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Weniger ist definitiv mehr!

Die Assos Equipe RS S9 Bib Short im Test

4 Minuten Lesezeit
Ist die neu entwickelte Bib Short Equipe RS S9 von Assos so revolutionär wie 1976 die erste Radhose aus Lycra im Vergleich zu den damalig verwendeten Woll-Acrylgemisch Hosen? Bergzeit Autor Fabi hat sich ein paar Stunden auf sein Fahrrad geschwungen um die Hose ausgiebig zu testen.

Erster Eindruck

Auf den ersten Blick sah sie für mich zunächst wie eine gewöhnliche Bib Short aus – wobei mich direkt das, typisch für Assos, puristische Design sehr angesprochen hat. Hierzu fällt mir stets ein passendes Zitat einer Freundin ein: „Ich überzeuge nicht durch Farbe, sondern durch Leistung!“ Für meine Begriffe trifft das Design absolut den aktuellen Zeitgeist der ambitionierten Rennradler/-innen. Beim näheren hinsehen fielen mir jedoch bereits Details wie die ungewöhnliche Größe des Sitzpolsters in der Front, sowie die Fixierungen der Schulterträger auf, aber dazu später mehr.
Ein kleines Manko für mich sind die beiden Logos von Assos (rechts) und der Equipe RS Prof Series (links), welche diesen cleanen Look ein bisschen stören. Wobei das sicherlich auch individuelle Geschmackssache ist.

Seitliche Ansicht der Bib Short
Fabian hat sich mit der neu entwickelten Bib der Schweizer direkt aufs Rad geschwungen. | Foto: Fabian von Schalscha

Haptik und Passform

Hält man die Equipe RS S9 Bib Short in den Händen fällt sofort auf, dass die Radhose keine Standard-Radhose ist. Der Griff fühlt sich seidenartig an, was die Hose beim Tragen auch kaum spürbar macht. Die Träger schmiegen sich, aufgrund der A-Förmigen Konstruktion auf der Rückseite, optimal an den Oberkörper an und haben den perfekten Mix aus Komfort und Elastizität, um den unteren Teil der Hose genau da zu halten wo sie sitzen soll.

Das wichtigste einer jeden Radhose ist jedoch das Sitzpolster, damit steht und fällt der Spaß einer jeden Radtour. Die Schweizer Radsport-Spezialisten haben sich hierfür ein neues, minimalistisches Polster einfallen lassen, was sich sehr angenehm den Körperformen anschmiegt.

Konstruktion und Features

Das Herzstück einer jeden Radhose ist das Polster, in welches auch hier ein großes Maß an Entwicklung gesteckt wurde: Das für die Oberseite verwendete mod.Dep S9 Basalt besteht aus Mikrofaser und erzeugt in Kombination mit einem speziellen Veredelungsverfahren eine antibakterielle Oberfläche. Der verwendete superAir micro Shock-Schaum besteht aus einem offenzelligen Schaum der extrem schockabsorbierende Eigenschaften hat und darüber hinaus immer in die ursprüngliche Position zurückkehrt, sobald man die Sitzposition auf dem Sattel verändert. In Kombination mit der 3D Waffle, einer dreilagigen Konstruktion des Schaums, wurde sowohl das Niveau an Komfort und die Atmungsaktivität erhöht, als auch das Gewicht im Vergleich zum Equipe Evo-Design verringert. (Gerade das Thema Atmungsaktivität habe ich beim Rolle-Fahren während des COVID-19 Lockdowns enorm zu schätzen gelernt.)

Die Träger der Equipe RS S9 Bib Short sind ebenfalls außergewöhnlich konstruiert. Die Fixierung der Träger ist nicht nur am Bund, wie bei Produkten anderer Hersteller, sondern auf der Rückseite doppelt fixiert. Eine Fixierung ist kurz über dem Polster an einer Naht angebracht, die bis zum Beinabschluss hinunter führt, somit soll das Verrutschen der Hose selbst bei hohen Geschwindigkeiten und extremen Kurvenlagen verhindert werden. Die zweite Fixierung befindet sich jeweils am Bund, damit die Hose flach und eng am Körper anliegt.
Ein weiteres Feature stellt definitiv die unterbrochene Naht des Polsters auf der Beininnenseite dar. So soll diese sehr empfindliche und ständig in Bewegung befindliche Stelle vor unangenehmen Aufscheuern geschützt werden.

Last but not least wurden die Saumabschlüsse am Oberschenkel mit Ultralight Leg Grippers versehen, welche sich durch eingewobenes Silikon auszeichnen. Somit muss das verwendete Elastan nicht mehr so eng gearbeitet werden, dass man nicht am Abend nach der Radtour noch sichtbare Striemen auf dem Oberschenkel sieht. Dennoch rutscht die Hose, selbst bei kräftigem pedalieren, keinen Zentimeter nach oben.

Fabian auf seinem Rennrad
Diese Hose ist nicht nur für kurze Einheiten optimal, auch längere Ausfahrten machen mit ihr Spaß. | Foto: Fabian von Schalscha

Für wen ist die Equipe RS S9 Bib Short?

Die Equipe RS Kollektion ist von Assos für Rennen und höchste Performance entwickelt worden, weshalb Teile davon sogar bei der World Tour eingesetzt werden.
Auch wenn die Equipe RS S9 Bib Short sicherlich der richtige Begleiter im Rennen ist, ist meiner Meinung nach die Hose nicht nur etwas für Profi-Athleten, sondern auch für ambitionierte Freizeitsportler, die auf der Jagd nach einer neuen Bestzeit auf der Hausrunde sind, zusätzlich aber auch den Spaß am Radfahren suchen.

Testfazit

Weniger ist hier definitiv mehr! Durch die vielen verschiedenen Innovationen im Bereich der Konstruktion, sowie der verwendeten Materialen steht die Equipe RS S9 Bib Short sicherlich an vorderer Stelle im Vergleich zu anderen Performance-Radhosen auf dem Markt. Mit dieser Hose machen sowohl kurze, schnelle Einheiten als auch längere Ausfahrten richtig viel Spaß! Für mich wird das auf alle Fälle meine favorisierte Rennradhose für den Sommer 2020.

 

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