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So war´s beim Bergzeit Alpincamp vor der Haustür

Long Distance Run in den bayrischen Voralpen mit Bergzeit und Black Diamond

4 Minuten Lesezeit
Ein Wochenende damit zu verbringen, 55 km durch die Bayerischen Voralpen zu laufen und dabei 3500 Höhenmeter zu überwinden, ist vermutlich nicht für jedermann was. Die vier Bergzeit Alpincamp Gewinner konnten sich aber nichts Schöneres vorstellen, als gemeinsam mit Black Diamond die Trails zwischen Lenggries und Bayrischzell unsicher zu machen. Begleitet wurden sie dabei von Outdoorblogger und Fotograf Thomas Herdieckerhoff, besser bekannt als German Adventurer.

Los geht’s: vom Bahnhof direkt zum ersten Gipfel

Gerade hat der Oktober begonnen, ein Monat, der einem wettertechnisch wirklich einiges an Unannehmlichkeiten entgegenwerfen kann. Doch als wir uns am Bahnhof in Lenggries zusammenfinden, ist keine Wolke zu sehen und es ist sogar ohne Bewegung angenehm, Trailrunningshorts zu tragen. „Wir“ sind 5 Teilnehmer, Bergführer Tobi und ich als Fotograf. Nach einer Vorstellungsrunde und Goodies von Bergzeit laufen wir los.

Durch den Ort und über Feldwege geht es in Richtung der ersten Bergetappe. Die lässt nicht lange auf sich warten und so werden wir langsamer und packen unsere Black Diamond Distance Carbon Z Poles aus. Außerdem wurden wir von Black Diamond noch mit anderen Produkten aus der Distance Serie ausgestattet, wie zum Beispiel einer ultra-leichten Windjacke und einem kompakten 8l-Laufrucksack. Bei der Geschwindigkeit, mit der wir die Serpentinen im Laubwald angehen, ist man froh über so leichte Ausrüstung. Aus dem Wald heraus geht es vorbei an der Lenggrieser Hütte auf einen grasigen Grat.

Die Gruppe läuft am Bahnhof direkt los ...

Thomas Herdieckerhoff

Die Gruppe läuft am Bahnhof direkt los …


Die Gruppe läuft am Bahnhof direkt los ...

Thomas Herdieckerhoff

… und macht direkt einige Höhenmeter, um bald darauf den ersten Gipfel von vielen zu erreichen.


Von hier sehen wir das erste Mal die wunderschöne Landschaft der bayerischen Voralpen um uns herum. Am Gipfel des Seekarkreuzes angekommen, sind die ersten 1000 Höhenmeter geschafft. Unser Bergführer Tobi zeigt uns, wo uns die Route heute noch hinführen wird. Er kommt aus Lenggries und erzählt uns, dass es ihm schon lange vorschwebte, von der Haustür aus die Heimatpfade zu einem Langstreckenlauf nach Bayerischzell zu verbinden – ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens, lokale Abenteuer zu suchen.

Das Panorama der bayerischen Voralpen begleitet die Gruppe bei föhnigem Wetter auf ihrem Long Distance Run.

Thomas Herdieckerhoff

Das Panorama der bayerischen Voralpen begleitet die Gruppe bei föhnigem Wetter auf ihrem Long Distance Run.


Vom Seekarkreuz zum Snack-Bus

Auf dem Gipfel angekommen bespricht die Gruppe, wie es weiter geht - obwohl sich die Teilnehmer*innen davor nicht kannten, harmonierte das Level aller gut.

Thomas Herdieckerhoff

Auf dem Gipfel angekommen bespricht die Gruppe, wie es weiter geht – obwohl sich die Teilnehmer*innen davor nicht kannten, harmonierte das Level aller gut.


