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Vinyasa-was?!

Hatha, Vinyasa, Yin: die gängigsten Yogastile kurz erklärt

4 Minuten Lesezeit
Du wolltest Dich nur kurz als Ausgleich zu Deinem Bergsport zum Yoga anmelden, doch dann stand da etwas von Hatha, Bikram, Vinyasa oder Jivamukti Yoga? Gibt es nicht einfach nur Yoga? Damit Du zwischen all den Stilen den Überblick behältst, erklären wir Dir hier die gängigsten Yogastile.

Fragt man einen indischen Guru, welche verschiedenen Yoga-Arten es gibt, dann kann es passieren, dass die Antwort lautet: „Jnana Yoga, Raja Yoga, Bhakti Yoga und Karma Yoga.“. Jetzt denkst Du Dir vielleicht: „Was? Ich wollte doch eigentlich nur eine Yogastunde besuchen“. Das macht gar nichts, denn ich kläre Dich heute über die bekanntesten Yogastile auf. Damit Du beim nächsten Mal direkt weißt, was Dich beim Kurs erwartet.

Welche Yogastile passen zu mir?

Wer mit dem Yoga beginnt oder bereits verschiedene Richtungen ausprobiert hat, der fragt sich früher oder später:

„Welcher Stil passt eigentlich am besten zu mir?“

Ich empfehle, verschiedene Yogastile und auch verschiedene Lehrer auszuprobieren, denn mit der Art und Weise des Unterrichts steht und fällt die Lust an der Weiterentwicklung. Während manch ein Yogi klare und strenge Anweisungen benötigt, präferiert ein anderer eine etwas sanftere Herangehensweise.
Du musst also ganz individuell für Dich herausfinden, wo du Dich am wohlsten fühlst.
Das kann sich mit der Zeit übrigens auch ändern. Vielleicht stellst Du nach einem Jahr fest, dass du gerne auch mehr in das Thema Meditation einsteigen möchtest und suchst Dir dann einen Unterricht aus, der etwas mehr in die Tiefe geht.

Verschiedene Yogastile im Überblick

Hatha Yoga

Eine klassische Übung zur Mobilisation der Wirbelsäule - der Drehsitz

Unsplash | Dane Wetton

Eine klassische Übung zur Mobilisation der Wirbelsäule – der Drehsitz


Kaum ein Yogastil ist so bekannt wie Hatha Yoga. Traditionelles Hatha Yoga kommt ursprünglich aus der tantrischen Philosophie und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, in dem nicht nur Asana, sondern auch Pranayama und Meditation immer Teil einer Stunde sind. Im Hatha werden Positionen länger gehalten, so bleibt Zeit für die korrekte Ausrichtung und für die Beruhigung des Geistes. Stunden beinhalten meist folgende Elemente: Aufwärmübungen, Pranayama, Sonnengrüße, einzelne Haltungen, Savasana und Meditation. Hatha eignet sich auf jeden Fall für Anfänger, da es langsamer praktiziert wird als manch andere Stile.

Iyengar Yoga

Bekannt als „das Yoga mit den Hilfsmitteln“. Iyengar Yoga ist eine Form des Hatha Yogas und wurde von B. K. S. Iyengar entwickelt. Es wird großen Wert auf die korrekte Ausrichtung der Asanas gelegt und auch Pranayama spielt hier eine große Rolle. Durch Hilfsmittel wie Block, Gurt, Stuhl und Kissen sollten anspruchsvolle Übungen vor allem für Menschen aus dem Westen erleichtert werden.

Dank gezielter Unterstützung durch Hilfsmittel ist dieser Stil für jeden geeignet

unsplash

Dank gezielter Unterstützung durch Hilfsmittel ist dieser Stil für jeden geeignet


Ashtanga Yoga

Der Stuhl - eine Asana der ersten Serie aus dem Ashtanga-Stil

Tabea Grüner

Der Stuhl – eine Asana der ersten Serie aus dem Ashtanga-Stil


Das von Patthabi Jois als Yogastil entwickelte Ashtanga ist nichts für Anfänger und körperlich sehr fordernd.

Ashtanga ist etwa das komplette Gegenteil vom sanften, langsamen Hatha Yoga. Die Praxis ist dynamisch und körperlich fordernd, um innere Hitze zu erzeugen, die den Körper von innen reinigt.

Synchronisiert werden die Haltungen mit der sogenannten Ujjayi-Atmung, auch bekannt als Meeresrauschen, bei der die Stimmritze leicht verengt wird und der Atem dadurch besser kontrolliert werden kann.

Es gibt im Ashtanga drei strikte Serien von Haltungen, welche praktiziert werden können.

