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Mobile Küche

Das Feed Zone Kit von Primus im Test

5 Minuten Lesezeit
Feed Zone: Das ist die Station, an der Radrennfahrer ihre verbrannten Kalorien wieder aufladen. Für uns "normale" Outdoorsportler gibt es keine solchen Verpflegungsstationen. Umso besser, wenn man dann seine eigene Feed Zone, bestehend aus Kocher, Topf, Flasche, Becher und vielen weiteren praktischen Details dabei hat - das Bergzeit Test-Team hat's ausprobiert.

Wie viele Kalorien wir beim Radfahren, Wandern oder Bergsteigen verbrennen, hängt von vielen Faktoren ab. Abhängig vom entsprechenden Kalorienverbrauch müssen wir dem Körper früher oder später die nötige Nahrung zuführen.

Andernfalls kommt der »Mann mit dem Hammer« – ein plötzlicher Leistungseinbruch infolge Kohlenhydrat­mangels (Hypoglykämie). Und weil wir – anders als Radrennfahrer – nicht damit rechnen können, in regelmäßigen Abständen an einer so genannten »Feed Zone« vorbeizuradeln, packen wir die Verpflegungsstation ganz einfach in die Fahrradtasche, den Wander- oder Alpinrucksack – mit dem Feed Zone Paket von Primus.

Primus Feed Zone: Komplettlösung für den Outdoorsport

Der schwedische Hersteller Primus bringt mit der Feed Zone Kollektion eine Reihe von Produkten, mit denen Bikepacker – egal ob mit Gravel- oder Mountainbike – angesprochen werden sollen. Das zeigt bereits das witzige, in Schwarz und Silber gehaltene Design mit verschiedenen Rad-Sujets. Das insgesamt neunteilige Set kommt zwar im Fahrraddesign daher, eignet sich aber selbstverständlich für alle Outdoor-Aktivitäten.

Das Feed Zone Kit besteht aus

All diese Dinge lassen sich in einem wasserabweisenden Sack mit Rolltopverschluss verstauen, der sich praktischerweise (und dank verschiedener außenliegender Ösen) direkt am Fahrradrahmen, an einer Fahrradtasche oder an den Ösen an der Außenseite eines Bergsportrucksacks festmachen lässt.

Zu guter Letzt erhielten wir für den Test eine klassische Fahrradkappe – man(n) will ja schließlich auch gut aussehen.

Primus Lite Plus: Effizienter Systemkocher im Test

Platzsparend: Brennerkopf und eine 100-Gramm-Gaskartusche passen in den Topf.

Bergzeit Team

Platzsparend: Brennerkopf und eine 100-Gramm-Gaskartusche passen in den Topf.


Unser Hauptinteresse galt im Test dem »Filetstück« des Feed Zone Kits – dem auf Effizienz getrimmten Kochsystem Lite Plus von Primus.

Es besteht aus einem kompakten Brenner und einem harteloxierten Aluminiumtopf mit 500 Milliliter Fassungsvermögen. Im Topf finden sowohl eine 100-Gramm-Gaskartusche als auch der Brenner Platz. Damit die Oberfläche nicht verkratzt, umwickelt man diese am besten mit dem im Lieferumfang enthaltenen Mikrofaser-Geschirrtuch. In Sachen Gewicht und Packmaß holt sich das System Bestnoten ab.

Nachgewogene 418 Gramm wiegt das System inklusive Zubehör.

Der Kochtopf kann mit einer einfachen Drehung auf der Brennereinheit befestigt werden. Der Verriegelungsmechanismus funktioniert einwandfrei und es entsteht kaum Spiel, was der Standfestigkeit des gesamten Systems zugute kommt. Nicht ganz unwichtig bei einer Standhöhe von doch immerhin 13,3 Zentimetern.

Bombenfest: Der Kochtopf kann mit einer einfachen Drehung auf der Brennereinheit befestigt werden.

