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Die Rennmaschine

Fischer Carbonlite Skate H-Plus im Test: Langlaufski „made in Austria“

Von Eva Eder
7 Minuten Lesezeit
"Eine echte Rennmaschine", resümiert Bergzeit-Langlauf-Expertin Eva Eder über den Fischer Carbonlite Skate H-Plus Stiff. Warum der Ski trotzdem auch Hobbyläufern auf der Loipe richtig viel Spaß macht, erfahrt Ihr in ihrem Testbericht.

Das österreichische Unternehmen Fischer Sports steht seit über 90 Jahren für Innovation und neueste Technologien im alpinen und nordischen Skisport. So ist Fischer heute Weltmarktführer im nordischen Bereich und einer der weltweit größten Skihersteller. Da die Österreicher Komplettausstatter von Skiausrüstung sind, teste ich die Carbonlite-Langlaufski mit einer Bindung und Langlaufschuhen von Fischer.

Bereits seit frühester Kindheit bin ich auf Langlaufski unterwegs und bin eine Zeit lang auch Wettkämpfe gelaufen. Daher ist mir das Standing von Fischer am Langlaufmarkt sehr wohl bewusst. Umso mehr freue ich mich darauf, die Fischer Carbonlite Skate H-Plus samt der nachfolgenden Ausrüstung zu testen. Zusammen mit der Xcelerator 2.0 Skate NIS-Bindung und dem RC7 Skate My Style Skatingschuh ging es voller Vorfreude bei angenehmen Frühjahrstemperaturen und Sonnenschein zum Langlaufen auf den Pitztaler Gletscher. Zunächst aber ein Blick auf die Details, die den Skating-Ski zu einer wahren Rennmaschine machen.

Die Key Features des Fischer Carbonlite Skating-Langlaufskis

Dank Air Core Carbonlite-Kern ist der Skate H-Plus Ski von Fischer ein echtes Leichtgewicht. Die spezielle Carbonfaser-Konstruktion stellt ausreichende Steifigkeit und Belastbarkeit sicher. | Foto: Eva Eder
Dank Air Core Carbonlite-Kern ist der Skate H-Plus Ski von Fischer ein echtes Leichtgewicht. Die spezielle Carbonfaser-Konstruktion stellt ausreichende Steifigkeit und Belastbarkeit sicher. | Foto: Eva Eder

Gewicht: Was gleich auffällt, wenn man den Ski in den Händen hält: Er ist super leicht – und gespickt mit einer ordentlichen Ladung an hochtechnologischen Features! Neben dem Carbonlite Skate Cold (für Temperaturen unter minus zwei Grad) gehört der „wärmere“ H-Plus zu den absoluten Leichtgewichten in der Kategorie Rennski. Der H-Plus bietet mit seinem Belag und dem entsprechenden Weltcup-Schliff optimale Eigenschaften bei Temperaturverhältnissen über minus fünf Grad. Natürlich interessiert mich, was den Ski so leicht macht bzw. was in ihm steckt – und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Aufbau: Der bidirektional aufgebaute Air Core Carbonlite-Kern ist für das geringe Gewicht des Skis verantwortlich. Gleichzeitig sorgt die multi-axiale Konstruktion des Carbongewebes dafür, dass der Ski höchsten Belastungen standhält. Der einzelne Ski wiegt jeweils unter 500 Gramm, verliert aber dennoch nicht an Steifigkeit und Stabilität, weil die hier angewandte Carbonfaser-Konstruktion eine enorme mechanische Belastbarkeit garantiert. Der Ski liefert also bei geringstem Gewicht beste Performance-Werte.

Skispitze: Auffällig ist die Aussparung an der Spitze. Diese spezielle Skatingkonstruktion aus HM Carbon-Laminaten (mit dem Namen Hole Ski Tip bezeichnet) soll die Masse an der Spitze reduzieren. Dadurch benötigt man dank der reduzierten Pendelbewegung während des Laufens weniger Kraftaufwand. Eine spezielle Vorspannung sowie weiter voneinander entfernte Schneeauflageflächen erhöhen die Stabilität und führen so zu einem kräftigeren Abstoß auf harter Schneeunterlage.