Von hier entscheiden wir uns per Abstimmung für die etwas schwierigere Route und laufen abwärts über kleine Trails Richtung Ross- und Buchstein. Nun wird es technischer: Teils kraxeln wir und teils müssen wir bei jedem Schritt auf den nassen Pfaden über die Almwiesen aufpassen nicht in tiefen Matschlöchern stecken zu bleiben. Nördlich vorbei am Rossstein steuern wir auf die Buchsteinhütte zu, wo eine Stärkung eingeplant ist. Doch daraus wird nichts! „Heute geschlossene Gesellschaft“. Aber für die ausdauernden Teilnehmer kein Problem, wir haben noch reichlich Trailnahrung in den Taschen und so machen wir uns an die restliche Downhill Strecke ins Tal. Rasant geht es in 5er-Pace bergab, so dass die Blätter der bunt gefärbten Bäume nur so an uns vorbeirauschen. Unten angekommen, wartet Jochen von Black Diamond schon mit seinem VW-Bus auf uns. Mit Snacks, Früchten und Getränken hat er ihn zu einer richtigen Labes-Station aufgerüstet.

Letzte Tagesetappe zur urigen Unterkunft

Wir werden ein paar Kilometer das Tal hinunter geshuttled, wo wir uns wieder bereit machen. Jetzt steht uns nochmal ein anstrengender Anstieg hinauf Richtung Grubereck bevor. Wir haben aber ein ausdauerndes Team; den Teilnehmern ist es kaum anzumerken, dass sie schon einige Kilometer und Höhenmeter in den Beinen haben. Über Wiesen, die im nachmittäglichen Licht in verschiedenen Grün- und Orange-Tönen leuchten, gewinnen wir Schritt für Schritt an Höhe, während die Aussicht Richtung Österreich immer besser wird. Von zwei freilaufenden Hühnern misstrauisch beäugt, rasten wir unter einem riesigen, alleinstehenden Baum neben einer Hütte. Bald erreichen wir glücklich den höchsten Punkt und steigen auf der anderen Seite mit Blick auf den markanten Blankenstein steil hinunter.

Ob uphill oder downhill, alle Gruppenmitglieder genießen das Laufen durch die Bergwelt, ...

Thomas Herdieckerhoff

Ob uphill oder downhill, alle Gruppenmitglieder genießen das Laufen durch die Bergwelt, …


Ob uphill oder downhill, alle Gruppenmitglieder genießen das Laufen durch die Bergwelt, ...

Thomas Herdieckerhoff

… die Anfang Oktober schon teilweise in herbstlichen Farben strahlt.


Eine halbe Stunde später erreichen wir unseren Übernachtungsort, wo die erfrischenden Getränke schon im sprudelnden Brunnen kalt gestellt sind – nach so einem anstrengenden Lauf kommt das einer Oase gleich. Wir haben heute das besondere Privileg in einer kleinen Berghütte übernachten zu dürfen, die von einem „Almerer“ betrieben wird, der hier über den Sommer Kühe von Bauern aus dem Tal auf die Almwiesen treibt.

Die Hütte ist urig und sehr schön eingerichtet. Die Wohnküche mit großem Esstisch wird von einem Holzofen beheizt und schlafen werden wir in zwei kleinen Schlafzimmern mit Stockbetten. Jochen ist schon fleißig dabei, die Zutaten für ein Linsen-Curry in großen Töpfen auf dem Herd zu kochen. Wir stoßen durstig mit alkoholfreiem Weißbier und Radler auf den gelungen Tag an. In gemütlicher Runde genießen wir das hervorragende Curry. Als es bereits dunkel ist, klopft es an der Tür und ein Mann mit Filzhut schaut verwundert auf die wohl unerwartet große Menschenansammlung. Er ist ein befreundeter Almerer und zusammen versüßen uns die beiden bayerischen Urgesteine mit Anekdoten von Leben und Arbeit auf der Alm den Abend. Nach so einem Tag schläft man so tief und fest, dass man vergisst wo man eingeschlafen ist.

Jochen von Black Diamond empfängt die Gruppe auf der urigen Hütte mit einem Curry, ...

Thomas Herdieckerhoff

Jochen von Black Diamond empfängt die Gruppe auf der urigen Hütte mit einem Curry, …


Jochen von Black Diamond empfängt die Gruppe auf der urigen Hütte mit einem Curry, ...

Thomas Herdieckerhoff

… das nach den vielen Kilometern und Höhenmetern des ersten Tages allen sehr gut schmeckt.


