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Der High-End-Trainer

Garmin Forerunner 620 mit HRM-Run Brustgurt: GPS-Laufuhr im Test

6 Minuten Lesezeit
Der Garmin Forerunner 620 lässt Läuferherzen höher schlagen - im wahrsten Sinne. Kombiniert mit Herzfrequenz-Brustgurt bietet die GPS-Laufuhr zahlreiche Funktionen für ambitionierte Läufer, von Laufstileffizienzmessung bis Trainingsauswertung am PC.

Was erwarten ambitionierte Läufer von einer Laufuhr? Dass sie die zurückgelegte Strecke exakt misst, den Puls anzeigt, genaue Angaben zur Geschwindigkeit (Pace) macht und über eine hübsche, anwenderfreundliche Online-Auswertungsplattform verfügt. Der Garmin Forerunner 620 bringt all dies in einem stimmigen Gesamtpaket mit – und setzt noch jede Menge sinnvolle Funktionen drauf!

Leichtes Gehäuse und Touch-Display

Unglaublich leichte 42 Gramm bringt der Garmin Forerunner 620 auf die Waage. | Foto: GARMIN
Unglaublich leichte 42 Gramm bringt der Garmin Forerunner 620 auf die Waage. | Foto: GARMIN

Als erstes fällt auf, dass der Garmin Forerunner 620 unglaublich wenig wiegt. Mit nur 42 Gramm (auf der Küchenwaage nachgewogen) schlägt er viele Konkurrenten um Längen und ist nur knapp halb so schwer wie sein Vorgänger, der Forerunner 610. Dazu kommt die tolle Passform. Das Kunststoff-Armband ist wunderbar weich und flexibel, die Scharniere am Gehäuse sind sehr leichtgängig. Einziges Manko: Durch seine Bauhöhe und die Leichtgängigkeit der Bedienknöpfe kann es beim schnellen Anlegen eines Rucksacks oder einer Jacke zu einer versehentlichen Betätigung kommen. Nachdem man aber (außer bei hektischen Trailruns) selten während des Laufs mit Rucksack und Jacke hantiert, ist das ein vernachlässigbarer Nachteil.

Das Farbdisplay mit Touchfunktion hat große, gut ablesbare Ziffern. Ist man kapazitive Touchscreens gewöhnt, die auf Berührung reagieren (wie bei vielen Smartphones), muss man sich an die etwas zähe Bedienung des resistiven, durch Druck zu bedienenden, Displays des Forerunner 620 gewöhnen. Ein kapazitives Display würde jedoch bei einer Laufuhr keinen Sinn machen, denn versehentliche Eingaben wären dabei nicht auszuschließen. Außerdem lassen sich kapazitive Touchscreens nicht einfach mit Handschuhen bedienen.

Funktionen des Garmin Forerunner 620

In Kombination mit dem optional erhältlichen Herzfrequenzsensor (HRM-Run-Brustgurt), lässt der Garmin Forerunner 620 keine Funktionswünsche offen. In der Grundeinstellung zeigt die GPS-Uhr die zurückgelegte Distanz, die gelaufene Zeit und den aktuellen Pace (Anzahl der Minuten, die man für einen Kilometer braucht) an. Mit einem Wisch kann man die Anzeige ändern und sich beispielsweise über die aktuelle Herzfrequenz und den Trainingseffekt informieren. Hat man die Laufrunde beendet, erscheint auf dem Forerunner 620 sofort eine kurze Zusammenfassung. Unter dem Menüpunkt  „Protokoll” erhält man zudem direkt auf der Uhr einen Überblick über die vergangenen Läufe.

Funktionsvielfalt: In Kombination mit dem Herzfrequenz-Brustgurt "Run" informiert der Forerunner 620 über Trainingseffekt, Leistungsfähigkeit und Laufstil-Effizienz. Natürlich misst er auch die "normalen" Laufdaten wie Distanz, Zeit und Geschwindigkeit. | Foto: Arnold Zimprich
Funktionsvielfalt: In Kombination mit dem Herzfrequenz-Brustgurt „Run“ informiert der Forerunner 620 über Trainingseffekt, Leistungsfähigkeit und Laufstil-Effizienz. Natürlich misst er auch die „normalen“ Laufdaten wie Distanz, Zeit und Geschwindigkeit. | Foto: Arnold Zimprich

Anhand der via Pulsgurt gesammelten Herzdaten kann man sich auf dem Garmin Forerunner 620 darüber hinaus eine persönliche VO²max-Einschätzung anzeigen lassen, das heißt einen Näherungswert an die maximale Sauerstoffaufnahme. Das ist der Wert, über den sich die aktuelle persönliche Leistungsfähigkeit am schnellsten einordnen lässt. Über längere Zeit hinweg ermittelt die Laufuhr zudem eine VO²max-Tendenz und gibt damit nützliche Hinweise, in welchen Fitnessgrad man sich in etwa einteilen darf und ob man leistungssteigernd oder eher „kontraproduktiv” trainiert.

