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Der Aha-Moment

Skihelm und Skibrille im Test: POC Fornix Spin und Fovea Clarity

7 Minuten Lesezeit
Die Skigebiete sind geschlossen und der Schnee hat es auch noch nicht ins bayerische Oberland geschafft. Deswegen sitzt unsere Bergzeit Autorin mit ihrem neuen Poc-Duo aus Fornix Spin Helm und Fovea Clarity Goggle zuhause. Den ersten Eindruck wollte sie Dir aber trotzdem nicht vorenthalten.

Hinweis: Dieser Testbericht stammt aus dem Jahr 2021. Den POC Fornix gibt es nach wie vor bei uns im Shop, jedoch noch nicht in der Variante „Spin“ (ein von POC entwickeltes Sicherheitssystem). Stattdessen ist der Fornix mit dem Sicherheitssystem MIPS ausgestattet.

„Ahhhhhhhhh, so muss ein Helm sitzen.“ Mit einem Klick die Schnalle am Kinn geschlossen, die Brille mit beiden Händen über die Augen gezogen und los geht’s. Beziehungsweise kanns gehen. Denn zur Zeit geht ja recht wenig. Hier im Blauen Land lässt der Schnee noch auf sich warten. Lediglich ein paar umliegende Gipfel sind bezuckert. Skigebiete? Sind in der erzwungenen Corona-Pause.

Bergzeit Autorin Lisa setzt sich diesen Winter den POC Fornix mit der POC Fovea Clarity auf.

Lisa Amenda

Bergzeit Autorin Lisa setzt sich diesen Winter den POC Fornix mit der POC Fovea Clarity auf.


Deswegen stehe ich jetzt also hier mit meinen beiden Testprodukten von POC: dem Skihelm Fornix Spin und der Fovea Clarity Goggle. Und zwar nicht auf der Piste, sondern in meinem Wohnzimmer. Und da Skifahren mit nahendem Lockdown und geschlossenen Skigebieten auch in den kommenden Tagen bzw. Wochen noch nicht wie gewohnt möglich sein wird, wollte ich Dir zumindest ein kurzes Vorab-Feedback zu meinen Testprodukten geben.

POC Fornix und Fovea Clarity: Helm und Goggle im Kurzüberblick

Helm Fornix

  • Sehr leichter Ski- und Snowboardhelm
  • Klassisches „Skater-Helm“ Design
  • In-Mould Konstruktion mit Polycarbonat-Außenschale und EPS-Innenschale
  • Mit Aramidfasern verstärkt

Brille Fovea Clarity

  • Kontrastverstärkende Skibrille
  • Mit Zeiss Clarity-Scheibe
  • Antifog-Beschichtung
  • 3-lagiger Schaumstoff

POC und mein Skifahrer-Ich

Ich glaube allzu viel brauche ich hier über POC gar nicht sagen. Wahrscheinlich kennst Du die Schweden und ihre cleanen Helm- und Brillendesigns eh. Mich begleiten sie auf jeden Fall schon ziemlich lange auf allen möglichen Ski-Abenteuern. Als POC 2004 die ersten Helme auf den Markt brachte, gehörte ich ziemlich schnell zu den Anhängerinnen und deswegen freute ich mich umso mehr, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, das neue Duo zu testen.

Der erste Test erfolgte aber leider nicht im Schnee, sondern im heimischen Garten. Zur Skijacke passt die Kombi trotzdem schon mal.

Lisa Amenda

Der erste Test erfolgte aber leider nicht im Schnee, sondern im heimischen Garten. Zur Skijacke passt die Kombi trotzdem schon mal.


Bisher bin ich mit einem Receptor Bug mit Mips und den Goggles Retina Big und Lobes unterwegs gewesen. Und war damit immer mehr als zufrieden. Deswegen bin ich gespannt, was der Fornix Spin verspricht. Und noch wichtiger: Wie er sich anfühlt.

Der Skihelm Fornix Spin in der Theorie und Wohnzimmer-Praxis

Nach dem Auspacken und dem ersten Aufsetzen im Wohnzimmer, werde ich nicht enttäuscht. POC löst bei mir immer einen Aha-Moment aus. Aufsetzen und alles passt.

Ich habe einen Kopfumfang von 56 Zentimetern und der POC-Skihelm sitzt bei mir in Größe M wie angegossen.

Ich muss nichts einstellen, keine Polster tauschen, nichts. Aufsetzen und es könnte für mich sofort losgehen. Dieses Gefühl habe ich tatsächlich so bei keinem anderen Hersteller von Skihelmen. Und das liegt nicht daran, dass ich POC-Fan bin und dass ich es nicht wirklich probiert hätte. Aber immer wenn ich mir einen anderen Helm aufgesetzt habe, ist dieser Aha-Moment ausgeblieben. Es war eher nur so ein Naja-Moment.

