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Sportliche Leuchte mit Extras

Petzl Nao Stirnlampe im Test

5 Minuten Lesezeit
Bergzeit-Experte Tobi Zehetmeier hatte die Petzl Nao auf Skitour im Winter, bei Hochtouren im Sommer und beim Laufen in der Nacht im Einsatz. Sein Fazit: Die kompakte Stirnlampe überrascht. Womit, lest Ihr im Testbericht.

Gleich vorweg: Mit einem Gewicht von 189 Gramm und einer maximalen Lumenleistung von 575 hat mich die Petzl Nao während meiner gesamten Testphase überzeugt. Vor allem die innere Werte der Stirnlampe spielen dabei eine Rolle – da hat Petzl mal wieder ganze Arbeit geleistet:

Das Besondere der Petzl Nao: Die „Reactive Lightning“-Technologie

Petzl Nao Test. | Foto: Tobias Zehetmeier
Petzl Nao im Test: Eine rundum gelungene Stirnlampe, die gerade bei dynamischen Sportarten wie Laufen und Skifahren ihre Stärken hat. | Foto: Tobias Zehetmeier

Ein eingebauter Sensor ermöglicht eine selbstständige Anpassung der Leuchtstärke, indem er die Entfernung der zu beleuchtenden Fläche misst. Erstmals muss keine Hand mehr vom Fels genommen und keine Skiabfahrt unterbrochen werden, um die Leuchtstärke der Stirnlampe einzustellen.

Erster Eindruck

Mein erster Eindruck von der Stirnlampe war, dass sie ein sehr ungewöhnliches Design hat. Kein umlaufendes Stirnband, sondern zwei Nylonschnüre auf jeder Seite, die das vordere Leuchtelement mit dem hinten liegenden Akku verbinden. Dadurch wirkt die Lampe sehr handlich und leicht. Die Passform ist überraschend gut. Und auch meine anfängliche Skepsis, dass der Stirnlampenkopf beim Laufen zu schwer sein und zu wippen anfangen könnte, hat sich als Irrtum herausgestellt.

Beste Einstellbarkeit für alle Aufgaben

Die Petzl Stirnlampe ist mit zwei Leuchtmodi ausgestattet, welche durch einen seitlich sitzenden Knopf einzustellen sind. Einmal kippen für den Reactive Lightning Mode, zweimal kippen für den Standardmodus. Denkbar einfach. Selbst mit Fingerhandschuhen ist die Nao sehr gut zu bedienen. Wenn man den Knopf dann um 180 Grad dreht, ist die Stirnlampe verriegelt. Wer seine Lampe beim Hüttenzustieg schon mal stundenlang im Deckelfach versehentlich leuchten ließ, weiß diese Funktion sehr zu schätzen.

In jedem Modus, ob eins oder zwei, kann dann noch die Leuchtstärke reguliert werden. Hier sei auf das Petzl-Programm OSB hingewiesen, das man sich downloaden kann, und mit dem man die Leuchtstufen auf seine Bedürfnisse anpassen kann. Wenn man also fürs Schlaflager auf der Hütte noch was zum Lesen dabei hat, sollte man sich hierfür eine extrem kleine Lumenstärke programmieren. Ansonsten gibt’s mit der ausgelieferten „kleinsten Leuchtstufe“ der Lampe garantiert Ärger mit dem Bettnachbarn.

In der Praxis: Die Petzl Nao im Test

Petzl Nao Test. | Foto: Tobias Zehetmeier
Petzl Nao im Test: Sie ist für so gut wie jeden Helm kompatibel und hat mich auf mehreren Hochtouren begleitet, bei denen ich einfach etwas mehr Lampenpower haben wollte. | Foto: Tobias Zehetmeier

Die Petzl Nao ist laut Hersteller für alle Spielformen des Bergsports geeignet. Nach meiner Erfahrung mit der Lampe kann ich das in fast allen Bereichen bestätigen. Sie ist für so gut wie jeden Helm kompatibel und hat mich auf mehreren Hochtouren begleitet, bei denen ich einfach etwas mehr Lampenpower haben wollte. Sei es bei der Wegfindung an ausgesetzten Graten um drei Uhr morgens oder beim Ausleuchten von Spaltenzonen im Dunkeln – ich hatte immer das Gefühl mich hundertprozentig auf die Nao verlassen zu können und mich optimal orientieren zu können. Eindrücklich ist mir eine Situation in Erinnerung geblieben, als ich bei einer mehrtägigen Skihochtour mit sehr frühem Start plötzlich durch mehrmaliges Blinken der Lampe darauf aufmerksam gemacht wurde, dass diese gleich leer ist. Für solche Situationen sollte man unbedingt Ersatzbatterien im Rucksack haben, welche problemlos gegen den Akku ausgetauscht werden können. Bei mir war das leider nicht der Fall, worauf sich die Lampe nach circa fünf Minuten dann ganz verabschiedet hat. Also merke: Bei mehrtägigem Einsatz entweder übers USB-Kabel auf den Hütten laden oder Ersatzbatterien mitnehmen!

Beim Laufen vorne dabei

Beim Laufen hatte ich die Petzl Nao allerdings am häufigsten im Einsatz – hier spielt sie ihre Stärken voll aus. Ihre super Passform, der helle und breite Lichtkegel und die schnelle Anpassung der Leuchtstärke sprechen für sich. Ich war sowohl bei Bergläufen als auch auf Wald- und Wiesenwegen mit der Stirnlampe unterwegs. Überrascht hat mich die schnelle Umstellung des Lichtkegels. Gerade wenn es aus Waldstücken raus in freies Gelände geht, war die Anpassung enorm. Einzig und allein bei kalten Temperaturen, wenn der Atem in der Luft kondensiert, fängt das Licht an zu zucken, weil der Sensor gestört wird. Für diesen Fall empfiehlt es sich tatsächlich, den Standardmodus zu verwenden.

Fazit und Details zur Petzl Nao Stirnlampe

Petzl Nao Test. | Foto: Tobias Zehetmeier
Petzl Nao Test: Mit einem Gewicht von 189 Gramm und einer maximalen Lumenleistung von 575 hat mich die Petzl Nao während meiner gesamten Testphase überzeugt. | Foto: Tobias Zehetmeier

Mein Fazit für die Petzl Nao lautet: Eine rundum gelungene Stirnlampe, die gerade bei dynamischen Sportarten wie Laufen und Skifahren ihre Stärken hat. Das geringe Gewicht und die guten Befestigungsmöglichkeiten auf Kopf oder Helm qualifizieren sie zum zuverlässigen Begleiter auf jeder Bergtour. Einziges Manko: bei kondensierendem Atem kommt das Reactive Lightning durcheinander. In diesem Fall sollte man besser den Standardmodus verwenden.

  • zwei Beleuchtungsmodi
  • temperaturbeständig von -30°C bis +50°C
  • ermöglicht freie Hände durch intuitive Anpassung der Beleuchtung durch Sensoren
  • verriegelbarer Multifunktionsschalter
  • integrierter USB-Anschluss
  • 5 Leuchtstufen für jeden Modus
  • Gewicht: 187 Gramm
  • Leuchtstärke: 575 Lumen (max.); 7 Lumen (min.)
  • Leuchtweite: 108 m (max,)
  • Standard Gehäuse: IPX 4
  • Batterien: Lithium-Ionen-Akku (im Lieferumfang enthalten)

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