aber gilt das für die Motivation. Denn normalerweise sagt der Körper ja nach zwei bis drei Stunden, dass es reicht. Da muss jeder dann eigene Strategien entwickeln, um weiterhin motiviert und konzentriert zu bleiben. Wer lange läuft, weiß, dass es unterschiedliche Arten von Schmerz gibt. Viele davon lassen sich mental überwinden. Nach ganz langen Läufen bin ich selbst immer wieder verblüfft, dass meine Beine und mein Körper zum Beispiel gerade 100 Kilometer gelaufen sind. Vieles davon findet tatsächlich im Kopf statt.

Wie sieht deine Strategie aus, wenn dein Körper nach 50 Kilometer sagt, es reicht, du aber nochmal fünfzig vor dir hast?

Philipp Reiter: Wenn ich im Rennen weiter vorn liege, dann hab ich natürlich schon auch die Position im Blick. Eine Chance aufs Podium motiviert sehr, dafür bin ich ja Sportler. Außerdem helfen mir Erfahrungen aus anderen, ähnlichen Situationen. Wenn ich weiß, dass ich etwas schon mal geschafft hab, dann kann ich mich damit antreiben. Und wenn es besonders schwer fällt, dann mache ich Musik an. Welche, kann ich hier leider nicht verraten, aber sie ist auf jeden Fall lustig und hat einen schnellen Beat. Da macht man ganz automatisch weiter (lacht).

Ist der Kopf auch Teil deines Trainings, denn einfach nur viel und lang bergauf zu laufen reicht wohl kaum aus, oder?

Philipp Reiter:  Also ich mache kein spezielles Mentaltraining. Aber da meine Trainingsumfänge natürlich hoch sind, ist der mentale Aspekt, also dieses sich aufraffen und antreiben, eigentlich immer mit dabei. Ich fahre zum Beispiel sehr viel und lang Rad. Und obwohl ich ohne Probleme mehrere Tage am Stück vier bis fünf Stunden fahren kann, muss ich mich natürlich oft erstmal dafür motivieren.

Wie trainierst Du für deine Trailrunning-Wettkämpfe?

Hast du einen Trainer oder Trainingsplan?

Philipp Reiter: Nein. Ich habe keinen Trainer und trainiere selbstständig. Viele Grundlagen der Trainingsplanung kenne ich natürlich. Und man tauscht sich ja auch mit anderen Sportlern aus. Grundsätzlich will ich aber in meinem Sport frei sein. Daher möchte ich keinen Trainer, der mir vorgibt, was ich wann tun muss. Wenn ich trainieren will, dann trainiere ich, und wenn nicht, dann gönne ich mir auch mal eine Auszeit.

Du gehörst als einziger deutscher Athlet neben Stars wie Kilian Jornet und Emelie Forsberg zum Salomon Running Team, dem „FC Barcelona des Trailrunnings“. Was bedeutet dir das?

Philipp Reiter: Teil dieses Teams zu sein, ist großartig. Wir verstehen uns super und obwohl das Team über die ganze Welt verstreut ist, ist es dank der sozialen Medien kein Problem, in Kontakt zu bleiben. Wir sehen uns immer wieder bei Rennen. Neben dem Sport fasziniert mich aber auch der ganze Aspekt der Produktentwicklung sehr. Salomon arbeitet extrem eng mit uns Athleten zusammen, wir treffen uns immer zwei Mal im Jahr für eine Woche zum Ideenaustausch. Das ist dann richtig viel Arbeit, aber extrem interessant. Außerdem kriegen wir sehr oft Prototypen zum Testen und unser Feedback fließt direkt in die Produkte ein. Und irgendwo findet man dann am Schuh, am Rucksack oder an der Kleidung ein Feature, zu dem man selbst irgendwann mal den Anstoß gegeben hat. Das ist toll!

Gibt es Konkurrenz im Team?

Philipp Reiter: " ... gerade bei den langen Läufen ist es auf der Strecke eher ein Miteinander als Gegeneinander. " | Foto: Jordi Saragossa
Philipp Reiter: “ … gerade bei den langen Läufen ist es auf der Strecke eher ein Miteinander als Gegeneinander. “ | Foto: Jordi Saragossa

Philipp Reiter: Natürlich sind wir alle Sportler, und jeder möchte für sich das Bestmögliche erreichen. Aber gerade bei den langen Läufen ist es auf der Strecke eher ein Miteinander als Gegeneinander. Das gilt nicht nur für unser Team, sondern für den Großteil aller Athleten, selbst an der Spitze. Denn zunächst geht es für alle ja ums Ankommen.