Lisa trägt bei einem Kopfumfang von 56 cm Größe M. Der Helm lässt sich durch das Verstellrad am Hinterkopf aber noch in der Größe justieren.

Lisa Amenda

Lisa trägt bei einem Kopfumfang von 56 cm Größe M. Der Helm lässt sich durch das Verstellrad am Hinterkopf aber noch in der Größe justieren.


Und deswegen werden der Fornix und ich schon im Wohnzimmer echte Freunde. Und auch mit seinen Features weiß der graue Schwede zu überzeugen: Er ist die Neuauflage des bewährten Fornix Helmes. Wer ihn nicht kennt: Er ist DER Freeride- und Backcountry-Helm von POC. Das aktuelle Modell ist eine leichte In-Mold-Konstruktion, die im Inneren zusätzlich mit Aramidfasern verstärkt wurde. Falls ich stürze, sollen diese die Energie gleichmäßig auf den Helm verteilen.

Zusätzlich ist der Fornix Spin mit dem POC-eigenen Spin-System ausgestattet. Diese Technologie funktioniert ähnlich wie andere bekannte Systeme – nur eben ein bisschen anders: Bei einem Sturz soll das Innenleben der SPIN-Pads die Rotationskräfte nicht auf den Kopf übertragen, sondern die Kräfte zwischen Helm und Kopf abbauen. Heißt: Die spezielle Polsterung soll ein fast reibungsloses Drehen des Kopfs innerhalb des Helms ermöglichen und dadurch die Aufprallenergie ableiten. Die Pads sind beim Fornix an der Stirn und in der Mitte des Helmes angebracht und sind farblich von herkömmlichen Pads abgesetzt. Im ersten Moment fühlen sie sich beim Druck mit dem Finger darauf gelartig an. Beim Aufsetzen verspüre ich aber keinen Unterschied zu den anderen Polstern

POC hat den Fornix mit der SPIN Technologie ausgestattet. Diese soll die Rotationskräfte bei einem Sturz nicht auf den Kopf übertragen.

Lisa Amenda

POC hat den Fornix mit der SPIN Technologie ausgestattet. Diese soll die Rotationskräfte bei einem Sturz nicht auf den Kopf übertragen.


POC hat den Fornix mit der SPIN Technologie ausgestattet. Diese soll die Rotationskräfte bei einem Sturz nicht auf den Kopf übertragen.

Lisa Amenda

Die blauen Pads der SPIN Technologie sind gut zu erkennen. Daneben befinden sich an der Stirnseite Belüftungsöffnungen für die Goggle.


Der Fornix ist mit sechs aktiven Belüftungsöffnungen ausgestattet. Die sich über einen Schieberegler öffnen...

Lisa Amenda

Der Fornix ist mit sechs aktiven Belüftungsöffnungen ausgestattet. Die sich über einen Schieberegler öffnen…


Der Fornix ist mit sechs aktiven Belüftungsöffnungen ausgestattet. Die sich über einen Schieberegler öffnen...

Lisa Amenda

… und schließen lassen.


Außerdem ist der Fornix mit sechs Belüftungsöffnungen ausgestattet, die sich über einen Schieberegler am Hinterkopf aktiv öffnen und schließen lassen. Eigentlich mag ich aktive Lüftungsöffnungen bei Skihelmen überhaupt nicht, weil ich sie sowieso nie aufmache und sie für mich nur eine weitere Möglichkeit darstellen, wo etwas kaputt gehen kann. Aber da lasse ich mich von POC gerne vom Gegenteil überzeugen.

Es fällt mir außerdem noch etwas positiv auf: Ich höre ganz normal, wenn ich den Helm auf habe. Ich finde nichts nerviger beim Skifahren, als einen Helm zu haben, der Geräusche dämpft und wo sich alles anhört als hätte ich mir unfreiwilliger Weise Noise Cancelling Kopfhörer aufgesetzt. Beim Fornix Spin und auch bei meinen anderen POC Helmen, war das bisher noch nie der Fall und das ist für mich bei Skihelmen auf jeden Fall ein Kaufkriterium!

Love at first sight: die Fovea Mid Clarity

Aber was wäre der bestsitzendste Helm ohne die dazu passende Goggle? Genau, der nächste Jerry bei Jerry of the day. Deswegen liefert POC die passende Skibrille gleich mit. Und hier ist sie: die Fovea Mid Clarity. Die schlichte Coolness in Person. Oder wohl eher in Form einer Skigoggle.

Die Fovea Clarity von POC: Gemeinsam mit US-Freestyler Aaron Blunck entwickelt.

Lisa Amenda

Die Fovea Clarity von POC: Gemeinsam mit US-Freestyler Aaron Blunck entwickelt.


