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Outdoorkleidung ohne bedenkliche PFCs

Gore Tex: Game Changer der Textilindustrie

5 Minuten Lesezeit
Viele Outdoor-Fans schätzen wasserdichte und atmungsaktive Bekleidung, Schuhe und Accessoires, die mit Gore-Tex Materialien hergestellt wurden. Für Gore zählt aber nicht nur, dass die Produkte ihre Nutzer verlässlich und dauerhaft vor Regen und Wind schützen - auch der Schutz unserer Umwelt vor vermeidbaren Belastungen durch Herstellung, Gebrauch und Entsorgung von Outdoor-Produkten hat einen hohen Stellenwert.

Respektvoller Umgang mit Mensch und Natur

Seit seiner Gründung im Jahr 1958 legt das Unternehmen Gore großen Wert auf den respekt- und verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur. Neben Fairness gegenüber Mitarbeitern, Kunden, Konsumenten, Geschäftspartnern und Nachbarn beschäftigt sich Gore vor allem intensiv damit, welche Auswirkungen Produkte auf die Umwelt haben und wie ihr sogenannter „ökologischer Fußbadruck“ möglichst klein gehalten werden kann – ohne dabei Kompromisse bei Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit zu machen.

Bernhard Kiehl, Leiter des Nachhaltigkeitsprogramms in der Fabrics Division bei W.L. Gore & Associates, erklärt: „Fairness und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt im Zusammenhang mit der Herstellung von Produkten, die erstklassigen Schutz bieten, ist ein zentraler Bestandteil unserer Kultur. Das ist das Vermächtnis unserer Firmengründer Bill und Vieve Gore und wir sind stolz darauf, diese Tradition fortzusetzen.“

Verantwortungsvoller Einsatz von Fluor-Materialien

Als innovatives Technologie-Unternehmen legt Gore beim Umweltschutz besonderes Augenmerk auf den sicheren und verantwortungsvollen Einsatz von Chemikalien. Dazu gehören auch Fluor-Materialien. Dank langjähriger Forschung und großer Erfahrung mit der Verarbeitung dieser Materialien, die aufgrund ihrer vielfältigen Eigenschaften wie Langlebigkeit für die Leistungsfähigkeit von Gore-Tex-Laminaten seit jeher eine wichtige Rolle spielen, sieht das Unternehmen gerade hier großes Potential, um unnötige Belastungen für die Umwelt zu vermeiden.

So hat Gore im Jahr 2017 das ehrgeizige Ziel ausgerufen, bis zum Jahr 2020 sogenannte „ökologisch bedenkliche PFCs“ („PFC of Environmental Concern“ = PFCEC) aus dem gesamten Lebenszyklus der überwiegenden Mehrzahl seiner Textil-Laminate für Outdoor-Bekleidung zu eliminieren. Bis zum Jahr 2023 sollen dann auch die restlichen Gore-Tex-Laminate, bei denen die Umstellung auf PFCEC-freie Alternativen technologisch schwieriger ist und daher mehr Vorlaufzeit benötigt, frei von ökologisch bedenklichen PFCs sein.

Diese ehrgeizigen Ziele hat Gore – ebenso wie eine wissenschaftlich „saubere“ Definition von „ökologisch bedenklichen PFCs“ – zusammen mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace erarbeitet. Dies mache Gore – nach Aussage von Greenpeace – zu einen echten Impulsgeber („Game Changer“), der durch seine Anstrengungen die Spielregeln in der Outdoor-Textilindustrie nachhaltig verändere.

Meilenstein: Erste Imprägnierung ohne bedenkliche PFCs

Den ersten wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu seinem Ziel, ökologisch bedenkliche PFCs endgültig aus seinem Produktangebot zu verbannen, hat Gore bereits erreicht: Auf der diesjährigen Outdoor-Messe in Friedrichshafen präsentierte das Unternehmen zweilagige Gore-Tex-Jacken aus der Kollektion verschiedener Kunden mit einer dauerhaft wasserabweisenden Imprägnierung („Durable Water Repellent“ = DWR), die das Gore-Markenversprechen „GUARANTEED TO KEEP YOU DRY™“ erfüllt und – zum ersten Mal – ohne ökologisch bedenkliche PFCs auskommt.

