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Nachbericht Bergzeit Frischluftkick

Mit dem Mountainbike die Trails im Wienerwald erkunden

7 Minuten Lesezeit
Mitten im September durften vier glückliche Teilnehmer beim Bergzeit Frischluftkick den Wienerwald auf ihren Mountainbikes erkunden - ausgestattet mit Ausrüstung von Alpina und Five Ten. Was sie dabei auf den Trails und in der wunderschönen Umgebung erlebt haben, erfährst Du hier.

Der Wienerwald, die „grüne Lunge“ der nahegelegenen Großstadt, wurde 2005 von der UNESCO zum Biosphärenpark ernannt – eine Auszeichnung für Gebiete mit einer besonderen Kultur- und Naturlandschaft. Auf ganzen 105.000 Hektar bietet der Wienerwald in Niederösterreich nicht nur tausenden Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum, sondern auch den Einheimischen und Touristen viele Freizeitmöglichkeiten. Besonders das Mountainbiken hat sich in der Region in den letzten Jahren stark weiterentwickelt:

Eckdaten: das Bike-Revier Wienerwald

Mensch und Natur im Einklang...

Jan von Urbanowicz

Mensch und Natur im Einklang…


Mensch und Natur im Einklang...

Jan von Urbanowicz

…durch legalisierte Trails.


Trailbiken im Wienerwald

Mit ihm treffen wir uns am Donnerstagnachmittag im Winzerhotel bei Gumpoldskirchen in Niederösterreich. Nach einem entspannten Kennenlernen verlieren wir nicht viel Zeit und starten direkt von unserer Unterkunft für eine Feierabendrunde in die MTB-Area Anninger. Nach nur kurzer Zeit treten wir einen echt steilen Uphill hoch, der uns alle bei spätsommerlichen Temperaturen ins Schwitzen bringt.

Unterwegs frage ich mich, ob die Hügel des Wienerwaldes nur mich mit meiner „Wahl-Tiroler-Voreingenommenheit“ überraschen?

Christian und Beate kommen aus der Nähe von Landshut und haben in ihrem Skiclub Ergoldsbach eine eigene MTB-Sparte aufgebaut. Für sie ist der Wienerwald ebenfalls Neuland. Pia und Felix hingegen haben eine Zeit lang in Wien gewohnt. Die beiden haben aufgrund des guten Trail-Angebotes in Niederösterreich zu biken begonnen.

Unterwegs erklärt uns unser Guide Saul immer wieder die verschiedenen Ansätze, wie das Wegenetz im Wienerwald für Radlfahrer nachhaltig erschlossen wird. So vergeht die Zeit wie im Flug und ehe wir uns versehen, werden die hydraulischen Sattelstützen abgesenkt, die Handschuhe angezogen und es geht rein ins Trailvergnügen. Wir starten auf der „alten Rodelbahn“ (ja, früher bei ausreichend Schnee war das wirklich eine Rodelbahn) und fahren anschließend den „Anninger Trail“.

Christian und Felix im Flowzustand...

Jan von Urbanowicz

Christian und Felix im Flowzustand…


Christian und Felix im Flowzustand...

Jan von Urbanowicz

…auf dem Anninger Trail.


Der Boden ist trotz Regen in den vergangenen Tagen recht trocken, aber bietet dafür erstaunlich viel Grip. Wir schlängeln uns durch den Wald und kommen wenig später auf ein Felsplateau, das einen weitläufigen Ausblick in den schier endlosen Wald ermöglicht. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto spuckt uns der Trail in Mödling aus und wir radeln bei Abendsonne durch die Weinberge zurück zu unserem Hotel. Ein hervorragendes Abendessen in einem Heurigen direkt im Ort rundet den sehr gelungenen Eventeinstieg ab.

In der MTB-Area Wienerwald Nord

Am nächsten Tag wartet morgens das Trailcenter-Wien-Shuttle auf uns. Zum Trailcenter geht es allerdings erst am Sonntag. Da Patrick – einer der Inhaber und Leiter des Trail Centers – heute unser Guide ist, hat er netterweise gleich auch das Shuttle gestellt. Es geht in den Norden des Wienerwalds, genauer gesagt in Richtung Klosterneuburg und Weidling.