Schlichter und funktionaler auf einmal geht es wohl nicht. Hier haben die Schweden, wie ich finde, ihr Designversprechen voll umgesetzt. Und ganz allein haben sie das nicht mal gemacht. Die Fovea ist nämlich das Resultat der Zusammenarbeit mit POC-Athlet und US-Freestyler Aaron Blunck.

Die Goggle besteht aus einem weichen PU-Rahmen, der zwar nicht so weich ist wie der der Retina Big, aber sich trotzdem angenehm an das Gesicht anpasst. Selbst bei kalten Temperaturen soll das so bleiben. Das Herzstück der Fovea ist die Clarity Scheibe aus dem Hause Carl Zeiss. Die Clarity Scheibe soll die Kontraste im Schnee noch einmal deutlich verstärken.

Sie besitzt eine sphärische Form, was erklärt warum die Brille nicht so weich ist wie die Retina Big, was ihr aber eine maximal vertikale und periphere Sicht verleihen soll. Mehr Rundum-Blick auf Piste und Powder also.

Meine Fovea hat die Spektris Orange Scheibe, die perfekte Sicht den ganzen Tag über verspricht. Und ganz ehrlich? Das ist mir am liebsten. Ich habe zwar mehrere Skibrillen, aber vor allem, weil ich unterschiedliche Styles mag. Die Scheibe muss mich trotzdem den ganzen Tag überzeugen können und ich will nicht nach einer Abfahrt im Sessellift fummelig meine Scheibe wechseln. Die Spektris Orange entspricht laut POC der Kategorie 3 mit einer Lichtdurchlässigkeit (VLT) von 18-43% und deckt somit ein möglichst breites Spektrum ab.

Gehört bei POC einfach mit zum Standard: Silikonbeschichtung am Gogglestrap, damit die Skibrille da bleibt, wo sie hingehört.

Lisa Amenda

Gehört bei POC einfach mit zum Standard: Silikonbeschichtung am Gogglestrap, damit die Skibrille da bleibt, wo sie hingehört.


Helm und Goggle im Wohnzimmer-Anprobier-Test

Nun also auch hier der Wohnzimmer-Test: Helm aufsetzen, Brille runterziehen. Und die Brille schmiegt sich an mein Gesicht. Kein Drücken. Kein Kneifen. Nichts. Passt. Fertig. Die Oberkante der Brille steht einen Ticken weiter über den Helm hinaus als bei meinem Receptor Bug. Aber dafür schließen die Belüftungsöffnungen an der Stirnseite des Helms und der Oberkante der Brille perfekt ab.

Ich habe nichts auszusetzen. Und bis es los geht, liegen die beiden in meinem Regal. Als Designobjekt machen sie sich nämlich auch gut.

Ich habe im ersten Moment nichts auszusetzen. Also gar nichts. Und ehrlich gesagt, kann ich es jetzt noch weniger erwarten mich mit meinem neuen Duo auf die Piste und abseits davon zu begeben. Mal sehen wann das soweit sein wird. Solange liegen die beiden jetzt in meinem Regal im Arbeitszimmer. Als Designobjekt machen sie sich nämlich auch gut. Und wenn es soweit ist und wir zusammen die Schneekristalle aufgewirbelt haben, dann lass ich es Dich wissen und Du findest das Update von dem Testbericht genau an dieser Stelle.

Update: Test im Schnee

Ich hatte Helm und Brille jetzt schon einige Male mit auf Skitour und was soll ich sagen: Wie nicht anders erwartet bin ich mit beiden mehr als zufrieden.

Der Fornix Spin sitzt wie eine 1. Aufsetzen. Fertig. Nicht viel rumstellen, anpassen oder sonst was. Das einzige, das ich im Vergleich zu meinem Receptor Bug anmerken kann, ist dass man doch ein winzig kleines bisschen gedämpfter hört. Aber es ist nicht wirklich schlimm oder signifikant. Ich habe es nur für mich festgestellt. Wie oben beschrieben, achte ich da allerdings auch sehr darauf.

Auch die Fovea Clarity hält alles was sie in den Produktbeschreibungen verspricht. Bei mir sitzt sie perfekt, vor allem in Kombination mit dem Fornix. Sie ist weder zu groß noch zu klein und auch das Sichtfeld ist angenehm. Persönlich ist mir nur aufgefallen, dass die Scheibe in Spektris Orange bei diffusem Licht schon recht dunkel ist. Meine Poc Retina Big hat eine Gold Mirror Scheibe, bei diffusem Licht finde ich die einen Ticken angenehmer. Da ich die Fovea Clarity bisher nur auf drei kleineren Skitouren getestet habe, konnte ich noch keinen Vergleich mit anderen Brillen ohne Clarity Scheibe ziehen. Das reiche ich aber noch nach.

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