Also eher ein olympischer als ein Wettkampfgedanke?

Philipp Reiter: Das würde ich nicht sagen. Eher geht es darum, dass, wenn ich zehn Kilometer auf der Straße laufe und irgendwas schief geht, dann komme ich höchstwahrscheinlich trotzdem ins Ziel. Wenn ich aber 80 Kilometer durch alpines Gelände unterwegs bin, dann ist das längst nicht mehr selbstverständlich. Oftmals bleibt man auf anspruchsvollen Passagen dann schon zusammen und schaut ein bisschen, wie es dem anderen geht und hilft sich notfalls aus. Am Ende wird ja trotzdem der Beste gewinnen. Diesen Spirit mag ich sehr am Trailrunning. Außerdem gibt es derzeit nur sehr wenige Läufer, die vom Trailrunning leben können. Geld ist in dem Sport noch kein zentrales Thema.

Wie geht es weiter mit dem Trailrunning? Soll der Sport olympisch werden?

Trotzdem boomt Trailrunning, womit das Interesse von Sponsoren und Medien spürbar steigt. Wie bewertest du das?

Philipp Reiter: Ich hoffe, Trailrunning bleibt von der Kommerzialisierung verschont. Es ist schön, dass selbst bei den größten Rennen noch alles relativ familiär abläuft und nicht überall Funktionäre rumlaufen. Nach dem Transvulcania 2012 gab es mal eine Konferenz mit rund 40 Athleten, Rennveranstaltern und Markenvertretern. Interessanterweise haben sich da alle geschlossen dagegen ausgesprochen, dass Trailrunning irgendwann mal olympisch werden soll. Das finde ich sehr gut, denn normalerweise will ja jede Sportart, sei sie auch noch so klein, irgendwann mal olympisch werden. Das muss man aber auch realistisch sehen: Ein Sport, wo 300 Läufer in den Wald hinein rennen und nach zehn Stunden im 10-Minutenabstand wieder raus kommen, ist wenig medienwirksam. Dafür müssten die Rennformate grundlegend verändert werden, was den Sport total negativ verändern würde.

Also keine kürzeren Distanzen oder Runden im Sinne der Zuschauerfreundlichkeit?

Philipp Reiter: Rundenlaufen will ich auf keinen Fall! Um zehn- oder zwanzigmal eine Fünf-Kilometer-Runde fürs Fernsehen zu laufen, dafür macht niemand Trailrunning. Aber grundsätzlich sehe ich den Trend, dass gerade die immer längeren, immer härteren, immer heißeren und immer extremeren Läufe immer mehr Anmeldungen verbuchen, schon kritisch. Vor allem, da viele Teilnehmer gar nicht recht wissen, worauf sie sich da einlassen. Wozu muss denn der erste Trail, bei dem ich starte, gleich 50 Kilometer oder mehr haben? Reichen denn keine 15, 20 oder 25 Kilometer für den Anfang aus? Das ist doch auch Trailrunning.

Nehmen sich also gerade Anfänger oft zu viel vor?

Philipp Reiter: Sicher nicht alle, aber einige. Selbstüberschätzung ist aber nur das eine. Es fehlt einfach auch das entsprechende Angebot an attraktiven, kürzeren Läufen. Gerade für Anfänger gibt es auch in Deutschland kaum kurze Trailrunning-Events. Das finde ich sehr schade, denn man vergrault damit viele Einsteiger, die irgendwann mal Wettkampfluft schnuppern möchten.

Im Unterschied zu Straßenläufern bewegen sich Trailrunner naturgemäß abseits befestigter Wege oder komplett querfeldein. Wie wichtig ist für dich das Thema Naturschutz beim Trailrunning?

Philipp Reiter: Sehr wichtig, denn Trailrunning ist nur in intakter Natur wirklich schön. Ich glaube aber, dass dieses Naturerlebnis, was Trailrunning ja ist, gerade dazu animiert, dass man zum Beispiel sein leeres Energy Gel oder das Papier vom Riegel nicht einfach wegwirft, sondern wieder einpackt. Das Zeug gehört da schlicht nicht hin, und wenn ich welches sehe, dann nehme ich es mit. Negative Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber ich denke, die Grundtendenz geht klar dahin, dass jeder Trailrunner die Natur, in der er sich bewegt, schützen will.

Wie lassen sich Studium, Alltag und Leistungssport kombinieren?

