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Per Rad durch die Anden

Eine Altiplano-Radreise durch Bolivien und Peru

5 Minuten Lesezeit
Eine siebenmonatige Fahrradreise führte Familie Blume mit Kindern und Zelt auch durch das Andenhochland Boliviens und Perus. Welche Herausforderungen sie dabei meistern mussten und viele weitere Reiseeindrücke lest ihr in ihrem faszinierenden Fotobericht.

Feuerland in Sicht! Nach gut vier Monaten Reisezeit in Südamerika erreichten wir per Fahrrad die südlichste Stadt der Welt – Ushuaia! Noch drei weitere Monate verblieben uns und wir überlegten reichlich hin und her, wie und wo wir unsere Radreise denn fortsetzen könnten. Wir entschieden uns schließlich für das Andenhochland Boliviens und Perus.

Eine unheimlich gute Entscheidung, wie wir abschließend sagen können. Unendliche Weiten, schroffe Berge, Sonnenschein non-stop, überaus herzliche und kinderliebe Menschen und nicht zuletzt gutes und leckeres Essen erwarteten uns. Besonders genossen wir das warme und trockene Klima tagsüber nach den vielen regenkalten Fahrtagen in Patagonien. Wir setzten uns also in den Flieger nach Salta, Nordargentinien, und radelten gen Lima – doch seht selbst:

Der zweite Abschnitt unserer siebenmonatigen Fahrradreise durch Südamerika mit zwei Kindern führte uns durch das Andenhochland Boliviens und Perus. Drei Monate lang waren wir fast durchgängig auf über 3000 Meter über dem Meeresspiegel unterwegs! Hier auf dem Foto erreichen wir gerade die bolivianische Grenze - 5.121 Kilometer nördlich von Ushuaia. | Foto: Jens Blume
Der zweite Abschnitt unserer siebenmonatigen Fahrradreise durch Südamerika mit zwei Kindern führte uns durch das Andenhochland Boliviens und Perus. Drei Monate lang waren wir fast durchgängig auf über 3000 Meter über dem Meeresspiegel unterwegs! Hier auf dem Foto erreichen wir gerade die bolivianische Grenze – 5.121 Kilometer nördlich von Ushuaia. | Foto: Jens Blume
Während in Patagonien der heftige Wind eine der größten Herausforderungen darstellte, sind es im Andenhochland die vielen hohen Pässe. Mit zwei Kindern und dem Tourengepäck für die gesamte Familie kämpften wir uns im Schritttempo Höhenmeter für Höhenmeter hinauf. | Foto: Jens Blume
Während in Patagonien der heftige Wind eine der größten Herausforderungen darstellte, sind es im Andenhochland die vielen hohen Pässe. Mit zwei Kindern und dem Tourengepäck für die gesamte Familie kämpften wir uns im Schritttempo Höhenmeter für Höhenmeter hinauf. | Foto: Jens Blume
Stillpause vor einem typischen Lehmziegelhaus. Das Stillen war zwar eine zusätzliche körperliche Anstrengung für Emilia, aber im Falle einer Krankheit unserer Tochter Magdalena eine sichere und unkomplizierte Möglichkeit, sie vor einer Dehydrierung zu schützen. | Foto: Jens Blume
Stillpause vor einem typischen Lehmziegelhaus. Das Stillen war zwar eine zusätzliche körperliche Anstrengung für Emilia, aber im Falle einer Krankheit unserer Tochter Magdalena eine sichere und unkomplizierte Möglichkeit, sie vor einer Dehydrierung zu schützen. | Foto: Jens Blume
Unterwegs sahen wir viele Alpakas und Lamas. Die Tiere sind domestiziert und gehören zu den Kameliden. Sie werden vorwiegend ihrer Wolle wegen gehalten und gezüchtet. Das Bild zeigt den letzten Pass vor der bolivianischen Stadt Potosí auf etwa 4.300 Meter. Hier gibt es viele Silberminen, die die Stadt einst zu der reichsten Südamerikas machten! | Foto: Jens Blume
Unterwegs sahen wir viele Alpakas und Lamas. Die Tiere sind domestiziert und gehören zu den Kameliden. Sie werden vorwiegend ihrer Wolle wegen gehalten und gezüchtet. Das Bild zeigt den letzten Pass vor der bolivianischen Stadt Potosí auf etwa 4.300 Meter. Hier gibt es viele Silberminen, die die Stadt einst zu der reichsten Südamerikas machten! | Foto: Jens Blume
Die Vegetation war hier in Bolivien äußerst stachelig! Trotz peniblem Absuchen der Fläche, auf der wir unser Zelt aufstellten, hatten wir immer wieder Löcher in den Therm-A-Rest Matten, die ich stets im nächsten Pausenort mit einem Tropfen Seamgrip flickte. | Foto: Jens Blume
Die Vegetation war hier in Bolivien äußerst stachelig! Trotz peniblem Absuchen der Fläche, auf der wir unser Zelt aufstellten, hatten wir immer wieder Löcher in den Therm-A-Rest-Matten, die ich stets im nächsten Pausenort mit einem Tropfen Seamgrip flickte. | Foto: Jens Blume