Bergzeit Team

Bombenfest: Der Kochtopf kann mit einer einfachen Drehung auf der Brennereinheit befestigt werden.


Der Systemkocher in der Praxis

Der im Topf integrierte Wärmetauscher nimmt die Hitze effizient auf. Das System ist konstruktionsbedingt gut gegen Wind geschützt. Das perfekt funktionierende einklappbare Regulierventil erlaubt eine sehr feine Justierung. Gestartet wird die Kocheinheit mit der integrierten Piezo-Zündung. Der Brenner generiert eine sehr regelmäßige Flamme (unter anderem weil sie gut vor Wind geschützt ist).

Wie für Gaskocher im Allgemeinen gilt natürlich auch für den Lite Plus – die Anwendung ist sehr einfach, die Verbrennung beinahe rußfrei.

Der Brenner wird direkt auf die Kartusche aufgeschraubt, das System baut deshalb relativ hoch. Das mitgelieferte Dreibein, das schnell auf den unteren Kartuschenrand aufgeclipt werden kann, erhöht die Standfestigkeit substantiell. Auf das Dreibein passen die Standard-Kartuschen der Größen 100 sowie 250 Gramm.

Der Brenner wird mit der integrierten Piezo-Zündung gestartet.

Bergzeit Team

Der Brenner wird mit der integrierten Piezo-Zündung gestartet.


Der Brenner wird mit der integrierten Piezo-Zündung gestartet.

Bergzeit Team

Das mitgelieferte Dreibein kann schnell auf den unteren Kartuschenrand aufgeclipt werden. Es erhöht die Standfestigkeit substanziell. Das Dreibein ist zusammenklappbar und kann für den Transport platzsparend im Topf verstaut werden.


Praktische Aufhängevorrichtung

Im Lieferumfang ist auch eine sehr simple und funktionale Aufhängevorrichtung enthalten, mit der das Kochersystem beispielsweise an einem Ast oder zur Not am Zeltgestänge (vorausgesetzt, die Distanz zum Zeltgewebe ist groß genug und die Belüftung ist sichergestellt) aufgehängt werden kann. Insbesondere Alpinisten werden daran Gefallen finden. Sie sind es nämlich, die manchmal in beengenden Platzverhältnissen oder auch mal in einem Portaledge übernachten und keinen Standplatz für den Kocher finden. In jedem Fall kann das Risiko minimiert werden, dass der Topf umkippt, weil man daran stößt oder eine kräftige Windböe das System zum Kippen bringt.

Wenn keine ebene Standfläche zur Verfügung steht, kann das Kochsystem mit einer Aufhängevorrichtung beispielsweise an einem Ast aufgehängt werden.

Bergzeit Team

Wenn keine ebene Standfläche zur Verfügung steht, kann das Kochsystem mit einer Aufhängevorrichtung beispielsweise an einem Ast aufgehängt werden.


Leistung & Effizienz

Wärmeleistung und Effizienz konnten überzeugen. Auf 900 Metern über dem Meer braucht das Lite Plus Kochsystem knapp drei Minuten, um einen halben Liter Wasser von 12,5 auf 90 Grad zu erwärmen. In zehn Minuten Dauerbetrieb und bei komplett aufgedrehtem Regler verbraucht das System 56 Gramm des Propan-Butan-Gasgemischs. Das sind zwar sehr gute, aber keine absoluten Spitzenwerte. Bei voller Leistung ist der Systemkocher allerdings nicht gerade leise – wir haben 74 Dezibel gemessen.

Ein halber Liter Wasser ist mit dem Primus Lite System in knapp drei Minuten von 12,5 auf 90 Grad erhitzt.

Primus Feed Zone überzeugt mit vielen nützlichen Details

Angenehm ist auch die abnehmbare Topfhülle. An der Innenseite des G-1000-Textils ist eine gut isolierende Korkschicht angebracht, die dafür sorgt, dass man den Topf auch dann noch problemlos in die Hand nehmen kann, wenn er voll kochendem Wasser ist. Mit inbegriffen ist ein biobasierter Kunststoffdeckel, der sowohl zum Nudelwasser abgießen als auch als Tasse genutzt werden kann.