Nach einem unterhaltsamen Aufwärmprogramm treten wir gut gelaunt in die Pedale. Was direkt auffällt: Der Untergrund hier im Norden ist deutlich feuchter als gestern weiter im Süden. Dennoch bieten auch die Trails hier richtig guten Grip und sehr viel Abwechslung.

Immer wieder treten wir durch Mischwald und kreuzen Lichtungen, mal flach, mal bergauf, bevor wir uns dann wieder ins reinste Singletrail-Vergnügen stürzen. Währenddessen bekommen wir von unseren Guides Patrick und Saul spannende Insights in ihre Arbeit und die Entwicklung der Region.

Die unendlich wirkenden Welten im MTB-Gebiet Wienerwald Nord.

Jan von Urbanowicz

Die unendlich wirkenden Welten im MTB-Gebiet Wienerwald Nord.


Nach ein paar Kilometern erreichen wir dann den Trailpark Weidlingbach – ein Paradebeispiel, das zeigt, was alles möglich ist, wenn engagierte Biker proaktiv und offen mit Behörden und Grundbesitzern kommunizieren. Hier gibt es eine leichte Flow-Line, die durch ihre spaßigen Anlieger ihrem Namen alle Ehre macht und eine etwas anspruchsvollere Fun-Line. 

Nach der Mittagspause nimmt uns erneut das Shuttle die Höhenmeter zum Kahlenberg ab, von wo aus wir einen grandiosen Ausblick auf die Metropole zu unseren Füßen und die Weinberge drumherum haben. Dann geht es aber auch schon wieder los mit der Trail-Action.

Mit dem Shuttle...

Jan von Urbanowicz

Mit dem Shuttle…


Mit dem Shuttle...

Jan von Urbanowicz

…geht’s easy auf den Kahlenberg.


Besonders empfehlenswert fanden wir den Dornröschen- und Südtiroler-Trail hinunter Richtung Klosterneuburg. Die beiden Strecken bieten einige technische Wurzelpassagen und flowige Teilabschnitte mit Sprüngen, die aber immer überrollt oder umfahren werden können. Der Südtiroler Trail hat sogar einen eigenen, knackig-steilen Uphill, der einen schnell wieder zum Traileinstieg bringt.

Nachdem uns der Wienerwald Nord auch am Nachmittag fünf strahlende Lächeln in unsere Gesichter gezaubert hat, lassen wir den Tag entspannt mit Drinks an der Donau und einem Essen im hoteleigenen Heurigen ausklingen.

MTB-Area Anninger und Kulturprogramm in Baden

Der Samstagmorgen begrüßt uns erneut mit strahlend blauem Himmel und nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Hotelterrasse starten wir heute wieder direkt von Gumpoldskirchen aus. Also Five-Ten-Schuhe geschnürt, Alpina Helm und Sonnenbrille auf und los geht’s über den Wasserleitungsweg direkt durch Weinberge in die MTB-Area Anninger.

Direkt vom Hotel...

Jan von Urbanowicz

Direkt vom Hotel…


Direkt vom Hotel...

Jan von Urbanowicz

…durch Weinberge…


Saul erzählt uns, dass unterirdisch eine Wasserleitung verläuft, die ihren Ursprung am Schneeberg hat und Wien mit hochwertigem Trinkwasser versorgt. Außerdem findet hier jährlich im September die sogenannte Genussmeile statt. Entlang des Weges bauen die örtlichen Winzer kleine, aber feine Stände auf, an denen man nach Lust und Laune stehen bleiben und sich durch die verschiedenen Weinsorten der Thermenregion probieren kann.

Unser erster Stopp an diesem Tag ist der Aussichtspunkt „Husarentempel“. Ein prunkvolles Bauwerk, das durch seine Optik und die Nadelbäume in der Umgebung auch genauso gut irgendwo am Mittelmeer stehen könnte.

...zum Husarentempel.

Jan von Urbanowicz

…zum Husarentempel.