Für Liebhaber des kargen Landschaftstyps ist das Andenhochland ein Traum! Wer lieber grüne Laubwälder bevorzugt, sollte eher den Amazonas oder das chilenische Patagonien als Reiseziel wählen. Dass es in der Höhe so gut wie keine gefährlichen Krankheiten oder nervende Moskitos gibt, war gerade für uns mit Kindern ein klarer Vorteil. | Foto: Jens Blume
Für Liebhaber des kargen Landschaftstyps ist das Andenhochland ein Traum! Wer lieber grüne Laubwälder bevorzugt, sollte eher den Amazonas oder das chilenische Patagonien als Reiseziel wählen. Dass es in der Höhe so gut wie keine gefährlichen Krankheiten oder nervende Moskitos gibt, war gerade für uns mit Kindern ein klarer Vorteil. | Foto: Jens Blume
Allgegenwärtig in Bolivien ist politische Werbung. Da keine abnehmbaren Wahlplakate verwendet werden, sondern Farbe und Pinsel, bleiben die Slogans oft bis zur nächsten Wahl hängen - und werden dann einfach übermalt. | Foto: Jens Blume
Allgegenwärtig in Bolivien ist politische Werbung. Da keine abnehmbaren Wahlplakate verwendet werden, sondern Farbe und Pinsel, bleiben die Slogans oft bis zur nächsten Wahl hängen – und werden dann einfach übermalt. | Foto: Jens Blume
Die räumlichen Disparitäten in Bolivien, aber auch in Peru, sind gewaltig. Das kleine Dorf auf dem Bild besitzt weder einen Strom- noch einen Wasseranschluss. Ganz zu schweigen von Abwasserentsorgung oder Ähnlichem. Großstädte hingegen bieten 4G Mobilfunknetz, teilweise sogar trinkbares Wasser aus der Leitung und gute Privatkrankenhäuser. | Foto: Jens Blume
Die räumlichen Disparitäten in Bolivien, aber auch in Peru, sind gewaltig. Das kleine Dorf auf dem Bild besitzt weder einen Strom- noch einen Wasseranschluss. Ganz zu schweigen von Abwasserentsorgung oder Ähnlichem. Großstädte hingegen bieten 4G Mobilfunknetz, teilweise sogar trinkbares Wasser aus der Leitung und gute Privatkrankenhäuser. | Foto: Jens Blume
Wasser ist generell ein rares Gut. Leider hat unser MSR Hyperflow Wasserfilter unterwegs aufgegeben, so dass wir nun darauf angewiesen waren, Flaschenwasser zu kaufen oder eben jeden Liter abzukochen. Meistens verwendeten wir Flusswasser zum Nudeln kochen, und gekauftes zum Trinken (schmeckte bedeutend besser). | Foto: Jens Blume
Wasser ist im Andenhochland ein rares Gut. Leider hat unser MSR Hyperflow Wasserfilter unterwegs aufgegeben, so dass wir nun darauf angewiesen waren, Flaschenwasser zu kaufen oder eben jeden Liter abzukochen. Meistens verwendeten wir Flusswasser zum Nudeln kochen, und gekauftes zum Trinken (schmeckte bedeutend besser). | Foto: Jens Blume
Dieses pieksige Gras weckte Erinnerungen an Patagonien! Ganz oben auf dem bolivianischen Altiplano können sich nur wenige Pflanzen unter den harschen Bedingungen behaupten. Tag-Nacht-Unterschiede von über 40 °C sind keine Seltenheit, dazu kommt extreme Trockenheit und auch der Wind kann ähnlich stark wie in Patagonien werden. | Foto: Jens Blume
Dieses pieksige Gras weckte Erinnerungen an Patagonien! Ganz oben auf dem bolivianischen Altiplano können sich nur wenige Pflanzen unter den harschen Bedingungen behaupten. Tag-Nacht-Unterschiede von über 40 °C sind keine Seltenheit, dazu kommt extreme Trockenheit und auch der Wind kann ähnlich stark wie in Patagonien werden. | Foto: Jens Blume

