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Leichte Kraxe mit durchdachten Details

Die Thule Sapling Kindertrage im Test

5 Minuten Lesezeit
Worauf kommt es bei einer Kinderkraxe eigentlich an? Der Tragekomfort ist natürlich ein wichtiges Kriterium, aber auch der Sitzkomfort für die Kleinen und der vorhandene Stauraum spielen eine wichtige Rolle für einen gelungenen Wanderausflug. Bergzeitautor Arnold hat die Sapling Kindertrage von Thule einem Praxistest unterzogen.

Sophie freut sich – zum einen, endlich in die elegante neue Thule Sapling-Kindertrage steigen zu können, zum anderen, da Papa mal wieder als “Lastesel” fungiert. Die Trage steht schon seit längerem im Flur herum, die erste Augusthälfte war zum Testen zu verregnet, doch in der zweiten sieht es endlich besser aus mit dem Wetter.

Der erste Eindruck der neuen Thule Sapling

Rein optisch kommt die dezent gestaltete Trage schon mal gut an. So muss ich meine Jüngste mit ihren knapp vier Jahren bremsen, nicht schon eine halbe Stunde vor Abfahrt in die Kraxe zu klettern, so gespannt ist sie auf das “Trageerlebnis”.

Tatsächlich haben die Produktentwickler bei Thule eine Menge Hirnschmalz in ihre neueste Entwicklung gesteckt. Das Kindertragen-Programm des Herstellers aus Schweden wurde verschlankt – anstatt einer unübersichtlichen Auswahl gibt es nur mehr ein Modell – die Thule Sapling. Die gut 400 Euro teure Trage kann mit einem optional erhältlichen Rucksack ausgestattet und mit einer Regenhülle vor Niederschlag geschützt werden.

💡Thule Sapling Kindertrage: Produktdetails
  • Gewicht: 3200 Gramm
  • Geeignet für Kinder ab 6 Monaten bzw. bis 18 Kilogramm
  • Tragfähigkeit (Kind inkl. Gepäck): 22 Kilogramm
  • Verstellbares Rückensystem mit Belüftungsfunktion
  • 4-Punkt Anschnallgurt
  • Sonnenschutz UPF 50
  • Ergonomisches, waschbares Kinnpolster
  • Klappfuß für einen sicheren Stand
  • 22 Liter Stauraum
  • Nachhaltiges Material: bluesign®-geprüftes 70D Nylon, alle Materialien PFC- & PVC-frei

Komfortables Sitzen dank ErgoRide

Sehr schön gelöst ist auch die Möglichkeit, das recht groß geratene Kinnpolster und den kompletten Sitzeinsatz der Thule Sapling ab- bzw. herauszunehmen, um diese verhältnismäßig schnell verschmutzten Teile auch separat in der Maschine waschen zu können.

Apropos Sitzeinsatz: Im Gegensatz zu anderen Tragen-Herstellern baumeln die Beine in der Kindertrage nicht “lose” herunter, sondern werden durch den Schnitt des Sitzes und den recht tiefen Schwerpunkt fixiert. Wobei “fixiert” ein zu brutales Wort ist – “behutsam in die richtige Richtung gelenkt” trifft es vielleicht besser.

Die Thule Sapling sorgt mit einem tiefen Schwerpunkt...

Arnold Zimprich

Die Thule Sapling sorgt mit einem tiefen Schwerpunkt…


Die Thule Sapling sorgt mit einem tiefen Schwerpunkt...

Arnold Zimprich

…für einen komfortablen Sitz.


Das Ergebnis? “Längere, komfortable Wanderungen ohne die bei den meisten Tragen verwendeten Steigbügel“ schreibt Thule selbst auf seiner Website zu ErgoRide. Das können wir unterschreiben – nicht nur von außen gesehen sieht der Kindersitz der neuen Thule Sapling sehr bequem aus, auch nach Eigenauskunft unserer kleinen Testerin sitzt es sich sehr komfortabel.

Thule Sapling: Empfohlen von Hebammen

Das ergonomische Sitzkonzept mit breiter Beinauflage, belüfteter Rückenpartie und Sitzfläche brachte der Thule Kraxe unlängst eine Produktempfehlung durch „Hebammen testen“ ein. 97% aller Hebammen empfehlen diese Kindertrage weiter.

Verstaumöglichkeiten an der Thule Kraxe

Schön gelöst sind auch Details wie die 22 Liter fassende Stautasche – sie ist von beiden Seiten per Reißverschluss zugänglich, eine aufgesetzte Reißverschlusstasche bietet zusätzlichen Platz für z.B. Getränke.

Zwei geräumige Hüftgurt-Taschen vervollständigen das Taschenangebot.

Wer eine Trinkblase einbauen will, kann dies unter Zuhilfenahme eines entsprechend markierten Durchlasses tun, eine Schlaufe am rechten Schultergurt dient zur Fixierung des Trinkschlauchs. Thule verzichtet zwar auf zusätzliche Stretch-Taschen – dafür bleibt dem Kind aber viel Bewegungsfreiheit.