Sivananda Yoga

Dieser Yogastil ist nach dem Gründer Swami Sivananda benannt und verfolgt einen ganzheitlichen Yoga-Ansatz. Die Stunden bestehen aus Pranayama, Sonnengrüßen, Standardhaltungen aus der sogenannten „Rishikesh-Reihe“, Schlussentspannung und Mantra. Westliche Yogis empfinden diese Stunden oft als etwas zu spirituell, da hier viel mehr geatmet und meditiert wird als in anderen Yogaklassen. Dieser Stil eignet sich für jeden, der etwas tiefer in die Tradition eintauchen möchte.

Anusara Yoga

Ein relativ junger Yogastil aus den USA, der von John Friend entwickelt wurde. Wie im Iyengar Yoga geht es hier viel um Anatomie und Ausrichtung, es wird jedoch, wie die Übersetzung von „Anusara“ (mit Anmut fließen) bereits verrät, im Vinyasa-Stil unterrichtet. Hier kommen universelle Ausrichtungsprinzipien mit der Philosophie des Tantra zusammen. Geeignet für Anfänger sowie Fortgeschrittene.

Vinyasa Yoga

Vinyasa Yoga oder auch Vinyasa Flow erkennt man oft daran, dass die Haltungen fließend ineinander übergehen und eine Stunde dieser Art sehr schweißtreibend sein kann. Die dynamischen Bewegungsabläufe werden mit der kontrollierten Atmung synchronisiert. Durch regelmäßiges praktizieren wird Deine Muskulatur stärker, Dein Körper stabiler und sobald Du im „Flow“ bist, können Körper und Geist eins werden. Dieser Stil eignet sich für fortgeschrittene Yogis und sportliche Anfänger, bei denen die körperliche Praxis im Vordergrund steht.  

Die Yogaschüler sind hier im Low Lunge und bereiten sich auf die nächste Asana vor.

unsplash

Die Yogaschüler sind hier im Low Lunge und bereiten sich auf die nächste Asana vor.


Bikram Yoga

Bikram Yoga, besser bekannt als Hot Yoga, ist eine von Bikram Choudhury entwickelte Praxis, die meist in beheizten Räumen bei etwa 35-40° Celsius ausgeübt wird. Die Praxis umfasst 26 Asanas. Der heiße Raum soll eine sichere Muskel- und Sehnenarbeit ermöglichen, vor Verletzungen schützen und den Körper durch das Schwitzen entgiften. Eignet sich für jeden, der kein Problem damit hat, zu schwitzen.

Jivamukti Yoga

Ein moderner Stil aus New York, der von David Life und Sharon Gannon begründet wurde. Die Spiritualität steht hier im Vordergrund und so hat jede Stunde ein Thema, das durch Singen, Meditieren, Musik und Yoga-Philosophie untermalt wird. Die Asanas werden im schnellen Vinyasa-Stil unterrichtet. Ahimsa, also „Gewaltlosigkeit“ in Sanskrit, steht hier im Vordergrund, weshalb viele Anhänger dieses Stils streng vegan leben.

Kundalini Yoga

Diese Handhaltung (Mudra) hilft die Konzentration zu verbessern & beruhigt

Alex Schimo

Diese Handhaltung (Mudra) hilft die Konzentration zu verbessern & beruhigt


In der Kundalini-Lehre spricht man davon, dass jeder Mensch, symbolisch gesprochen, eine schlafende Schlange am unteren Ende der Wirbelsäule sitzen hat, welche für die Urenergie steht. Ziel ist es, diese Schlange zu wecken, sodass sie durch die erlernten Techniken durch unsere sieben Chakren bis nach ganz oben wandern kann, was zur Erleuchtung führen soll. Der Stil wurde von Harbhajan Singh Khalas entwickelt und man erkennt Praktizierende oft an einem Turban und der weißen Kleidung. Die Praxis besteht aus Übungssets, der Feueratmung (Kapalabhati), Meditation und Mantra und ist sehr spirituell ausgerichtet.

Yin Yoga

Isabel Ewig

Der passive, meditative Stil, welcher von Paulie Zink entwickelt wurde, ist auch bekannt als „Faszien-Yoga“. Übungen, welche mit Hilfe von Decken und Kissen, eingenommen werden, sollen etwa 3-6 Minuten gehalten werden.

Der Fokus ist dabei nach innen gerichtet.

Das lange Halten der Asanas soll Bänder, Sehnen und Gelenke ansprechen und Verklebungen oder Verhärtungen in den Faszien lösen. Dieser Stil ist eine gute Ergänzung zu dynamischeren Yogastilen und eignet sich für Anfänger und Fortgeschrittene.

Aerial Yoga

Aerial Yoga gehört zu den sehr jungen Yogastilen, bei dem ein trapezförmiges Tuch an der Decke befestigt wird und sämtliche Haltungen mit Hilfe dieses Tuchs praktiziert werden. Hier werden Yoga-Haltungen mit Fitnessübungen und auch Übungen aus der Akrobatik kombiniert. Wer kein Problem damit hat, kopfüber zu sein, der kann es gerne einmal ausprobieren.

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