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Noch mehr Suchstreifenbreite!

Arva Neo BT Pro LVS-Gerät im Test

6 Minuten Lesezeit
Wie kann ein LVS-Gerät bei der großen Auswahl auf dem Markt hervorstechen? Mit herausragender Leistungsfähigkeit! Der Autor und Bergzeit Tester Lorenzo stellt das Neo BT Pro LVS-Gerät von Arva mit einer Reichweite von 80 Metern auf den Prüfstand.

Mit dem Neo BT Pro bringt Arva zu dieser Saison ein echtes Highlight auf den Markt. Das neue High-End Lawinenverschütteten-Suchgerät (LVS) punktet mit einer hohen Reichweite und der Konnektivität zur Umfangreichen App von Arva. Wie schlägt sich das Neo BT Pro LVS-Gerät im Test?

💡Die wichtigsten Produktmerkmale

  • Enorme Suchstreifenbreite und Reichweite von 80 Metern
  • Markierfunktion
  • Automatisches Umschalten auf Sendemodus bei längerem Stillstand
  • LVS-Gerät über Arva Snow Safety App konfigurierbar

Das Neo BT Pro hat eine typische LVS-Größe und Bauform. Wie mittlerweile üblich, verfügt das Gerät über drei Antennen, wobei drei AAA Batterien den Betrieb gewährleisten.

Heutzutage gibt es, etwa mit dem Evo 5 aus dem Hause Arva, auch bereits deutlich kleinere und leichtere Geräte. Allerdings können dies von Reichweite und Funktionsumfang nicht mit den „großen“ mithalten. Und gerade in diesen Bereichen punktet ja das Neo BT Pro. Zuallererst hat es mit einer vom Hersteller angegebenen Suchstreifenbreite von 80 Metern eine wirklich gute Reichweite. Hier ist das Gerät, zumindest auf dem Papier, Marktführer.

Handling des Neo BT Pro

Im Suchmodus wird man dank digitaler Signalverarbeitung zum Verschütteten geführt, wobei auch ein Analogmodus zur Verfügung steht. Selbstverständlich gibt es auch eine Markierfunktion, sowie eine Funktion zum automatischen Zurückschalten in den Sendemodus bei längerem Stillstand des Gerätes im Suchmodus. Schlussendlich ist das Gerät über die App per Bluetooth konfigurierbar, wobei die „Arva Snow Safety App“ viel mehr kann. So bietet sie beispielsweise Unterstützung bei Suchübungen, Links zu Lawinenwarndiensten und vieles mehr.

Funktionen des LVS-Gerät im Überblick

Das Gerät hat eine typische LVS-Form und kommt in einem tauglichen Holster. Der Hauptschalter, mit dem man zwischen Aus, Senden und Suchen umschaltet, ist massiv und muss durch das Drücken eines weiteren Schalters entriegelt werden. Das funktioniert gut und verhindert versehentliches Umschalten zuverlässig.

Natürlich hat das Gerät aber auch einen Bewegungssensor der es bei Stillstand im Suchmodus nach einiger Zeit wieder in den Sendemodus schaltet. So wirst Du als auch im Fall einer plötzlichen Nachlawine auffindbar. Im Test hat das Neo BT Pro beim Umschalten einen gut vernehmlichen Warnton abgegeben.

Das Wechseln zwischen dem Sende- oder Such-Modus des Neo BT Pro LVS-Geräts ist nur möglich, wenn zugleich der Entsperr-Schalter gedrückt wird.

Arva

Das Wechseln zwischen dem Sende- oder Such-Modus des Neo BT Pro LVS-Geräts ist nur möglich, wenn zugleich der Entsperr-Schalter gedrückt wird.


Beim Betrieb und der Lebensdauer der Batterien gibt es keine großen Besonderheiten. Ich habe mich jedenfalls schnell mit dem Gerät zurecht gefunden. Auch das Verbinden mit der App hat direkt funktioniert, auch wenn sich die Konfigurationsmöglichkeiten dort dann etwas in Grenzen halten.

Allerdings gibt es bei LVS-Geräten nun mal auch nicht sehr viel, was man einstellen könnte beziehungsweise sollte. Sinnvoll ist auch der Gruppen-Check Modus, den man durch Drücken der Markier-Taste kurz nach dem Einschalten aktiviert. Er funktioniert wie von anderen Geräten gewohnt und macht das checken mehrere Personen sehr einfach.

Natürlich verfügt das Gerät auch über die mittlerweile zu erwartenden Funktionen wie eine Markierfunktion, einen Selbst-Check und einen Analogmodus.

Testsuche im Schnee

Jetzt aber zum „Praxistest“, wobei dies hier glücklicherweise in Anführungszeichen steht. Ich habe das Gerät nämlich nicht im Ernstfall, sondern lediglich beim Üben verwendet. Das war aber insofern auch sehr interessant da ich es dabei gut mit anderen Geräten, beispielsweise dem Pieps DSP und Mammut Barryvox vergleichen konnte.