Ein großzügiges Reißverschlussfach bietet Platz für die Brotzeit.

Arnold Zimprich

Ein großzügiges Reißverschlussfach bietet Platz für die Brotzeit.


Ein großzügiges Reißverschlussfach bietet Platz für die Brotzeit.

Arnold Zimprich

Eine aufgesetzte Reißverschlusstasche hält zusätzlichen Stauraum bereit.


Komfortables, hinterlüftetes Tragesystem

Eine schön umgesetzte Idee ist auch, die Seitenflossen per Klettverschluss verkürzen bzw. verlängern zu können, wodurch allzu viel überflüssig herumbaumelndes Gurtband vermieden wird.

Vor unserem Praxistest müssen wir die Trage natürlich erst auf unsere Rückenlänge einstellen, was dank Klettervschluss schnell vonstatten geht.

Wir stellen das Tragesystem auf L (large) ein, eine Blockierschnalle ermöglicht eine schnelle Höhenverstellung des Kindersitzes. Der Kindersitz selbst wird seitlich über zwei sich überlappende Flossen verschlossen.

Das Verstellen des Tragesystems geht dank Klettsystem schnell und einfach.

Arnold Zimprich

Das Verstellen des Tragesystems geht dank Klettsystem schnell und einfach.


Das Verstellen des Tragesystems geht dank Klettsystem schnell und einfach.

Arnold Zimprich

Mithilfe einer Blockierschnalle lässt sich die Höhe des Kindersitzes einstellen.


Bei der ersten Wanderung fällt mir die Leichtgängigkeit des Schnallensystems von Hüft- und Brustgurt sowie die unkomplizierte Justierbarkeit der Schultergurte auf. Es ist kein langes Ziehen und Zerren nötig, ehe ich die Thule Sapling einsatzbereit gemacht habe. Die Schultergurte machen zwar auf den ersten Blick einen eher festen Eindruck – dass dies zu Lasten des Komforts gehen könnte, täuscht jedoch.

Angenehm ist auch das schnell einstellbare, hinterlüftete Tragesystem.

Thule hat bei der Polsterung einen schönen Mittelweg zwischen nicht zu schwammig und nicht zu hart gefunden, und so sind auch die circa 15 Kilogramm, die ich nun inklusive Brotzeit und Wechselbekleidung am Rücken habe, über etliche 100 Höhenmeter gut zu tragen. Um die Trage auf andere Körpergrößen anzupassen, ist kein umständlichen Umschlaufen nötig.

Liebe zum Detail: Nützliche Extras der Thule Sapling

Es ist schön zu sehen, dass Thule auch auf kleine Dinge Wert gelegt hat. So sind sicherheitskritische Schnallen, deren versehentliche Betätigung womöglich Verletzungen bzw. Stürze zur Folge hätte, mit einem kleinen Sicherheitsriegel versehen.

Was mir als Thule-Kenner ebenfalls aufgefallen ist: der Klappständer der Trage ist leichtgängiger als bei vorhergehenden Sapling (Elite)-Modellen. War bei älteren Modellen der Aus- und Einklappvorgang des Ständers z.T. nur mit hohem Kraftaufwand möglich, geht dies nun leichter vonstatten. Angenehm für alle Eltern, die nicht unbedingt an der Trage ihre Armkraft trainieren wollen! Thule packt der Kindertrage zudem eine wegklappbare Sonnenblende bei, die den Nachwuchs mit UPF 50 vor schädlicher UV-Strahlung schützt.

Der Sonnenschutz mit UPF 50 spendet Schatten und hält schädliche UV-Strahlung ab.

Arnold Zimprich

Der Sonnenschutz mit UPF 50 spendet Schatten und hält schädliche UV-Strahlung ab.


Testfazit zur Thule Sapling Kindertrage

Auf die Frage, wie die Touren, die wir im Thule Sapling gemacht haben, denn nun waren, antwortet Sophie mit einem breiten Grinsen – und auch die Frage, wie denn der Komfort gewesen sei, wird mit einem “toll!” beantwortet. Was will man mehr?

Auch uns Eltern konnte die unkomplizierte, komfortable Trage schnell überzeugen. Sie wird uns fortan auf vielen Touren begleiten – so lange, bis Sophie lieber selbst laufen möchte.

Ja Pro:

  • Dezentes Design
  • Sehr komfortabler Kindersitz
  • Einfache Einstellung des Tragesystems
  • Abnehmbare und Waschbarer Kindersitz und Kinnpolster
  • Komfortables, hinterlüftetes Tragesystem

Nein Contra:

  • Keine Stretchtasche für Trinkflasche, o.ä.

Mehr zum Thema Kinder & Outdoor im Bergzeit Magazin:

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