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Geht es noch leichter?

Yeti Purity Daunenjacke im Test

5 Minuten Lesezeit
Das Paket fühlt sich leer an: Es wiegt nichts. Doch dann bin ich umso erstaunter, denn zum Vorschein kommt die wohl leichteste Daunenjacke, die ich bis jetzt in die Hände bekommen habe: Die Yeti Purity. Wie macht sie sich im Test?

Kenner wissen, wer hinter der deutschen Marke Yeti steht, gehört der Hersteller doch zu den renommiertesten Daunenjacken- und -schlafsackspezialisten Europas. Wie machen die das? Ganz einfach: Aus höchster Daunenqualität und leichtesten Materialien entstehen eben auch die leichtesten und ergiebigsten Produkte und zu diesen gehören die Daunenjacken von Yeti zweifelsohne. 

Wieso ist diese Yeti Daunenjacke so (ultra-)leicht?

Die Yeti Purity Daunenjacke ist so leicht, dass man lieber mal einen Stein zur Sicherheit vor Windböen drauflegen sollte. | Foto: Martin Hanke
Die Yeti Purity Daunenjacke ist so leicht, dass man lieber mal einen Stein zur Sicherheit vor Windböen drauflegen sollte. | Foto: Martin Hanke

Die Yeti Purity kommt daher wie ein Hauch von Jacke. Das liegt unter anderem an der Füllung, aber auch am bis dato leichtesten Ripstopnylon NTN – Next to Nothing – mit 19 Gramm pro Quadratmeter. Die osteuropäische Daune (Crystal down) entspricht nicht nur dem Öko-Tex-Standard 100, sondern wiegt so gut wie gar nichts, und das trotz ihrer großartigen 800 cuin. Aber was bringt die beste Daunenjacke, wenn der Reißverschluss streikt? Eben, und damit das nicht passiert, haben sich die Entwickler von Yeti einfach das Beste vom Besten besorgt und den YKK-Leichtgewichtsreißverschluss eingebaut, der dank Kinn- und Klemmschutz nichts einklemmt oder aufscheuert. Desweiteren wurde alles abgespeckt, was es abzuspecken gilt, und das ohne jeglichen Funktionsverlust.

Und es geht noch leichter

Man kann es fast Leichtgewichtswahn nennen, denn bei der Yeti Purity ist wirklich alles auf Gewichtsersparnis getrimmt. Trotz allem hat man das Gefühl, eine vollwertige Daunenjacke am Körper zu haben. Zum Beispiel sind die Nähte der Daunenkammern durchgesteppt und der Ärmelabschluss passt sich mittels eines eingenähten Gummis an und isoliert so perfekt. Die auf beiden Seiten verstellbaren Bundabschlüsse sind zwar minimalistische Einhandgummizüge, aber trotzdem ultrastabil. Zwei Taschen erlauben es, die Hände auf der Innenseite der Jacke zu wärmen, ebenso gibt es Innentaschen. Damit die Purity einfach so in der Deckeltasche mitgenommen werden kann, ist es möglich, eine der Seitentaschen als Kompressionstasche zu nutzen. Wärme im Kleinstformat, so groß wie ein Apfel – ohne Schnickschnack und ohne Kompromiss.

Praxistest der Yeti Purity am Fels

Kalter Wind und Sonne – die besten Bedingungen am Fels und für diesen Test. Was früher meine Softshelljacke und mein wollener Kapuzenpulli an Isolation leisten mussten, das schafft jetzt die Yeti Daunenjacke. Der Unterschied ist immens, denn beim Aufstieg fällt die ultraleichte Jacke nicht ins Gewicht und die Vorfreude steigert sich mit jeder kalten Windböe. Endlich am Fels, ziehe ich die Jacke nur über mein T-Shirt – wenn schon denn schon! Kein Luftzug und kein Kälteinbruch kann mir etwas anhaben, und das bei dem Gefühl rein gar nichts zu tragen. Man muss es selber fühlen, damit man es glaubt.

Wie robust ist die Yeti Jacke trotz ihres Leichtgewichts?

Jetzt kann ich beruhigen, denn anfangs war ich angesichts des sehr leichten und fast seidigen Stoffes eher unsicher, ob die Purity auch einen Felskontakt abhaben kann. Felskontakt in den Seillängen und auch das Scheuern des Rucksackes kann der Jacke nichts anhaben. Die Purity ist auch hier ein vollwertiges Produkt. Nur beim Ausziehen muss man aufpassen – denn die circa 200 Gramm Jacke fangen bei Wind auch schnell an (weg-) zu fliegen.

