Trekkingrucksäcke, Wanderrucksäcke, Bikerucksäcke, Kletterrucksäcke – mittlerweile gibt es wirklich für fast jede Outdooraktivität eigene Modelle. Wir helfen Dir, den richtigen Rucksack zu finden! Weiterlesen
Begleiter für jede Wanderung: der Rucksack. | Foto: Osprey
Moderne Rucksäcke gibt es in allen erdenklichen Variationen für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Aber woher weiß man, welches Modell das richtige ist?
Bei der Suche eines geeigneten Rucksacks sind zu Beginn der Einsatzbereich und das Volumen ausschlaggebend, um die Auswahl eingrenzen zu können. Dabei gilt es zunächst, zwei grundlegende Fragen zu beantworten:
Für welche Aktivität will ich den Rucksack hauptsächlich nutzen?
Welche Ausrüstung will ich mit dem Rucksack transportieren und wie viel Platz, sprich wieviel Volumen, brauche ich dafür?
Für welchen Einsatz brauche ich den Rucksack?
Je nachdem, ob Du einen Rucksack für einen Tagesausflug, mehrtägige Wandertouren, beim Biken oder Freeriden sucht, verändern sich auch die Anforderungen an das Modell. Im Folgenden findest Du einen Überblick zu den verschiedenen Einsatzgebieten Vorzügen der jeweilige Rucksack-Variante.
Der Daypack
Geeignet für leichte Wandertouren, Städtetrips und für die Freizeit
15 bis 25 Liter Volumen
Oft mit Tablet- oder Laptopfach
Was Du sonst noch zu den praktischen Alltagsbegleitern wissen solltest, erfährst du in unserer kleinen Beratung zum Daypack.
Der Wanderrucksack
perfekt für Tagesausflüge in die Berge
15 bis 35 Liter Volumen
in der Regel für überschaubare Lasten von acht bis zehn Kilogramm geeignet
leichtes, gut durchlüftetes Tragesystem, zum Beispiel mit Netzrücken
Auf was Du bei dem Kauf sonst noch achten musst und wie Du den Rucksack richtig pflegst, erfährst Du in unserer Kaufberatung Wanderrucksack.
Der Trekkingrucksack
Eine Regenhülle hilft, auch nasse Tage bei der nächsten Trekkingtour zu überstehen. | Foto: Bergans/Asgeir Helgestad
Geeignet für Mehrtagestouren mit viel Gepäck und Ausrüstung
üblicherweise 35 bis 95 Liter Volumen, teilweise sogar bis zu 120 Liter. Gutes Tragesystem durch integriertes Gestell im Rückenteil sowie breiten, steifen Hüftgurt, wodurch die Last auf die Hüften übertragen wird.
für Lasten bis etwa 20 Kilogramm
gut gepolsterte Schultertrageriemen mit Lageverstellsystem
Unterteilung zwischen Hauptfach und Bodenfach
Deckeltasche mit variabler Höhe für erweiterbares Volumen
Regenhülle für schlechtes Wetter
Weitere Infos zu Tragesystem, Fächeraufteilung und Volumen sowie weitere Tipps erhälst Du in unserer Kaufberatung Trekkingrucksack.
Der Fahrradrucksack/Bikerucksack
Geeignet kurze Ausflüge und Tagestouren mit dem MTB und Rennrad aber auch für mehrtägige Touren wie den Alpencross
zehn bis 30 Liter Volumen
schlanker Schnitt
mittiger Sitz auf dem Rücken, um den Kopf nicht zu blockieren und möglichst nah am Körperschwerpunkt zu sein
Welche Merkmale den Rucksack sonst noch zu einem unverzichtbaren Begleiter auf jeder Skitour machen, erfährst Du in unserer Kaufberatung Skirucksack.
Der Kletterrucksack
Schlaufen sowie eine Deckeltaschen mit zwei Schnallen ermöglichen es, einfach und sicher alle Kletterausrüstung, die man braucht, am Kletterrucksack zu befestigen. | Foto: Salewa
Bei Kletterrucksäcken muss unterschieden werden zwischen Rucksäcken für den Zustieg (Approach) und solchen, die auch in Mehrseillängenrouten mitgenommen werden (Alpinrucksack).
Rucksäcke für den Weg zum Felsen
bis zu 70 Liter
Kletter- und Alpinrucksäcke sind in der Regel für hohes Gewicht bis zu 15 Kilogramm oder mehr bei relativ geringem Volumen ausgelegt. Das ergibt natürlich Sinn, bedenkt man, was an Gewicht bei fünfzehn Expresschlingen, Sicherungsgerät, ein paar Karabinern, Trinken und Kletterseil zusammenkommt.
