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Der Allrounder

Langlaufski mit Fell: Vorteile und richtige Pflege

4 Minuten Lesezeit
Langlaufski mit Fell sind seit ein paar Jahren wieder auf die Loipen zurückgekehrt. Doch was zeichnet Langlaufski mit Fell eigentlich aus, welche Vorteile bringen sie und wie pflegt man sie richtig? Wir haben die Antworten!

Der Markt im Bereich klassische Langlaufski ist relativ komplex. Lange Zeit dominierte hier der Schuppenski, doch seit einigen Jahren sind Langlaufski mit Fell wieder auf dem Vormarsch. Und das ist auch gut so, denn diese Wiederentdeckung hat das klassische Langlaufen aus seinem Dornröschenschlaf geholt.

Was bringt ein Fellski beim Langlaufen?

Ganz allgemein werden die Ski beim klassischen Langlauf parallel innerhalb von zwei vorgefertigten Spuren geführt. Um beim Abstoßen Halt zu finden und den Läufer voranzubringen, befindet sich unter dem Langlaufski auf Höhe der Bindung die sogenannte Steigzone. Diese kann entweder gewachst werden (Wachsski), mit Schuppen ausgestattet (Schuppenski) oder mit Fellen besetzt sein. Im letzten Fall spricht man von einem Fellski.

Bei Langlaufski mit Fell sind an der Steigzone Felle angebracht, die ein Abstoßen und damit leichtes Vorankommen ermöglichen sollen.

Andi Gehrke

Bei Langlaufski mit Fell sind an der Steigzone Felle angebracht, die ein Abstoßen und damit leichtes Vorankommen ermöglichen sollen.


Das Fell kann dabei analog zu Tourenskifellen entweder aus Synthetik, Mischgewebe oder reinem Mohair gefertigt sein und entscheidet so über die Geschwindigkeit des Skis. Je mehr Mohair, desto schneller gleitet der Ski.

Außerdem gibt es noch die sogenannte Gleitzone. Diese ist bei allen Langlaufski – und so auch bei Langlaufski mit Fell – in jedem Fall glatt, da sie keinen Halt bieten, sondern ein Gleiten ermöglichen soll. Wie lang die Gleitzone ist, hängt von der Länge des Skis sowie vom Gewicht des Läufers ab.

Skatingski hingegen sind komplett auf das Gleiten ausgelegt und besitzen deshalb keine Steigzone, die mit Wachs, Schuppen oder Fell präpariert ist. Unterm Strich gilt also: Mit Fellski kann man nur klassisch laufen.

👉 Lesetipp: Erfahre mehr zum Thema: Kann ich mit Klassik-Langlaufski auch skaten?

Wie unterscheiden sich Fellski von Schuppen- & Wachsski?

Langlaufski mit Fell gehören zur Gruppe der klassischen Langlaufski, die wiederum im Fachjargon in Wax und Nowax unterteilt wird, je nachdem ob die Steigzone mit Wachs präpariert werden muss oder eben nicht.

  • Wachsski sind die schnellsten unter den klassischen Langlaufski und daher weniger fürs Langlaufen lernen, sondern mehr für die Fortgeschrittenen unter den Langläufern geeignet. Allerdings sind sie in der Pflege sehr aufwändig und müssen je nach Wetterlage und Temperatur mit einem anderen Steigwachs präpariert werden, das unter dem Ski aufgetragen wird. Wenn hier ein Fehler passiert, bleibt man entweder stehen oder der Schnee klebt unangenehm unter dem Ski. Hier gibt es eine Vielzahl von Wachsen und Hilfsmitteln wie Tapes, Pulver, Klister, Hartwachs, Sprühwachs und vieles mehr. Alle Infos dazu bekommst Du in unserem Artikel Langlaufski wachsen – eine Anleitung.
  • Schuppenski sind deutlich langsamer als Wachsski und haben eine starre Schuppenform unter der Bindung, die in den Belag des Skis gefräst wird. Sie sind fürs Nordic Cruising bestens geeignet, weil sie Stabilität vermitteln und das Steuern vereinfachen. Ihre mechanische, schuppenförmige Struktur sorgt für den Vortrieb. Schuppenski sind jedoch bei eisigen Bedingungen von Nachteil, weil sich dir Schuppen nicht so gut ins Eis graben können . Auch bei sehr feuchten Bedingungen sind sie nicht empfehlenswert.
  • Langlaufski mit Fell liegen in der Mitte. Selbst in der preiswerten Version können sie bereits mit ordentlichen Geschwindigkeiten aufwarten. Ebenso wie der Schuppenski benötigt auch der Fellski kein Steigwachs. Er gleitet zudem unabhängig von den äußeren Bedingungen immer perfekt. Als besonderes Plus muss die Steigzone beim Fellski weniger lang sein als beim Wachs- oder Schuppenski. Dadurch wird das Verhalten des Skis positiv beeinflusst und es kann mehr Energie für die Gleitphase verwendet werden.
Das Fell unter den Langlaufski kann aus Synthetik, Mischgewebe oder reinem Mohair bestehen.

Andi Gehrke

Das Fell unter den Langlaufski kann aus Synthetik, Mischgewebe oder reinem Mohair bestehen.


Das Fell unter den Langlaufski kann aus Synthetik, Mischgewebe oder reinem Mohair bestehen.

Andi Gehrke

Fellski gibt es für jedes Fahrerlevel: von niedrig über mittel bis hoch.


Welche Vor- und Nachteile haben Langlaufski mit Fell?

➕ Der Fellski bietet ein angenehmes Fahrgefühl und ist noch universeller einsetzbar als der Schuppenski.
➕ Er garantiert eine schnellere Fortbewegung und ist auch in der Basisversion ideal für fitnessorientierte Läufer geeignet.
➕ Auf der anderen Seite lässt er sich aber auch langsam fahren, da er Fehler verzeiht.
➕ Ein Fellski funktioniert bei jeder Witterung mit ausreichender Schneelage
➖ Für Skiwanderer eignet sich ein Schuppenski aufgrund des niedrigeren Tempos aber meist besser.

Abgesehen davon, dass Langlaufski mit Fell etwas langsamer als Wachsski sind, bringen sie keine wirklich nennenswerten Nachteile mit sich und sind die perfekten Allrounder.

Athleten und wettkampforientierte Breitensportler finden für Rennen perfekte Langlaufski mit Fell, die sogar im Weltcup eingesetzt werden, wie z.B. der Redline 3.0 Intelligrip von Madshus.

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Wie pflege und lagere ich Langlaufski mit Fell?

Im Grunde sind Fellski angenehme Zeitgenossen. Sie benötigen zur Pflege ab und zu eine Imprägnierung, die sie gegen das Anstollen – also das Hängenbleiben – von Schnee und Eis am Fell schützt. Wenn das Fell schon ziemlich runtergefahren ist, kann man es auch komplett austauschen.

Die Gleitzonen, also alle Bereiche oberhalb und unterhalb des Fells, müssen regelmäßig mit Heißwachs behandelt werden. Das läuft genauso ab wie bei Alpin-, Touring-, oder Freerideski. Wie genau Du dabei vorgehst, erfährst Du ebenfalls in unserem Beitrag Langlaufski wachsen – eine Anleitung.

Was die Lagerung im Sommer angeht, ist es wichtig, die Ski entspannt und im Liegen zu lagern. Dann hält der Ski bis zu 1.200 Loipenkilometer – und die muss man erstmal zusammenbekommen!

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