April, April
Ein bisschen zu schön um wahr zu sein, war diese Meldung, dass Bergzeit energieautark wird. Leider reicht die Stromerzeugung am Schreibtisch in Sachen Nachhaltigkeit nicht aus. Jenseits des 1. Aprils unternehmen wir in Sachen Nachhaltigkeit aber einiges. Was genau, verrät unsere Nachhaltigkeitsmanagerin Sarah im Interview:
Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Start in den April wünscht euer Bergzeit Magazin Team! Wir gehen jetzt mal die Trikots der Jungs lüften.
Die Idee ist nicht neu, die Dimension jedoch einmalig. Als erstes Unternehmen in Deutschland sattelt Bergzeit ab sofort auf „Manpower“ um und spart nicht an Innovationsgeist: Über ultraleise Rollentrainer-Arbeitsplätze will das Unternehmen mit Hilfe der Muskelkraft seiner über 260 Mitarbeiter bis Mai 2019 sämtliche Energie für den Betrieb des Verwaltungsgebäudes in Otterfing selbst herstellen.
Bemühungen die beim Fahrradtraining entstandene Energie „ganz nebenbei“ sinnvoll zu nutzen, gibt es schon lange. Nun ist es einem Entwicklerteam der Technischen Hochschule für angewandte Muskelkraft gelungen, einen von Bergzeit erteilten Forschungsauftrag erfolgreich umzusetzen. Die Elektrotechniker verwandeln dabei herkömmliche Rollentrainer mit Hilfe eines seriellen Niedrigstromenergieverstärkersystems in eine effiziente Stromquelle, die jeden Tritt in Energie umwandelt. Die entstandene Abwärme wird zudem zum Heizen und für die Warmwasseraufbereitung genutzt.
Patentiert: Das Low-Energy-Boosting-System
Kern der neuen Technologie ist das „Low-Energy-Boosting-System“ (LEBS), welches die in Einzelquellen gewonnene Energie seriell bündelt, verstärkt und puffert, um eine gleichmäßige Stromversorgung für den geregelten Büro- und Kantinenbetrieb sicherzustellen. „Tatsächlich war der Spannungsabfall während der Pausenzeiten ein sehr ernstes Problem im Testbetrieb“, verrät Sarah Lenz, Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Bergzeit. Auch unterschiedliche Trittfrequenzen führten zu erheblichen Systemstörungen. „Dank einer zum Patent angemeldeten Steuerungs- und Speichertechnik werden nun Versorgungsschwankungen und Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Mitarbeitern flexibel ausgeglichen. Jeder radelt entsprechend seines Fitnesslevels in der individuellen Trittfrequenz.“
Mit „Buying & Merchandising“ stellt Bergzeit heute die erste Abteilung komplett auf die neuen, extraleisen Rennrad-Arbeitsplätze um. Lenz wie auch ihre Kollegen freuen sich über die Neuerung: „Das Radeln am Arbeitsplatz ist nicht nur gut für die Umwelt. Wir Mitarbeiter versprechen uns davon einen extra Boost für die Fitness und eine ausgewogene Work-Life-Balance.“
In den kommenden Wochen sollen alle weiteren Abteilungen im Verwaltungsgebäude des Bergsportausrüsters folgen. Bis letztlich auch die Meeting-Räume umgestellt werden, wird es jedoch noch eine Weile dauern. Hier sind erst bauliche Maßnahmen zu treffen, um dem erhöhten Platzbedarf der Rollentrainer-Arbeitsplätze gerecht zu werden.
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