Tester Lorenzo inspiziert das handliche LVS-Gerät und seine Funktionen im Gelände.

Lorenzo Rieg

Tester Lorenzo inspiziert das handliche LVS-Gerät und seine Funktionen im Gelände.


Tester Lorenzo inspiziert das handliche LVS-Gerät und seine Funktionen im Gelände.

Lorenzo Rieg

Das Neo BT Pro von Arva im Suchmodus. Auch in der Sonne sind die Anweisungen auf dem Display gut zu erkennen.


Vorteile durch die Reichweite

Das Neo BT Pro punktet zunächst tatsächlich mit seiner maximalen Reichweite. Diese ist, insbesondere bei guter Koppellage wirklich groß und schlägt auch die Konkurrenz um einige Meter. Mit dem Neo BT Pro hatte ich in idealer Koppellage einen deutlich früheren Erstempfang (etwa zehn Meter) im Vergleich mit anderen Geräten. In der schlechtesten Koppellage hatte ich meist einen minimal (etwa zwei Meter) früheren Erstempfang.

💡Wissenswertes zur Suchstreifenbreite

Je größer die Suchstreifenbreite, desto weniger Strecke musst Du bei der Grobsuche in einem Lawinenfeld zurücklegen, um ein Primärsignal eines verschütteten LVS-Geräts zu empfangen. So sparst Du im Wettlauf gegen die Zeit wertvolle Sekunden und kannst früher zur Feinsuche übergehen.

Grob- und Feinsuche

Hat man ein Signal einmal gefunden, leitet einen das Neo BT Pro beim Test in der Grobsuche rasch und zuverlässig in Richtung des sendenden LVS. Der Richtungspfeil springt praktisch nicht und zeigt die Richtung zuverlässig an. Gefühlt reagiert das Gerät bei geringeren Distanzen etwas langsamer als mein gewohntes Mammut. Jedoch tendiere ich bei LVS Übungen auch dazu, etwas zu schnell zu laufen.

Auch die Feinsuche funktioniert gut, hier ist es allerdings wichtig, das Gerät recht langsam zu bewegen, da die Anzeige nicht übermäßig schnell reagiert.

Bei schnellem Einkreuzen kann die angezeigte Entfernung zum Signal des gesuchten LVS teilweise etwas springen. Hier sind andere Geräte gefühlt schneller, was aber in der Realität nicht wirklich Zeit sparen wird. Für mich war das Einkreuzen mit dem Neo BT Pro dadurch aber anfangs ungewohnt.

Die Markierfunktion funktioniert sehr gut. Vielleicht sollte man noch anmerken, dass Dir auf dem Display maximal vier sendende LVS angezeigt werden. Das ist meiner Meinung nach allerdings komplett ausreichend.

Insgesamt würde ich zur Suche sagen, dass die Reichweite tatsächlich der herausragende Vorteil des Neo BT Pro ist.

Die Grobsuche ist gleich gut wie bei der Konkurrenz, während das Gerät in der Feinsuche etwas langsamer reagiert.

Die Arva Snow Safety App

Die Arva Snow Safety App erlaubt die Konfiguration des LVS, beispielsweise hinsichtlich der Zeit bis zum Umschalten vom Suchen zum Senden bei Stillstand des Gerätes. Allerdings kann die App noch viel mehr als nur das LVS über Bluetooth ansprechen.

So bietet sie einerseits hilfreiche Tipps für Übungsszenarien. Du kann sogar Deine Übungen in verschiedenen Szenarien speichern und so beispielsweise einen Überblick darüber behalten, wie lange Du zum Finden der Geräte gebraucht hast. Zusätzlich gibt es viele Informationen zum Verhalten im Gelände und dem Entstehen von Lawinen, durch die Du spielerisch in der App klicken und wischen kannst. Und dann bietet sie noch eine umfassende „Checkliste“ für Off-Piste Aktivitäten. Damit kannst Du schnell und einfach feststellen, ob Du die üblichen Vorbereitungsschritte durchgeführt und alles notwendige eingepackt hast. Im Video bekommst Du einen knappen Einblick in die App.

Insgesamt ist die App sehr gelungen und gerade für Einsteiger auch durchaus lehrreich. Und auch erfahrene Freerider und Tourengeher können sicher die ein oder andere Neuigkeit entdecken.

Einzig die Grafiken sind Großteils – zumindest zum Zeitpunkt meines Tests – nur auf Französisch verfügbar und die Texte zwar meist gut, teilweise aber auch nicht ganz treffend auf Deutsch übersetzt. Hier wird allerdings sicher noch nachgebessert.

Fazit zum Test des Neo BT Pro LVS-Geräts

Mit dem Neo BT Pro bringt Arva wirklich ein Spitzengerät auf den Markt, das vor allem mit seiner maximalen Suchstreifenbreite von 80 Metern punktet. Das kann die Suche nach Verschütteten beschleunigen, weil das LVS-Gerät schneller ein Primärsignal findet. Eine tolle Ergänzung ist die App von Arva, die selbstverständlich auch ohne das LVS einen Blick wert ist.

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