Deuter verspricht bei seinem Wanderrucksack ACT Trail 32 einen super Tragekomfort, wenig Schwitzen am Rücken und eine enorme Vielseitigkeit bei 32 Litern Packvolumen. Meine Anforderungen an einen Rucksack sind durchaus hoch, da ich oft Rückenprobleme habe und zudem auch noch leicht ins Schwitzen komme. Zusätzlich ist es mir wichtig, dass ich mich während der Tour mit meinem Rucksack gut organisieren kann. Außerdem erwarte ich, dass ein Allround-Rucksack bei 32 Liter Packvolumen problemlos mit einer Mehrtagestour zurecht kommt. Und nicht zuletzt sind mir eine gute Verarbeitung und ein ansprechendes Design wichtig. Mit diesen Erwartungen im Hinterkopf habe ich mich mit dem Deuter ACT Trail 32 auf Testtour begeben.
Der Deuter ACT Trail 32 auf den ersten Blick

Die Verarbeitung des ACT Trail 32 ist – typisch Deuter – erstklassig. Die Nähte sind alle sauber verarbeitet, das Material macht einen hochwertigen und soliden Eindruck. Alle Reißverschlüsse sind angenehm leichtgängig und die Schnallen lassen sich bequem einhändig öffnen und schließen. Besonders beanspruchte Elemente wie die Deckelschnalle sind nochmals verstärkt ausgeführt.
Mir gefällt das formschöne und moderne Design des Wanderrucksacks – das Wabenstrukturmuster des Außenmaterials sieht einfach frisch und zugleich robust aus. Ich habe den ACT Trail 32 in einem leuchtenden Rot (fire-cranberry). Es gibt das Modell aber auch noch als dezente Variante in Schwarz (black-anthracite), außerdem sind neu in der Reihe die Größen mit 24, 28 und 30 Litern Packvolumen erhältlich.
Zu den wichtigsten Eigenschaften eines jeden Rucksacks zählt der Tragekomfort. Meiner Meinung nach sollte man seinen Rucksack auf einer Tour am besten komplett vergessen können. Deuter setzt beim ACT Trail 32 auf das Deuter Aircontact Trail System, das eine gute Lastenverteilung sowie Belüftung am Rücken verspricht. Mich interessiert insbesondere die Schweißentwicklung bei dem Modell, da es sich um einen Körperkontaktrucksack handelt, der direkt am Rücken anliegt.
Rücksicht für den Rücken – der Tragekomfort in der Praxis
Der Praxistest soll zeigen, wie sich der Deuter-Wanderrucksack auf dem Rücken anfühlt. Ich habe den Rucksack auf jeder meiner Testtouren voll gepackt und zusätzlich die Sachen meiner Freundin mitgenommen, um das volle Volumen auszuschöpfen. Beim Anheben war er ordentlich schwer, doch kaum ist der ACT Trail am Rücken, fühlt sich das Ganze schon besser an.
Nach ein paar Einstellungen an den anatomisch geformten Schulterträgern, den oberen Verstellriemen und dem Hüftgurt sitzt der Rucksack schön körpernah am Rücken. Er nutzt dabei die komplette Rückenlänge aus, dadurch ist die Lastenverteilung sehr gut. Ich bin 187 Zentimeter groß und habe dementsprechend einen langen Rücken, für mich ist dieser Rucksack optimal geschnitten. Für Frauen gibt es auch von dem ACT Trail eine Damenversion, die sich mit der kürzeren SL-Rückenlänge an die weibliche Anatomie anpasst.
Video: Einen Deuter-Rucksack richtig anpassen
In den Bergen unterwegs verhält sich der Deuter ACT Trail 32 wie erhofft. Man merkt nur wenig von der Last am Rücken. Durch den flexibel gespannten Delfin® U-Rahmen macht er jede Bewegung problemlos mit – selbst beim Bücken bleibt er an seiner Position. Durch die Körpernähe und den schmalen Schnitt hat man nie das Gefühl, dass einen die Rückenlast nach hinten zieht. Das finde ich gerade für Klettersteigtouren oder ausgesetzte Passagen sehr wichtig. Die anatomisch geformten Schulterträger liegen sehr angenehm auf und lassen um den Hals herum genug Platz. An der Hüftflosse wären jedoch zusätzliche Clips notwendig. Gerade bei schlanken Menschen baumelt das überschüssige Gurtband vor den Oberschenkeln herum.
Rückenklima am Berg
Neben der Lastenverteilung ist auch die Belüftung ein wichtiger Punkt beim Tragekomfort. Deuter verspricht mit dem Aircontact Trail System 15 Prozent weniger Schwitzen im Gegensatz zu herkömmlichen Körperkontaktrucksäcken. Mithilfe von zwei Aircontact-Polstern aus speziellem Hohlkammerschaum soll ein Pumpeffekt entstehen, der zu einem Luftaustausch führt. Die Luft kann dann durch den Belüftungskanal zwischen den Aircontact-Polstern entweichen. Ich schwitze schon recht viel, wenn ich beim Wandern am Berg unterwegs bin.
Bei meinen Testtouren hatte ich mal strahlenden Sonnenschein, mal wolkige, trübe Bedingungen und auch mal Schnee. Natürlich habe ich bei Anstrengung mit dem Deuter ACT Trail 32 auch am Rücken geschwitzt, gefühlt aber tatsächlich etwas weniger. Dies ist aber eine subjektive Wahrnehmung und hängt natürlich auch mit der Funktionskleidung am Körper zusammen. Die Aircontact-Polster aus 3D-Mesh sind jedenfalls super angenehm am Rücken. Sie dämpfen die Last und saugen den Schweiß auf. Das Rückenklima ist meiner Meinung nach bei jedem Wetter ausgewogen und das finde ich sehr positiv.
Wanderrucksack für Mehrtagestouren mit praktischer Frontöffnung

