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Second Hand unterm Baum

Darf man zu Weihnachten Gebrauchtes verschenken?

3 Minuten Lesezeit
Schenken macht Freude – ohne Zweifel. Aber was ist, wenn das Geschenk gebraucht ist? Ist es ein Tabu, Outdoor-Ware aus zweiter Hand zu verschenken? Dieser Frage ist Bergzeit Redakteurin Bärbel in ihrer neuen Kolumne nachgegangen.

Höher, schneller, weiter – was beim Outdoorsport vielleicht noch angesagt ist, ist beim Konsumverhalten mittlerweile wohl eher out. Selbst Menschen, in deren Leben der Begriff Nachhaltigkeit bisher nur eine untergeordnete Rolle spielt, haben mittlerweile erkannt, dass es so nicht weitergeht.

Was für Geldbeutel und Klimaschutz förderlich sein kann, könnte unter dem Weihnachtsbaum – sofern an diesem nicht auch gespart wurde – allerdings zu etwas prekären Situationen führen.

Zum Beispiel, wenn statt des teuren Parfums nur der Drogeriemarkt-Duft oder, um beim Outdoorsport zu bleiben, statt der gewünschten GPS-Sportuhr nur ein einfacher Schrittzähler ausgepackt wird.

Liegt statt der gewünschten High-Tech-Sportuhr nur die Billigversion unter dem Baum, kann das schon mal zu Verstimmungen am Heiligabend führen.

Bergzeit

Liegt statt der gewünschten High-Tech-Sportuhr nur die Billigversion unter dem Baum, kann das schon mal zu Verstimmungen am Heiligabend führen.


Schließlich sagt jedes Geschenk in gewisser Weise auch etwas über den Schenkenden aus. Und wer möchte schon vor dem Partner, der Partnerin oder gar der Schwiegermutter als geizig dastehen?

Ist das Verschenken von Second Hand die Lösung?

Das Verschenken von gebrauchter Ware könnte eine Lösung aus diesem Dilemma sein. Die gewünschte GPS-Uhr gibt’s dann doch – halt nur nicht neu mit Schutzfolie, sondern gebraucht – zum Beispiel von Bergzeit RE-USE.

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Doch wie groß ist die Freude über Gebrauchtes? Das hängt vermutlich vom Beschenkten ab. Während das Herz der jungen Klimaaktivistin bei derlei Geschenken sicherlich höherschlägt, könnte die betagte Großmutter, die ihr Leben lang viel Wert darauf gelegt hat, zu zeigen, was sie hat, vielleicht etwas konsterniert reagieren.

Bevor es jetzt zum großen Generationen-Streit kommt: Auch ich bin keine Freundin von Pauschalisierungen. Fakt ist aber, dass der Prozentsatz an Personen, die gebrauchte Kleidung, Schuhe und Accessoires kaufen, in der so genannten Generation Z (der unter 24-Jährigen) am höchsten ist. Es ist davon auszugehen, dass dasselbe auch für die Akzeptanz von Second-Hand-Geschenken gilt.

Wer viel Second Hand kauft, wird auch bei Geschenken eher Gebrauchtes akzeptieren.

Wer sich also dazu entschließt, Gebrauchtes an Weihnachten zu verschenken – sei es aus finanziellen Gründen oder aus Gründen der Nachhaltigkeit, sollte sich vorher überlegen, wen er beschenkt.

Nicht zu unterschätzen ist dabei, wie viel Mühe sich der Schenkende gegeben hat. Schenkst Du einem Freund etwa einen gebrauchten Schlafsack, weil Du weißt, dass er demnächst seine erste Hüttentour unternimmt, zeigt das, dass Du Dir Gedanken um ein nützliches Geschenk gemacht hast, das Dein Freund wirklich gebrauchen kann. Außerdem ist der Aufwand, den es macht, ein bestimmtes Produkt gebraucht zu bekommen, nicht ganz gering.

In diesem Fall stehen also nicht der Nachhaltigkeitsgedanke oder das Ersparte im Vordergrund, sondern die Interessen des Beschenkten. Und darum sollte es beim „Fest der Liebe“ doch schließlich gehen.

Wie sieht es bei Dir unter dem Weihnachtsbaum aus? Wirst Du Gebrauchtes verschenken oder setzt Du lieber auf Neuware? Ich freue mich auf Deinen Kommentar!

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