Viel Jacke für viel Geld – aber nützlich

Es soll nicht nachteilig klingen, aber diese Jacke sprengt wirklich Grenzen, leider auch die des sonst verfügbaren Budgets – also habe ich mal in diesem Zusammenhang geschlussfolgert:

Yeti Purity Daunenjacke im Test: Der Zwei-Wege Reißverschluss der Yeti Purity kommt Kletterern sehr entgegen, da so die Selbstsicherung oder das Sichern im Allgemeinen deutlich entspannter vonstatten gehen können. So leicht und doch so viele Extras.| Foto: Martin Hanke
Der Zwei-Wege Reißverschluss der Yeti Purity kommt Kletterern sehr entgegen, da so die Selbstsicherung oder das Sichern im Allgemeinen deutlich entspannter vonstatten gehen können. So leicht und doch so viele Extras.| Foto: Martin Hanke

Mit 218 Gramm (Größe L) fällt die Yeti Purity nicht ins Gewicht und ersetzt bei Klettertouren, beim Eisklettern oder auf Expeditionen eine schwere wollene oder anderweitig gestaltete Isolationsjacke. Eine Daunenjacke für minus 40 Grad Celsius ist sie dabei natürlich nicht. Aber wer auf das Gewicht schauen muss, dem kann hier schon geholfen sein.

Die Yeti Purity besitzt zudem die hochwertigste Füllung, die auf dem Markt erhältlich ist, und zwar Daune von ausgewachsenen Gänsen. Hier wird kein Schindluder betrieben, was den Umgang mit den Tieren betrifft. Das verwendete Obermaterial ist leicht und seidig, so dass man es ohne weiteres auf der nackten Haut tragen kann. Was die Verarbeitung betrifft, so können nur wenige Maschinen das Nähen in dieser Qualität bewerkstelligen. Der größte Teil der Yeti Jacke wird in Deutschland genäht und erreicht den Öko-Tex-Standard 100 – und das soll heutzutage etwas heißen.

Passform der Daunenjacke

Die Passform der Yeti Purity Jacke ist optimal auf Bergsportaktivitäten ausgerichtet. Mir passt die Jacke in der Größe S perfekt, obwohl es mit einem Fleece darunter schon eng werden könnte. Ich bin 175 Zentimeter groß, wiege 65 Kilogramm und trage unter so einer Jacke eher ein langärmeliges Merinooberteil, denn sonst kann es hier schnell auch zu warm werden.

Test-Fazit und Details zur Yeti Purity Jacke

Yeti Purity Daunenjacke im Test: Die Kordeln sind robust und mit Handschuhen gut zu bedienen. Stabilität und Langlebigkeit vereint mit Gewichtsreduzierung - das macht die Yeti Purity Daunenjacke aus. | Foto: Martin Hanke
Die Kordeln sind robust und mit Handschuhen gut zu bedienen. Stabilität und Langlebigkeit vereint mit Gewichtsreduzierung – das macht die Yeti Purity Daunenjacke aus. | Foto: Martin Hanke

Leicht, leichter, am leichtesten – das ist das Fazit. Ich habe noch nie eine so warme und leichte, aber vollwertige Daunenjacke wie diese hier getragen. Beim Alpinklettern ist die Yeti Purity von nun an immer mit dabei – nie wieder Frieren am Stand, beim Sichern oder im Biwak. Ganz klar eine Daunenjacke für Spezialeinsätze, wo das geringe Gewicht und die starke Isolation gefragt sind.

Circa 218 Gramm volle Isolationspower geben Sicherheit bei einem Wettereinbruch und machen kombiniert mit einer Hardshelljacke im Handumdrehen eine volltaugliche Winterjacke aus. Mit weniger kann man also definitiv nicht mehr erreichen!

  • Leichtgewichtsdaunenjacke für den technischen Einsatz
  • angenehm atmungsaktiv und hoch isolierend
  • erstklassige, europäische Daunenqualität
  • ultraleichtes NTN Ripstop-Gewebe
  • antistatisch, wasserabweisend
  • dauerhaft daunendicht durch dot protect technology
  • super softer, seidiger Griff
  • Leichtgewichts-Zweiwege-Reißverschluss
  • zwei geräumige RV-Hüfttaschen
  • zwei geräumige Innentaschen
  • Einstellmöglichkeit am Saum (Ein-Hand)
  • versteckt innenliegende Ärmelbündchen, elastisch eingefasst
  • Front-RV ist unterlegt und mit Kinnschutz ausgestattet
  • Gewicht: 218 Gramm (L)
  • Material: Obermaterial – next to nothing (100% Polyamid, 19 Gramm/Quadratmeter, Ripstop)
  • Füllung: 95/5 Pure White Goose Down – Class 1. Euro Standard: 800+ cuin / US Standard: 870+ cuin

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