Unser Rückflugtermin rückte leider immer näher - daher machten wir etwas Strecke auf Boliviens einziger vierspuriger Überlandverbindung: Die Strecke von Oruro nach La Paz! Glatter Asphalt und ein breiter Seitenstreifen entschädigten für den stärkeren Verkehr. | Foto: Jens Blume
Unser Rückflugtermin rückte leider immer näher – daher machten wir etwas Strecke auf Boliviens einziger vierspuriger Überlandverbindung: Die Strecke von Oruro nach La Paz! Glatter Asphalt und ein breiter Seitenstreifen entschädigten für den stärkeren Verkehr. | Foto: Jens Blume
Weiter ging es vorbei am Lago Titicaca nach Peru. Deutlich schrofferes Gelände erwartete uns hier: Hohe 4.000er Pässe und tief eingeschnittene Täler. Unser hartes Training der vergangenen Monate machte sich bezahlt. Jeden einzelnen Höhenmeter legten wir aus eigener Muskelkraft zurück, auch wenn so ein Aufstieg schon mal mehrere Tage dauerte... | Foto: Jens Blume
Weiter ging es vorbei am Lago Titicaca nach Peru. Deutlich schrofferes Gelände erwartete uns hier: Hohe 4.000er Pässe und tief eingeschnittene Täler. Unser hartes Training der vergangenen Monate machte sich bezahlt. Jeden einzelnen Höhenmeter legten wir aus eigener Muskelkraft zurück, auch wenn so ein Aufstieg schon mal mehrere Tage dauerte… | Foto: Jens Blume
Zum Schluss das große Finale: Der letzte Pass der Reise, kurz vor Lima auf der Carretera Central, führte uns auf 4.818 Meter über Meeresniveau! So hoch waren wir noch nie, und auch so eine lange Abfahrt lag uns noch nie zu Füßen - zwei Tage lang rollten wir hinab! Einige Zeit verbrachten wir noch in Lima, dann ging der Flieger zurück nach Deutschland und viele neue Aufgaben und Herausforderungen erwarten uns nun. Livia geht in die Schule, Magdalena in die Krippe, Emilia schreibt ihre Doktorarbeit in Medizin und ich meine Masterarbeit. Aber: Das nächste Abenteuer kommt bestimmt! | Foto: Jens Blume
Zum Schluss das große Finale: Der letzte Pass der Reise, kurz vor Lima auf der Carretera Central, führte uns auf 4.818 Meter über Meeresniveau! So hoch waren wir noch nie, und auch so eine lange Abfahrt lag uns noch nie zu Füßen – zwei Tage lang rollten wir hinab! Einige Zeit verbrachten wir noch in Lima, dann ging der Flieger zurück nach Deutschland und viele neue Aufgaben und Herausforderungen erwarten uns nun. Livia geht in die Schule, Magdalena in die Krippe, Emilia schreibt ihre Doktorarbeit in Medizin und ich meine Masterarbeit. Aber: Das nächste Abenteuer kommt bestimmt! | Foto: Jens Blume

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