Neben deinem Hochleistungssport studierst du Mathe und Biologie auf Lehramt. Wie koordinierst du Uni, Training, Wettkämpfe und Privatleben?

Philipp Reiter: "Mir ist völlig klar, dass der Sport auf dem Level, wo ich ihn jetzt betreibe, nur eine Phase ist. " | Foto: Salomon/Jordi Saragossa
Philipp Reiter: „Mir ist völlig klar, dass der Sport auf dem Level, wo ich ihn jetzt betreibe, nur eine Phase ist. “ | Foto: Salomon/Jordi Saragossa

Philipp Reiter: Mir ist völlig klar, dass der Sport auf dem Level, wo ich ihn jetzt betreibe, nur eine Phase ist. Natürlich werde ich immer in den Bergen aktiv sein und sicher auch im Alter noch hier und da mal einen Wettkampf bestreiten. Aber ich studiere mit dem klaren Ziel, später mal als Lehrer zu arbeiten und ein „normales“ Leben zu führen. Aktuell bin ich mit meinem Studium und dem Sport full-time ausgelastet. Da bleibt kaum Zeit für andere Sachen. Momentan gefällt mir das so wie es ist, weil es mir Spaß macht. Aber klar ist auch, dass ich zu Leuten, die das nicht verstehen, gezwungenermaßen weniger Kontakt habe.

Nicht jeder hat die Berge direkt vor der Haustür. Geht Trailrunning auch im Flachland?

Philipp Reiter: Na klar. Im Unterschied zum Joggen auf der Straße oder im Park ist Trailrunning die Entdeckung und das Verlassen bekannter Pfade. im Zweifel wählt man eben den kleineren Weg. Ich nenne das das „lustige Laufen“, weil einem keine Grenzen gesetzt sind. Wer sich darauf einlässt, weiß am Anfang nie so genau, wo er am Ende raus kommt. Anstatt stur Runden im Park zu drehen und aller fünf Minuten auf die Uhr zu schauen, kann ich doch auch mal in den Wald abbiegen. Rein ins Unterholz, über umgestürzte Bäume, mal einen Bachlauf überwinden, Hügel oder Treppen hoch und wieder runter, anstatt drum herum – das geht überall!

Worauf sollten gerade Anfänger achten und wie sieht die Grundausrüstung aus?

Worauf sollten gerade Anfänger achten, wenn sie sich auf Trails begeben?

Philipp Reiter: Im Grunde zunächst darauf, es einfach mal auszuprobieren bzw. sich zuzutrauen, mal den bekannten Weg zu verlassen. Wichtig dabei ist, vor allem wenn es etwas anspruchsvoller wird, dass man nichts übertreibt. Da heißt es, gut auf den eigenen Körper zu hören, denn manchmal ist nicht leicht zu unterscheiden, ob man nur keine Motivation mehr hat, oder ob man wirklich platt ist. Das Erste kann man überwinden, das Zweite sollte man respektieren.

Gibt es eine Grundausrüstung fürs Trailrunning und wie sieht die aus?

Philipp Reiter: Trailrunning ist kein teurer Sport. Das Wichtigste sind gute Schuhe mit ordentlichem Profil. Daran sollte man nie sparen, sonst hat man selbst auf den schönsten Trails keinen Spaß. In Sachen Kleidung gibt es eigentlich keinen Unterschied zum normalen Laufen. Auf längeren Strecken sollte man einen kleinen Rucksack dabei haben, der eng am Körper sitzt und beim Laufen nicht hin und her schaukelt. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man in entlegenen Gebieten läuft. Da gehört dann eine Grundausstattung an Wetterschutzkleidung rein, genauso wie Handy, ausreichend Verpflegung und ein paar Erste-Hilfe-Utensilien. Ich habe bei längeren Läufen zum Beispiel immer eine Rettungsdecke dabei.

Abschließende Frage: Was sieht dein Rennkalender 2015 noch vor?

Philipp Reiter: Ende August starte ich beim CCC (Courmayeur Champex Chamonix), dem „kleinen Bruder“ vom Ultra-Trail du Mont-Blanc. Mit 100 Streckenkilometern und mehreren tausend Höhenmetern sicher kein Kinderspiel! Ich hoffe, dass ich meine lästige Fersenverletzung, die mich seit dem letzten Jahr beschäftigt, bis dahin komplett auskuriert hab.

Ich drücke dir die Daumen und sage Danke für das interessante Gespräch.

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