Seither wächst das Angebot am Markt, sodass Outdoor-Fans bei Bergzeit aktuell zwischen mehreren Outdoor-Jacken der Hersteller Marmot, Mammut und Schöffel wählen können, die alle mit einer PFCEC-freien Imprägnierung ausgestattet sind.

Mit recycelbaren Materialien zu weniger Plastikmüll

Stolz ist Gore auch auf einen zweiten großen Fortschritt bei seinen Anstrengungen, den ökologischen Fußabtritt seiner Produkte weiter zu verringern: Die auf der Messe präsentierten Outdoor-Jacken haben Oberstoffe aus recyceltem Material- ein weiterer wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Nachhaltigkeits-Strategie von Gore Fabrics zum Wohle unserer Umwelt.

Der vermehrte Einsatz recycelter Materialien trägt dazu bei, die Menge an Plastikmüll zu reduzieren, der sonst auf Müllhalden oder in der Verbrennung enden würde. Das von Gore verarbeitete recycelte Nylon stammt gegenwärtig aus Produktionsabfällen. Für das recycelte Polyester werden hingegen gebrauchte PET-Flaschen verwendet.

Bernhard Kiehl: „Die neuen Gore-Tex Jacken mit PFCEC-freier DWR sowie einem Oberstoff aus recyceltem Material verdeutlichen unsere Entschlossenheit, verstärkt umweltverträglichere Produkte anzubieten. Das positive Feedback unserer Kunden und Konsumenten motiviert uns zusätzlich, weiter hart an der Entwicklung moderner Material-Lösungen zu arbeiten, um Produkte mit der bestmöglichen Kombination aus hoher Leistungsfähigkeit, langer Haltbarkeit und möglichst geringem ökologischen Fußabdruck anzubieten.“

Imprägnierung ohne PFC gilt als Meilenstein in der Textilindustrie | Foto: Gore
Imprägnierung ohne PFC gilt als Meilenstein in der Textilindustrie. | Foto: Gore

Innovatives Verfahren zur Färbung von Textilien

Von großem Interesse für die Käufer von Outdoor-Bekleidung dürfte zudem eine weitere Innovation sein, die ebenfalls bereits in den Startlöchern steht und von Gores Markenpartnern zur Herbst/Winter-Saison 2019 auf den Markt gebracht wird: spinndüsengefärbte Obermaterialien. Spinndüsenfärbung ist ein Verfahren zur Färbung von Textilgarnen, bei dem die Farbstoffe mit Nylon- oder Polyester-Granulat vermischt werden, noch bevor dieses eingeschmolzen und zu Garn versponnen werden. Das so gewonnene Garn ist dauerhaft tiefengefärbt und kann sofort zu Stoffen verwebt werden.

Dieses Verfahren hat zwei große Vorteile: Zum einen trägt Spinndüsenfärbung dazu bei, den ökologischen Fußabdruck des so gefärbten Materials zu verringern, da im Vergleich zu herkömmlichen Färbeprozessen um bis zu 60 Prozent weniger Wasser benötigt wird und zudem die CO2-Emissionen spürbar verringert werden. Zum anderen steigert die Spinndüsenfärbung die Farbechtheit der Stoffe, was Farben länger leuchten lässt und dazu beiträgt, dass die Produkte länger gut aussehen und damit wohl auch länger genutzt werden.

Dies wiederum hat nicht nur ökonomische Vorteile für den Käufer, sondern ist auch ökologisch sinnvoll. Schließlich ist – wie Gore aus seinen wissenschaftlich fundierten Ökobilanz-Studien weiß – der Einsatz robuster, langlebiger Outdoor-Bekleidung über einen möglichst langen Zeitraum hinweg das Beste, was ein umweltbewusster Outdoor-Fan tun kann, um den ökologischen Fußabdruck, den er mit seiner Outdoor-Bekleidung in unserer Umwelt hinterlässt, so klein wie möglich zu halten.

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