Über Risserkogel und Rotwandhaus nach Bayerischzell

Am nächsten Morgen brechen wir nach Frühstück und Dank an unseren großzügigen Hüttenwirt wieder auf. Mal schauen was die Beine sagen. Mit den ersten Sonnenstrahlen steigen wir bergauf, den beeindruckenden Nordwänden des Blankensteins entgegen. Hier ist die Landschaft wieder besonders malerisch, mit großen bunt gefärbten Laubbäumen die im Morgenlicht strahlen. In einem Bogen den Felswänden ausweichend, steigen wir auf steilen Pfaden zum Blankensteinsattel und dann weiter auf den Risserkogel (1826m), den höchsten Punkt unserer Tour. Hier verweilen wir aber nicht lange, weil der kalte Wind uns relativ schnell auskühlen lässt. Auf der anderen Seite laufen wir erst steil den Berg runter, dann flacher ein Tal hinaus und wieder wird ein schnelles Tempo gehalten. Nach der Anstrengung kommt es sehr gelegen, dass Jochen wieder Snacks aller Art am Auto für uns vorbereitet hat. Ein paar Minuten mehr Pause gibt es noch, weil wir ein Stück Straße mit dem VW-Bus zurücklegen.

Der höchste Punkt der Tour steht am zweiten Tag auf dem Plan: es geht auf den Risserkogel.

Thomas Herdieckerhoff

Der höchste Punkt der Tour steht am zweiten Tag auf dem Plan: es geht auf den Risserkogel.


Die lang ersehnte Einkehr zum Greifen nah

Da die Gruppe Pech mit dem Einkehren hatte, muss eine Erfrischung auf dem Weg reichen, ...

Thomas Herdieckerhoff

Da die Gruppe Pech mit dem Einkehren hatte, muss eine Erfrischung auf dem Weg reichen, …


Danach geht es an den finalen Anstieg der Tour. Ich kenne mich in der Gegend sehr gut aus, aber diesen kleinen Wanderweg bin auch ich noch nie gegangen. Auf einsamen Pfaden nähern wir uns von Süden her dem Rotwandhaus an. Endlich taucht die Hütte auf, sie steht verheißungsvoll wie eine kleine Burg auf einer Anhöhe über uns und verspricht uns Kaiserschmarrn, Apfelstrudel oder Kuchen. „Gibt’s diesmal wirklich was zu essen?“, frage ich Tobi noch kurz vor der Hütte und der erwidert im Brustton der Überzeugung, „Ja logisch!“. Als wir dort ankommen, müssen wir feststellen, dass die Menschenmassen an einem Sonntag mit schönem Bergwetter auf dem Rotwandhaus eher den Verhältnissen auf einem Jahrmarkt ähneln als auf einer ruhigen Berghütte. Das wird wohl leider wieder nichts!

... bevor es am Ende in einen Gasthof in Fischbachau geht. Das hat sich die Gruppe verdient!

Thomas Herdieckerhoff

… bevor es am Ende in einen Gasthof in Fischbachau geht. Das hat sich die Gruppe verdient!


Aber kein Problem; die Ultra-Trail erprobten Teilnehmer wissen wie man mit Anstrengung und kurzzeitigem Kaloriendefizit umgeht. Die restlichen Essensreserven werden in der Gruppe brüderlich geteilt und dann begeben wir uns auf die Schlussetappe. Vorbei an den markanten Ruchenköpfen, nehmen wir nochmal die Beine in die Hand. Auf den schmalen Bergtrails mit Steinen und Wurzeln als Hindernissen kann man richtig gut an der Downhill-Technik feilen. Am Ende noch Steil auf einem kleinen Waldpfad hinunter ins Tal. Jubelnd erreichen wir den Parkplatz und klatschen uns stolz über unsere Leistung ab. Zum Abschluss gehen wir noch zusammen in einen Gasthof in Fischbachau, wo es dann tatsächlich auch Essen ohne Limit gibt. Jetzt wird gespeist!

Das Bergzeit Alpincamp mit Black Diamond war eine super Unternehmung, die uns bei genialem Herbstwetter durch einen wunderschönen Teil der bayerischen Voralpen geführt hat. Zusammen mit einem wirklich starken Team und funktionaler Trailrunning-Ausrüstung von Black Diamond wurde diese Tour zu einem perfekten Wochenend-Abenteuer auf den Hometrails!

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