Der Deuter ACT Trail 32 glänzt mit vielen Taschen und Fächern. Im Zentrum steht das Hauptfach mit einer großen oberen Öffnung. Zusätzlich lässt sich dieses über die Front komplett aufklappen. Man hat damit einen tollen Überblick über den gesamten Inhalt. Das gefällt mir sehr, gerade auf Hüttentour kommt man problemlos über die Frontöffnung an seinen Hüttenschlafsack heran und kann sich gut organisieren. Die Platzierung des Frontreißverschlusses hätte man vielleicht ein wenig günstiger wählen können, gerade unterwegs muss man zusätzlich zwei Schnallen lösen, um den Reißverschluss komplett öffnen zu können.
Zusätzlich gibt es eine Reißverschluss-Seitentasche, in der man diverse Kleinigkeiten verstauen kann. Leider ist diese ein wenig zu flach geraten. Wenn das Hauptfach voll ist, kann man die Seitentasche nicht mehr optimal nutzen. Auf der anderen Seite befindet sich eine elastische Außentasche. Hier kann man zum Beispiel eine Wasserflasche oder den Wanderführer verstauen, um sie griffbereit zu haben. Diese Tasche ist sehr großzügig und tief bemessen. Im Deckel befindet sich neben dem Innenfach für Wertsachen auch eine weitere Tasche auf der Außenseite. Beide bieten genug Platz für Portemonnaie, Schlüssel, Sonnencreme, Kompaktkamera etc. Wahlweise kann man einige dieser Sachen auch in das kleine, aber ausreichend große Fach an der rechten Hüftflosse hineinlegen.
Vielseitige Ausstattung

Ein großes Plus auf Tour bietet die offene Tasche an der Front. Hier kann man bei wechselhaftem Wetter schnell die Softshelljacke oder den Windstopper verstauen. Wenn die Sonne scheint, lässt sich diese Tasche auch gut als Nasswäschefach nutzen. Hier trocknet die Kleidung durch die Sonnenstrahlen schnell.
Natürlich darf bei einem Allrounder wie dem Deuter ACT Trail 32 auch die Pickel- und Wanderstockhalterung nicht fehlen. Die Bereiche um die Haltepunkte sind zusätzlich robuster verarbeitet und wirken sehr stabil. Ich hatte bei meinen Touren immer Wanderstöcke dabei und konnte mich auf die Halterung verlassen. Selbst in gebückter Position sind die Stöcke gesichert.
Was wäre ein Deuter-Rucksack ohne seine Regenhülle im Boden? Auch beim ACT Trail ist eine abnehmbare Regenhülle vorhanden, die perfekt den gesamten Rucksack umschließt.
Außerdem finde ich es sehr gut, dass im Allrounder Trinkblasen von einer Größe bis zu drei Litern Platz finden. Insgesamt sind die Verstaumöglichkeiten absolut überzeugend. Alles findet seinen Platz, ich hatte bei meinen Touren keine Probleme mich mit dem Rucksack zu organisieren und musste auf nichts verzichten.
Test-Fazit zum Deuter ACT Trail 32: Treuer Wegbegleiter
Der Deuter ACT Trail mit 32 Litern Packvolumen ist ein echter Allrounder. Der Tragekomfort mit einer körpernahen Lastenverteilung und der guten Belüftung über die weichen 3D-Mesh-Polster ist sehr gut. Stundenlanges Tragen ist somit kein Problem. In Sachen Ausstattung konnte mich der Deuter-Rucksack definitiv überzeugen. In meinen Augen bietet er damit alles, was ein Allrounder braucht. Von Wanderungen über Mehrtagestouren mit Hüttenübernachtung bis hin zu etwas spezielleren Einsätzen im Klettersteig oder als Wegbegleiter im alpinen Gelände ist der Deuter ACT Trail 32 gut geeignet. Selbst als bequemes Handgepäck bei einer Stadtbesichtigung oder zum Einkaufen kann man ihn super nutzen. Ich jedenfalls habe mit ihm einen neuen Wegbegleiter gefunden.