Kleines aber nützliches Detail: Am Topfrand ist ein Ausgießer angeformt, der dabei hilft, nichts zu verschütten. Zum Topf passend gibt es eine Kaffee- und Teepresse mit einer Gummilippe, die den Tee oder das Kaffeepulver sehr effektiv filtert.

Die Topfhülle ist abnehmbar. An der Innenseite des G-1000-Textils ist eine gut isolierende Korkschicht angebracht.

Bergzeit Team

Die Topfhülle ist abnehmbar. An der Innenseite des G-1000-Textils ist eine gut isolierende Korkschicht angebracht.


Die Topfhülle ist abnehmbar. An der Innenseite des G-1000-Textils ist eine gut isolierende Korkschicht angebracht.

Bergzeit Team

Der biobasierte Kunststoff-Topfdeckel ist multifunktional – er ist auch als Trinkbecher und Abgusssieb verwendbar.


Wer in einer Gruppe unterwegs ist, für die eventuell ein größerer Topf sinnvoll wäre, wird sich über ein kleines, aber sehr smartes Detail freuen: Im Gegensatz zu anderen Systemkochern kann der Lite Plus von Primus auch mit anderen Töpfen genutzt werden. Hierfür werden drei kleine Stifte auf den Brenner aufgeschraubt, die Auflagepunkte für Töpfe jeder Größe bieten. Nicht sehr stabil, aber immerhin.

Clever - im Gegensatz zu anderen Systemkochern kann der Lite Plus von Primus auch mit anderen Töpfen genutzt werden.

Bergzeit Team

Clever – im Gegensatz zu anderen Systemkochern kann der Lite Plus von Primus auch mit anderen Töpfen genutzt werden.


Das Zubehör: Tasse, Löffel, Packsack u.v.m.

Das Lite Plus Kochsystem hat viele praktische, das Outdoorleben vereinfachende Accessoires: So konnten wir unter anderem den langen Löffel „Long Spoon“ (super, um aus Verpackungen wie Expeditionsmahlzeiten etwas herauszulöffeln), die Kaffee- bzw. Teepresse und den doppelwandigen, schicken Outdoorbecher Kokken testen.

Ebenfalls praktisch: Die Rolltop-Packtasche. Sie lässt sich am Fahrradlenker oder -sattel oder an einem Rucksack befestigen.

Der Kunststofflöffel mit dem extralangen Titangriff eignet sich nicht nur fürs Umrühren im Topf, sonders besonders gut zum Herauslöffeln einer Expeditionsmahlzeit aus der Tüte.

Bergzeit Team

Der Kunststofflöffel mit dem extralangen Titangriff eignet sich nicht nur fürs Umrühren im Topf, sonders besonders gut zum Herauslöffeln einer Expeditionsmahlzeit aus der Tüte.


Der Kunststofflöffel mit dem extralangen Titangriff eignet sich nicht nur fürs Umrühren im Topf, sonders besonders gut zum Herauslöffeln einer Expeditionsmahlzeit aus der Tüte.

Bergzeit Team

Die Kaffeepresse passt auf den Topf des Lite Plus Topfes. Für den Transport kann sie platzsparend in ihre Einzelteile zerlegt werden. Der doppelwandige Becher mit Deckel hält Getränke lange warm.


Fazit zum Feed Zone Lite Plus Kochsystem von Primus

Uns haben nicht nur die Kompaktheit, das geringe Gewicht und die Effizienz des Lite Plus Kochsystems beeindruckt, sondern auch die zahlreichen kleinen Detaillösungen, die uns gezeigt haben, dass bei Primus sehr praxisnahe Tüftlerinnen und Tüftler am Werk sind, die auch selber oft am Berg oder auf den skandinavischen Trails unterwegs sind.

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