Außerdem bietet der Garmin Forerunner 620 auch Laufstil-Effizienz-Funktionen an, die über den HRM-Run-Brustgurt gemessen werden. So wird zum Beispiel die Schrittfrequenz angezeigt, für leistungsorientierte Läufer ein spannender Parameter. Im Idealfall liegt diese bei gut trainierten Läufern bis 1,80 Größe in etwa bei 165-180 Schritten pro Minute. Darüber hinaus wird auch die Bodenkontaktzeit in Millisekunden angezeigt. Das ist ebenfalls interessant für Läufer, die an den Details feilen wollen, um mehr aus ihren Trainingsbemühungen herauszuholen. Die Trainingsauswertung mit dem Garmin Forerunner 620 macht das Ansteuern einer neuen Bestzeit im nächsten Wettkampf (fast) zum Kinderspiel!

Garmin Connect™: Online-Auswertungs- und Trainingsprogramm

Du willst nach dem Lauf sofort wissen, wie Deine Route von oben betrachtet aussieht? Der GPS-Trainer von Garmin würde nur halb soviel Spaß machen, wenn es nicht Garmin Connect™  gäbe, Garmins Online-Plattform zur optimalen Trainingsauswertung. Garmin Connect™  hat zwar schon vor dem Forerunner 620 zahlreiche Läufer beglückt, die Plattform wird jedoch momentan (und damit fast analog zum Start des Garmin Forerunner 620) komplett überarbeitet und mit einer brandneuen Benutzeroberfläche versehen. Diese passt zum aufgeräumten Look des Forerunner 620 und macht sowohl optisch als auch funktional viel her!
Via Garmin Connect™  lassen sich weitere Auswertungsparameter detailliert anzeigen, am interessantesten für leistungsorientierte Läufer ist die Herzfrequenzanalyse. Garmin Connect™ zeigt anhand einer Skala von 1 bis 5 an, ob der Trainingseffekt des durchgeführten Laufs eher gering (1) oder gar überlastend (5) war. Ideal ist ein Training mit dem Effekt-Wert von 3 bis 4 (verbessernd bis stark verbessernd). Hat man dies verinnerlicht, kann man auch während des Laufs direkt auf dem Display der Laufuhr kommagenau ablesen, in welchem Trainingseffektbereich man gerade unterwegs ist. Damit lassen sich die eigenen Lauf-Ambitionen unmittelbar nach den Empfehlungen der Uhr ausrichten!

Personal Coach

Persönliche Lauftipps: Die GPS-Laufuhr möchte zum "Personal Coach" für ambitionierte Läufer werden. | Foto: GARMIN
Persönliche Lauftipps: Die GPS-Laufuhr möchte zum „Personal Coach“ für ambitionierte Läufer werden. | Foto: GARMIN

Garmin wagt mit dem Forerunner 620 einen großen Schritt: Die GPS-Laufuhr soll zum persönlichen Lauftrainer werden, der sogar maßgeschneiderte Erholungstipps liefert. Nach einem ambitioniert gelaufenen 14 Kilometer-Trailrun empfahl der Armbandtrainer in meinem Fall, eine Erholungszeit von 29 Stunden einzuhalten, ehe ich an die nächste Trainingseinheit denken sollte. Jeder muß selbst wissen, inwiefern er sich nach der Uhr, nach dem eigenen Bauch oder nach den Angaben eines „menschlichen” Trainers richtet. Ob so oder so: Der Garmin Forerunner 620 liefert praktische Orientierungspunkte.

Meine Empfehlung zum Garmin Forerunner 620

Garmin ist mit dem Forerunner 620 wirklich ein großer Wurf gelungen. Insbesondere anspruchsvolle Läufer, die ihre Trainingszeiten verbessern und übersichtlich auswerten wollen, werden mit dem neuen 620er ihre Freude haben. Laufen ist ein klassischer Individualsport, und für alle Läufer, die schon ein wenig Ahnung vom Lauftraining haben und eine echte Leidenschaft für die Auswertung ihrer Trainingseinheiten via PC mitbringen, ist diese High-End-Laufuhr die ideale Wahl. Natürlich kann die Uhr keinen professionell ausgebildeten Trainer ersetzen und das wollen wir auch nicht behaupten. Für Läufer, die gerne auf eigene Faust losziehen, ist der Garmin Forerunner 620 jedoch ein äußerst hilfreicher Begleiter!

Blutige Laufanfänger hingegen könnten mit der Funktionsvielfalt des Garmin Forerunner 620 etwas überfordert sein – für diese hat Garmin daher ebenfalls ganz neu den etwas abgespeckten und rund 200 Euro günstigeren Forerunner 220 im Programm.
Weniger geeignet ist der Forerunner 620 außerdem für Bergsteiger. Bei der Höhenmeterauswertung zeigt der allein mit GPS arbeitende Forerunner 620 leichte Schwächen. Das Problem: Ist man auf einem schmalen Bergrücken oder Grat unterwegs und liegt das GPS nur einen bis zwei Meter daneben, kann das die Höhenmeterangabe bereits deutlich verfälschen. Der GPS-Trainer Garmin Fenix und andere Geräte mit barometrischer Höhenmessung sind in diesem Fall die bessere Wahl.

Sollte die Forerunner 620 bei Bergzeit ausverkauft sein,  findest Du hier passende Alternativen:

 

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