Eins sage ich gleich: Ich bin mit dem Trans Alpine Pro 24 SL Liter von Deuter nicht über die Alpen geradelt. Auch wenn das der Name eigentlich gebieten würde. Stattdessen habe ich den Damen-Fahrradrucksack gepackt und auf Forstwegen im Berchtesgadener Land getestet.
Aber der Reihe nach. Als der Postbote das gute Stück bei mir abliefert und ich ihn aus der Verpackung nehme, denke ich mir: „Der fühlt sich schwer an. Dabei ist ja noch gar nichts drin“. Auf der Produktbeschreibung des Deuter Trans Alpine Pro 24 SL lese ich: 1.450 Gramm. Fassungsvermögen 28 Liter, Größe: 50 x 28 x 19 Zentimeter (Höhe x Breite x Tiefe). Zugegeben, meine Tagestouren-Rucksäcke sind deutlich kleiner. Und damit auch um einiges leichter. Im Sommer reicht mir oft sogar eine Hüft- oder Satteltasche. Doch im Gegensatz zum Deuter Trans Alpine Pro haben die vor allem eins: erheblich weniger Innenfächer. Wobei sich diese als äußerst praktisch entpuppen – nicht nur für einen Alpencross. Schließlich hat man auf einer Mountainbike-Mehrtagestour einiges an Gepäck unterzubringen.
Fach für Fach durchdacht: Ausstattung des Deuter Trans Alpine Pro
Vor allem im Frühjahr brauche ich auch auf einer Tagestour mit dem Bike deutlich mehr Wechselkleidung. Platz kommt da gerade recht. Allerdings muss man sich erst einmal merken, wo man was reingestopft hat. Das helle Innenfutter erleichtert die Suche. Zusätzlich zum unterteilbaren Hauptfach mit Wertsacheninnenfach gibt’s beim Deuter Trans Alpine Pro 24 SL noch ein separates Bodenfach sowie ein Extrafach für das Trinksystem am Rücken. Das kann auch bei vollem Rucksack eingesetzt werden und ist beispielsweise kompatibel mit dem Zwei-Liter-Trinksystem Deuter Streamer.
Ein umfangreiches Organizer-Fach, neu bei der Pro-Version des Deuter Trans Alpine, lässt sich bequem und weit aufklappen. Hier können Werkzeug, Ersatzteile, Pumpe oder Erste-Hilfe-Ausrüstung sowie das Handy verstaut werden. Auch die Netz-Außentaschen des Fahrradrucksacks sind perfekt geeignet für Dinge, die unterwegs schnell oder häufig gebraucht werden – Radkarten, zum Beispiel, oder Trinkflaschen. Hier haben auch leichte Bergschuhe Platz, für die Biking & Hiking-Variante. Zwei kleine Taschen am Hüftgurt fassen Riegel, eine Digitalkamera oder andere Wertsachen. Eine separat untergebrachte, neongelbe Regenhülle sorgt dafür, dass Rucksack und Inhalt auch bei nassem Wetter trocken bleiben. Meinen Fahrradhelm kann ich außen befestigen, er hält bombenfest. Eine reflektierende Blinklichthalterung und Reflektoren unterstützen die Sicherheit. Alle Reißverschlüsse am Deuter Trans Alpine Pro lassen sich mit einem Druckknopf verriegeln. Mit den seitlichen Kompressionsriemen kann ich das Volumen regulieren oder zusätzlich Ausrüstungsgegenstände befestigen.
Den Rucksack optimal anpassen
Das A und O für einen hohen Tragekomfort beim Biken ist die individuelle Anpassung des Trans Alpine Pro 24 SL an den eigenen Rücken. Da es mir anfangs nicht ganz leicht fiel, den Rucksack optimal einzustellen, möchte ich ein paar Hinweise dazu geben: Der Fahrradrucksack sollte, wenn man auf dem Bike sitzt, noch auf der Hüfte aufliegen und nicht zu weit oben sitzen. Dafür sorgt zum einen die richtige Einstellung der Gurte: Zunächst muss man alle Gurte lösen und als erstes den Hüftgurt auf Beckenkammhöhe straff ziehen (Oberkante des Hüftgurtes ein bis zwei Zentimeter über dem Beckenrand). Anschließend zieht man die Schultergurte an, stellt den Brustgurt ein und justiert die Lageverstellriemen an der Schulter. Zusätzlich kann man beim Deuter Trans Alpine Pro auch den Rahmen exakt an den Rücken anpassen. In den Rückenpolstern des Bikerucksacks ist nämlich ein unsichtbarer, flexibler Federstahlrahmen integriert, der das Tragesystem stabilisiert. Der Rahmen gewährleistet eine ideale Gewichtsverteilung, um auch bei schwerem Gepäck noch ausreichend Bewegungsfreiheit und Tragekomfort zu garantieren. Die biegsamen Federstahlschienen können mit etwas Druck so verbogen werden, dass der Rucksack in der Bike-Position optimal am Rücken anliegt. Nachjustieren ist jederzeit möglich.
Tragekomfort durch Women’s Fit
Insgesamt lässt sich der Deuter Trans Alpine Pro 24 SL sehr gut tragen. Der Fahrradrucksack kommt mir außerdem beim Fahren überhaupt nicht mehr schwer vor. Das liegt an seinem stabilen Sitz und wahrscheinlich auch an der anatomischen Form der Hüftflossen und schmaleren Schulterträger des Trans Alpine Pro. Der Deuter Trans Alpine Pro 24 SL ist nämlich speziell für Damen gemacht und der weiblichen Anatomie angepasst (SL = SlimLine). Der vielleicht wichtigste Unterschied der SL-Modelle zu den Standardmodellen ist die geringere Rückenlänge. Weiche Kanten sind ebenfalls typisch für das Women’s Fit System von Deuter. Die Schnallen sind klein und die Enden der Träger so gehalten, dass sie nicht an den Achseln oder der Brust scheuern können. Der Brustgurt ist, wie bei anderen Deuter-Rucksäcken auch, höhenverstellbar, die Schulterträger liegen enger beieinander.
Fahrradrucksack mit Belüftung
Der Deuter Trans Alpine Pro 24 SL verfügt außerdem über das Deuter Airstripe Pro System. Nur die schmalen Airstripes-Polster liegen dabei auf dem Rücken auf. Sie sind mit Belüftungskanälen durchzogen und die Luft kann durch die Zwischenräume zirkulieren. Damit soll das Schwitzen am Rücken deutlich reduziert und die entstehende Feuchtigkeit effektiv abgeleitet werden. Außerdem sind die Hüftflossen und Schulterträger mit Air-Mesh überzogen. Da ich beim Biken immer schwitze, kann ich keinen nennenswerten Unterschied zu meinen anderen Rucksäcken feststellen. Außer, dass sich der Deuter Trans Alpine Pro trotzdem sehr angenehm anfühlt.
Mein Fazit zum Deuter Trans Alpine Pro 24 SL
Ich habe den Deuter Trans Alpine Pro 24 SL richtig lieb gewonnen. Trotz des stolzen Preises von 139,95 Euro. Ich nehme ihn sogar dann her, wenn ich ihn nicht mal zur Hälfte fülle. Optimal angepasst trägt sich der Rucksack einfach bestens und macht sich auf Wanderungen und Skitouren genauso gut wie auf dem Bike.