Über Forststraßen und kleinere Waldwege fahren wir zur Rudolf-Proksch-Hütte, um dort Mittagspause zu machen. Von der Aussichtswarte sieht man perfekt das Ziel des heutigen Nachmittags – die Kulturstadt Baden.

Davor fahren wir aber noch den „Kiental-Trail“, der es technisch wirklich in sich hat. Hier ist beim ersten Mal fahren definitiv Vorsicht geboten. An diesem Tag machen wir tatsächlich gute 1.100 Höhenmeter – ja, es gibt wirklich mehr als genügend Steigungen im Wienerwald!

Nach einem kurzen Refreshment im Hotel fahren wir klimafreundlich mit der Bahn nach Baden. Dort empfängt uns Sauls Kollegin Manuela und macht uns gleich mal auf das ausgereifte Mobilitätskonzept der Stadt aufmerksam. Besucher sollen so effizient und nachhaltig wie möglich anreisen und sich vor Ort fortbewegen können.

Die Kulturstadt Baden.

Jan von Urbanowicz

Die Kulturstadt Baden.


Die Kulturstadt Baden.

Jan von Urbanowicz

Fotoausstellungen ,,La Gacilly“


Wir schlendern durch die malerische Altstadt und treffen uns dann mit Christine, die uns eine Führung durch die berühmte Fotoausstellung „Festival La Gacilly Baden Photo“ gibt. Das kostenlose Festival ist etwas ganz Besonderes. Überall in der Stadt sind noch bis 15. Oktober kuratierte Fotos ausgestellt. Sie sind in Parks oder hängen an Gebäudefassaden. Jedes Jahr gibt es ein anderes Thema. Dieses Jahr ist es „Orient“. Die Fotos hinterlassen bei uns allen einen bleibenden Eindruck auf dem Weg zum Abendessen.

Lokale Heurigen

Jan von Urbanowicz

Lokale Heurigen


Ein letztes Mal Trails im Trail-Center Wien

Nach den Höhenmetern am Vortag freuen wir uns heute auf Liftunterstützung im einzigen urbanen Trailcenter Europas – dem Trailcenter Wien (Hohe Wand Wiese / HWW). Der Schlepplift bringt einen unkompliziert ungefähr auf die Mitte des Berges. Danach muss man sich entscheiden: Entweder man stürzt sich nach weiteren fünf Uphill-Minuten direkt wieder rein ins Singletrailvergnügen oder man pedaliert eine der Uphill-Lines rauf bis auf die höchste Stelle und genießt dafür längere Abfahrten.

Mit dem Schlepplift...

Jan von Urbanowicz

Mit dem Schlepplift…


Mit dem Schlepplift...

Jan von Urbanowicz

…geht’s auf spaßige Trails…


Wir entscheiden uns zum Warmwerden einmal komplett hinaufzufahren und sehen unterwegs einige E-Biker, die auf der eigens angelegten E-Bike Uphill-Line ihren Spaß auch bergauf haben. Da könnte man fast ein bisschen neidisch werden. Nach ein paar Runden auf den flowigen Strecken „Drah-di-Waderl“ und „Flow Line“ sind wir neugierig auf die anderen Trails und erkunden die technisch anspruchsvolleren und mit deutlich mehr Airtime versehenen Varianten bergab.

Es ist wirklich beeindruckend, wie die Crew der HWW es geschafft hat, auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche ein so vielseitiges Angebot zu schaffen. Egal, welches Fahrkönnen und egal, welche Vorlieben; ob technisch rough, luftig verspielt oder familienfreundlich – im Trailcenter Wien kommt wirklich jeder auf seine Kosten.

...mit beachtlicher Air-Time!

Jan von Urbanowicz

…mit beachtlicher Air-Time!


Beim abschließenden Mittagessen mitten im Park lassen wir die vergangenen Tage nochmal Revue passieren und sind uns alle einig: Die MTB-Region Wienerwald hat uns mit ihren schier unendlich vielen Optionen auf und abseits des Bikes in ihren Bann gezogen. Wir werden definitiv wiederkommen! 

Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmal an Alpina und adidas Five Ten für die Gewinnpakete, bestehend aus Helm, Brille und Schuhe!

     

         

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