Form: Ebenso performance-fördernd ist die pfeilförmige Seitenform (World Cup Sidecut) des Skate H-Plus. Mit den Abmessungen 41/44/44 bildet der Skating-Ski die Form eines Pfeils und verbessert so während der Aktivität Performance und Dynamik. Besonders zur Geltung kommt dies bei der 1-1er-Technik.

Belag: Um speziell bei warmen und feuchten Verhältnissen zu bestehen, setzt Fischer beim Carbonlite Skate H-Plus auf eine tiefere und gröbere Plus-Struktur (DTG World Cup Plus), welche mittels eines Diamanten im Belag eingearbeitet wird. Um all diese technologischen Schritte miteinander zu vereinen, bekommt der Ski zum Schluss ein ganz spezielles Finish. Mit dem Finish-First Prinzip verleiht Fischer dem Langlaufski wortwörtlich seinen letzten Schliff, bevor es anschließend auf die Loipe geht.

In Summe zeichnet sich der Langlaufski von Fischer durch eine Vielzahl an tollen Eigenschaften aus, welche aufeinander abgestimmt sind, sodass man höchste Performance auf Weltcup-Niveau erreicht.

Der Carbonlite Skate H-Plus im Praxistest

Auf der Höhenloipe am Pitztaler Gletscher hat Eva beim Testen des Fischer Carbonlite Skate H-Plus richtig viel Spaß, denn sie kann mit dem Rennski ordentlich Gas geben. | Foto: Eva Eder
Auf der Höhenloipe am Pitztaler Gletscher hat Eva beim Testen des Fischer Carbonlite Skate H-Plus richtig viel Spaß, denn sie kann mit dem Rennski ordentlich Gas geben. | Foto: Eva Eder

Obwohl ich natürlich nicht auf Weltcup-Strecken unterwegs bin, merke ich doch recht schnell, dass der Carbonlite Skate H-Plus eine echte Rakete ist – auch für einfache Hobbylangläufer wie mich. Bei rund zehn Grad Außentemperatur bin ich auf typischem Gletscheruntergrund auf dem Pitztaler Gletscher unterwegs. Mit einer Körpergröße von 1,70 Meter und einem Gewicht von 58 Kilogramm laufe ich den H-Plus in einer Länge von 176 Zentimetern in der Stiff-Version. Ich finde mich direkt super zurecht mit den Langlaufski und fühle mich mit der Stiff-Ausführung sehr wohl und super gewappnet für die Loipe.

Die Steifigkeit des Skis sorgt dafür, dass ich die Vorspannung optimal ausnutzen kann und einen super Abdruck auf den Ski bekomme. Alternativ könnte ich den Fischer Carbonlite Skate H-Plus eine Nummer Größer laufen und dafür auf die Medium-Version zurückzugreifen. Vorteil wäre dann, dass man bessere Gleiteigenschaften auf langen Passagen hat. Da ich es aber lieber wendiger mag, habe ich mich für den steiferen Ski entschieden.

Unterwegs auf der Loipe macht der Ski richtig Spaß. Wenn ich beim Laufen auf einen sauberen Abdruck (Beinabstoßphase) und einen sauberen Gleitvorgang achte, dankt es mir der Carbonlite Skate H-Plus mit einem super Vortrieb. Egal ob in 1-1er oder 2-1er-Technik, der Ski arbeitet sich unbeirrt durch die Loipe. Gerade auf der doch sehr kurvenreichen Strecke finde ich richtig Freude daran, die Ski durch die Kurven zu leiten. Dies fällt dank der gewählten Skilänge sehr leicht.

