Auf den Traumsommer 2015 folgte am bayerischen Alpenrand ein goldener Oktober, ein noch goldenerer November und schließlich der trockenste Dezember, an den ich mich erinnern kann. Die Testbedingungen für meine Outdoor Research Foray GTX Hose waren absolut miserabel, und ich machte mich im Bekanntenkreis schon unbeliebt, als ich mir fürs Wochenende (immer wieder vergeblich) eine Regenfront wünschte. Ende der Geschichte: Dauerregen bei Tageslicht sollte einfach nicht sein – gründlich testen konnte ich die Foray Regenhose aber trotzdem.
Die Zufriedenheit steht und fällt bekanntlich mit den Erwartungen. Meine Erwartungen an diese Regenhose von Outdoor Research (kurz OR) waren enorm hoch. Nicht nur weil die Firma Outdoor Research aus der Regenhauptstadt der USA, Seattle, stammt. Sondern auch weil meine OR Helium HD Regenjacke seit zwei Jahren großartige Dienste leistet und mich bislang immer trocken hielt.
Die Foray Regenhose – im Trockentest

Im Vergleich zu manch anderer Schlechtwetter-Funktionskleidung macht die Foray Regenhose im schlichten Schwarz zunächst einen recht bescheidenen und unspektakulären Eindruck. Sobald man sie anzieht und sich mit den Details beschäftigt, sieht das sehr schnell ganz anders aus. Die erstklassige Verarbeitung des GORE-TEX® Paclite® Materials, die vollständig getapten Nähte sowie die hochwertigen YKK® AquaGuard® Reißverschlüsse lassen eine durchgehend hohe Qualität und Funktion vermuten.
Passform – wie angegossen
Das Paclite® Material lässt sich nicht nur leicht und klein verstauen, sondern passt dank seiner vergleichsweise dünnen Membran hervorragend: Die wasserdichte Überhose sitzt wie angegossen, nicht zu eng, aber auch nicht zu baggy. Dank vorgeformter Knie und eines bequemen Schritts kann man die Outdoor Research Foray auch problemlos über eine Tourenhose mit gefüllten Taschen ziehen, ohne Abstriche bei der Bewegungsfreiheit zu machen. Ich trage mit meiner Körpergröße von 188 Zentimetern und einem Körpergewicht von 82 Kilogramm Größe L. Für den Fall, dass es doch mal zu eng wird, könnte man notfalls auch die 3/4-langen Seitenreißverschlüsse ein kleines Stück öffnen (vorausgesetzt es schüttet nicht zu stark), um noch mehr Spielraum zu gewinnen. Das ist aber absolut nicht notwendig.
Ein weiteres Detail ist die Hosenträgervorbereitung, zu der Outdoor Research als Zubehör die passenden Hosenträger anbietet. Viel interessanter finde ich allerdings die darin enthaltenen Schlaufen, die sich auch zum Aufhängen und Trocknen gut eignen.
Die bequeme Passform und vielseitige Nutzung der Foray GTX Regenhose werden nicht zuletzt durch den elastischen Hosenbund mit Kordelzug gewährleistet. So habe ich mich dafür entschieden, die Hose nicht nur bei nassen Bedingungen zu testen, sondern auch mal als klassische Überhose, um Kälte und Wind zu trotzen.
Praxistest im Schneesturm und Wasserfall

Aufgrund des dauerhaft ausbleibenden Regens musste ich die Qualitäten der OR Foray GTX Hose anderweitig rauskitzeln. Neben einigen feuchtkalten aber sonst trockenen Bergtouren ging es einmal längere Zeit durch einen Schneesturm und ein anderes Mal entlang diverser Wasserfälle. Unter der Hardshellhose habe ich entweder eine Tourenhose mit einigen Taschen, manchmal aber auch nur eine lange Merinounterhose getragen. So kann ich einerseits die Bewegungsfreiheit, andererseits aber auch den Wetterschutz der Foray sehr gut beurteilen.
Körperklima in der Regenhose
Eine Eigenschaft, die sich durch alle Touren wie ein roter Faden zog, war die super bequeme Passform. Wer denkt, dass eine Regenhose ein Kompromiss in puncto Bequemlichkeit bedeuten muss – Hauptsache man bleibt trocken – dem wird diese komfortable Hose von Outdoor Research die Augen öffnen. Gepaart mit einer hervorragenden Belüftung dank der sehr sauber verarbeiteten seitlichen Ventilations-Zips war ich zu jederzeit äußerst flexibel und mit einem angenehmen Körperklima unterwegs – ganz egal ob Plus- oder Minusgrade.
Alles dicht?

In nassen, manchmal sogar widrigen Bedingungen, konnte die Foray Hardshellhose mit ihrer GORE-TEX® 2-Lagen-Technologie ohne Einschränkung überzeugen. Selbst beim Wasserfall-Extremtest blieb mein Baselayer knochentrocken und die Reißverschlüsse allesamt dicht. Auf einer längeren Tour durch stiefeltiefen Nassschnee war ich sehr beeindruckt von der Haftung der Hose an den Bergschuhen. Der Schuh ist eingesunken, die Hose aber dank des gummierten Rands am inneren Hosenbein niemals auf dem Schuh verrutscht. Das hat meine Bedenken über einen fehlenden Kordelzug am Bein recht schnell begraben.
Handhabung
Kommt der Wetterumschwung, so lässt sich die Regenhose von Outdoor Research sehr schnell und leicht an- und ausziehen. Dabei hilft auch die stabile Kombi von Seitenreißverschluss und Manschettenverschluss an den Beinen. Außerdem lässt sich die Foray selbst von den chaotischsten Packern in Windeseile verstauen. Wer auf der Hütte mit penibler Ordnung in seinem Rucksack angeben möchte, der kann die Hose in der Gesäßtasche verstauen, da diese auch als Packsack dient.
Fazit: Leichtgewichtige, wasserdichte Hardshellhose für mieses Wetter

Die leichtgewichtige (302 Gramm in Größe L) und atmungsaktive Foray GTX Regenhose von Outdoor Research aus GORE-TEX® Paclite® Material überzeugt durch eine hervorragende Verarbeitung und gut durchdachte Details. Die Hose ist, auch auf längeren Touren, absolut wasserdicht und bietet sich mit ihrer sehr gemütlichen Passform auch als Überhose für kalte Herbsttouren oder zum Winterwandern sehr gut an.
Meinen Erfahrungen nach ist der Preis von 164,95 Euro völlig in Ordnung, wenn man die Vielseitigkeit, die erstklassige Verarbeitung und die Funktionalität der Hardshellhose betrachtet. Outdoor Research versteht sein Handwerk, erkennt nützliche Details und geht bei der Qualität keine Kompromisse ein.
Ich freu mich auf viele weitere Touren mit der Foray GTX Hose und kann sie uneingeschränkt empfehlen! Wer trotzdem noch Bedenken beim Kauf hat, der kann sich vielleicht mit der „Infinite Guarantee“ (zu Deutsch: lebenslange Garantie) von Outdoor Research beruhigen.