teilweise für Trinksysteme geeignet
verstellbare Deckeltasche, um Seil oder Seilsack gut auf dem Rucksack festzurren zu können
Zum Sportklettern mit kurzen Zustiegen eignet sich auch die Kombination von Seilsack und Materialrucksack
Alpinrucksäcke für den Weg durch die Wand
20 bis 30 Liter (für Alpinrouten)
schlanker Schnitt
nicht vorhandene oder niedrige Deckeltasche, damit man ohne Probleme nach oben schauen kann
leicht zugängliche äußere Befestigungsmöglichkeiten für Ausrüstung, etwa Materialschlaufen am Hüftgurt
eventuell abnehmbarer Hüftgurt, um bei schwierigen Routen Gewicht zu sparen und besseren Zugriff auf den Gurt zu haben
Der Laufrucksack/Trailrunningrucksack
fünf bis zehn Liter für Wettkämpfe und mehrstündige Läufe
15 bis 20 Liter für Mehrtagesläufe
integriertes Trinksystem (oft mit 1,5 bis 2 Liter Trinkblase)
Rückwand liegt dicht am Rücken des Läufers an, um Gewicht optimal zu verteilen und beim Laufen nicht zu verrutschen
für kleine Wanderungen, den Kindergarten, die Schule und im Alltag
Je nach Alter und Einsatzbereich variiert das Volumen zwischen fünf und 40 Litern
Gepolsterter Rücken
Brust- und Bauchgurt
Auf was verwirrte Eltern bei dem Riesensortiment an Rucksäcken für ihre Kleinen außerdem achten sollten, gibt's in der Kaufberatung Kinderrucksack zu lesen!
Weitere Rucksack-Varianten aus dem Bergzeit Sortiment:
Back-Loader haben den Vorteil, dass die Trageseite des Rucksacks nicht schmutzig wird. | Foto: Beal
Der Zugang zum Hauptfach kann sich auf drei verschiedene Arten gestalten:
Da Top-Loader im Bereich der Wander- und Trekkingrucksäcke in der Regel per Deckelfach und Schnalle verschlossen werden (anstatt per Reißverschluss), sind diese Rucksäcke besonders wenig anfällig für Schäden und Störungen. Allerdings haben sie den Nachteil, dass man sehr bedacht packen muss, um nicht wühlen zu müssen.
Beim Front-Loader ist das Hauptfach zusätzlich durch einen Reißverschluss auf der Vorderseite zu erreichen. Dadurch kommt man im Hauptfach praktisch an alles, was man braucht, auch wenn es weiter unten liegt. Nachteil ist, dass der Rucksack beim Öffnen des Frontreißverschlusses mit dem Rücken auf dem Boden liegt (und eventuell im Dreck oder Schnee). Außerdem kann der Reißverschluss kaputt gehen und der Rucksack wird dadurch schwerer.
Back-Loader haben in der Regel auf der Rückseite einen umlaufenden Reißverschluss, mit dem das ganze Rückenteil aufgeklappt werden kann. Damit lässt sich der Rucksack auch dann bequem öffnen, wenn Ski oder andere Ausrüstungsgegenstände außen befestigt sind. Nachteil ist dabei lediglich der Reißverschluss, der leichter kaputt gehen kann als eine Kordel oder ein Riemen.
Zudem gibt es vor allem drei gängige Deckeldesigns:
Deckeltasche mit einer Schnalle:
Vorteil: einhändige Bedienung
Nachteil: Fixierungen von Kleidung unter dem Deckel nur bedingt bis gar nicht möglich
Deckeltasche mit zwei Schnallen:
Vorteil: Jacken und andere Kleidung lassen sich gut unter dem Deckel fixieren
Nachteil: in der Bedienung etwas unhandlicher
Deckeltasche mit Reißverschluss:
Vorteil: schneller, großflächiger Zugang
Nachteil: Störungsanfälligkeit des Reißverschlusses; weniger flexibel bei der Zuladung, so lassen sich etwa ein Seil oder eine Jacke nicht unter dem Deckel fixieren
Anprobe: Rückenlänge ermitteln und Rucksack einstellen
Bevor man mit seinem ausgewählten Rucksack loszieht, gilt es noch die Rückenlänge zu überprüfen. Denn diese beeinflusst maßgeblich Sitz und Komfort. Je größer und schwerer der Rucksack, desto wichtiger ist die Rückenlänge - ansonsten überträgt das Tragesystem das Gewicht nur bedingt oder gar nicht auf die Hüfte. Deshalb sollte schon beim Kauf die richtige Rückenlänge gewählt werden.
Wie Du Deine Rückenlänge misst und den Rucksack optimal auf dich anpasst, erfährst Du in unserem Artikel Rucksack richtig einstellen.
Rucksack-Pflege & Packtipps
Damit Du auch lange Freude an Deinem Rucksack hast, solltest Du ihn regelmäßig reinigen und beispielsweise durch einen Imprägnierung pflegen. Eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung wie Du dabei vorgehst, findest Du im Beitrag Rucksack waschen - So geht's richtig.
Doch nicht nur die richtige Pflege verlängert die Freude am geliebten Outdoor-Begleiter. Auch wer weiß, wie am besten gepackt wird, tut sich in vieler Hinsicht auf einer Wanderung oder ähnlichem deutlich leichter. Packsäcke beispielsweise eignen sich perfekt, um in größeren Rucksäcken für Ordnung zu sorgen und den Inhalt trocken zu halten.