Passende Ergänzung – Xcelerator 2.0 Skate-Bindung

In Kombination mit der Xcelerator 2.0 Skate Bindung und den richtigen Langlaufschuhen sind Stabilität und Kraftübertragung optimal. | Foto: Eva Eder
In Kombination mit der Xcelerator 2.0 Skate Bindung und den richtigen Langlaufschuhen sind Stabilität und Kraftübertragung optimal. | Foto: Eva Eder

Unterstützt wird der Carbonlite Skate H-Plus dabei von der Xcelerator 2.0 Skate NIS-Bindung aus dem Hause Rottefella (Fischer ist Lizenznehmer). Die hier angewandte Technologie sorgt für Geschwindigkeit und ist dank der 40-prozentigen Gewichtsersparnis eine perfekte Ergänzung zum Rennski. Die NNN-Bindungen (wie auch die Xcelerator eine ist) sind super leicht und lassen sich durch ein Schiebesystem (NIS-System) auf die jeweilige Schuhgröße anpassen.

Das Handling der Bindung ist, nachdem man es ein- oder zweimal probiert hat, sehr einfach. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass man die Xcelerator individuell verstellen kann. Für mehr Grip verstellt man die Bindungsplatte nach vorne. Möchte man bessere Gleiteffekte erzielen, stellt man die Platte, so wie in meinem Fall, tendenziell nach hinten. Was mir bei jedem Abdruckvorgang auffällt, ist die komfortable Abdruckfläche, welche die Xcelerator 2.0 Skate-Bindung bietet. Ich verspüre bei jedem Abdruck ein gewisses Maß an Sicherheit und Stabilität, was sich umgehend auf den Ski projiziert und den Gleitvorgang optimal einleitet.

Die Fischer RC7 My Style Skatingschuhe

Wichtig ist hierbei auch die Schuhwahl. Gerade für das Rottefella-System benötigt man eine spezielle Art der Sohle. Ich hatte mir das Damen-orientierte Modell RC7 Skate My Style von Fischer ausgesucht. Dieser Skatingschuh ist zwar nicht das Topmodell in der Fischer-Langlaufschuh-Riege, für mich als Hobbyläufer jedoch mehr als angenehm zu laufen. Auch der Schuh greift die wichtigen Faktoren „Stabilität“ und „optimale Kraftübertragung“ auf und rundet mein Setting ideal ab. Eine Triple F-Membran sorgt zudem für ein angenehmes Klima im Schuh.

Fazit zum Test des Fischer-Langlaufskis

Der Carbonlite Skate H-Plus Stiff erweist sich auf der Loipe als gnadenlose Rennmaschine. Solange man bei den Bewegungsabläufen auf eine saubere Ausführung achtet, arbeitet der Ski auf einem super Niveau. Schwierig wird es, wenn man nach einer längeren Trainingseinheit langsam schwere Beine bekommt und die Bewegungsausführungen nicht mehr ganz plan sind. Dann bemerkt man, dass der Rennski nahezu keinen Fehler verzeiht. Im Zusammenspiel mit der Bindung und den Schuhen war der Test für mich ein echtes Erlebnis. Die Ausrüstung ist super aufeinander abgestimmt, sodass ich richtig Gas geben konnte – so lange die Beine es eben zugelassen haben.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Skityp: Skating-Ski / Race-Ski / Freistil-Technik
  • Zielgruppe: Skating-Ski für ambitionierte und anspruchsvolle Langläufer/innen mit guter Langlauftechnik und Wettkampf-Ambitionen
  • Konstruktion: Sehr leichte Carbonkonstruktion für optimale Kraftübertragung und tolle Führungseigenschaften. Besonders für Verhältnisse über minus fünf Grad geeignet.
  • Belag: Tiefere und gröbere Plus-Struktur (World Cup Plus Belag), ideal für warme und feuchte Verhältnisse. Erzeugt wird der Schliff mit Hilfe eines natürlichen Diamanten. Eine spezielle Infrarot-Präparation mit fluorhaltigem Heißwachs sorgt für beste Gleiteigenschaften und schützt vor Verschmutzung und Oxidation des Belags.
  • Taillierung: 41-44-44 Millimeter
  • Gewicht: 980 Gramm (Paar) bei 186 Zentimetern
  • Technologie: Air Core Carbonlite, Power Edge, Sidecut World Cup Skate (pfeilförmige Seitenform)

Sollte der Fischer Carbonlite Skate H-Plus bei Bergzeit ausverkauft sein,  findest Du hier passende Alternativen:

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