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Ohne Weichmacher

Was heißt BPA-frei und wo ist BPA enthalten?

4 Minuten Lesezeit
Bisphenol A (BPA) ist in vielen Trinkflaschen, Milchtüten, Plastik-Behältern oder Dosenbeschichtungen enthalten. Das Problem: Es wirkt auf das Hormonsystem des Menschen. Die Auszeichnung "BPA-frei” hilft Verbrauchern, diese Stoffe zu vermeiden.

Was bedeutet BPA-frei?

„BPA-frei“ bedeutet, dass in entsprechend gekennzeichneten Produkten kein Bisphenol A enthalten ist. Bisphenol A ist ein Weichmacher in Kunststoffen und Harzen. Es ist in vielen Alltagsgegenständen wie Trinkflaschen, Lebensmittelbehältern oder Kunststoffgeschirr enthalten und kann sich bei Kontakt mit Lebensmitteln aus den BPA-haltigen Produkten lösen und daraufhin in den menschlichen Körper gelangen.

Warum wird BPA verwendet?

Die Chemikalie Bisphenol A wurde bereits in den 1960er Jahren unter anderem zur Herstellung von Kunstharzen, Polyester, Polycarbonaten und weiteren Kunststoffen verwendet.

Die wirtschaftliche sowie technische Bedeutung von Bisphenol A ist enorm: Kunststoffe auf der Basis von BPA sind sehr leicht, äußerst formstabil und transparent. Darüber hinaus lassen sie sich gut färben. Als Weichmacher sorgt BPA zudem dafür, dass Materialien geschmeidiger, flexibler und dehnbarer werden.

In welchen Produkten kann BPA enthalten sein?

Die Chemikalie BPA kann u.a. in Plastikprodukten, auf der Innenseite von Getränke- und Konservendosen, aber auch in Fahrkarten oder Parktickets vorkommen. Auch in Baby- und Kleinkinderartikeln, also in Schnullern, Fläschchen oder Plastikspielzeug, wurde BPA nachgewiesen. Auch Plastikgeschirr, Papp- und Kunstoffbecher, CDs oder Verpackungen von Lebensmitteln werden mit BPA behandelt.

Männer sitzen an einem Felsen mit einer BPA-freien Isolierflasche in der Hand.
Marken wie GSI, Nalgene, Primus oder Klean Kanteen stellen ihre Produkte BPA-frei her. | Foto: Bergzeit

Herstellung und Verkauf von Schnullern und Babyflaschen aus Bisphenol A wurde bereits 2011 in der EU gesetzlich verboten bzw. von den Herstellern freiwillig vom Markt genommen. Hier sind seither ausschließlich BPA-freie Produkte im Handel. In vielen anderen Bereichen – etwa bei der Herstellung von Trinkflaschen – ist BPA allerdings noch präsent.

Wie gelangt BPA in den Körper?

Durch Erhitzung des Verpackungsmaterials können sich Teile der Chemikalie aus dem Kunststoffprodukt lösen und in Lebensmittel, also Essen oder Flüssigkeit, übergehen.

Ein Beispiel: Erhitzt sich eine Plastikflasche mehrere Stunden durch Sonneneinstrahlung im Auto, geht der Stoff ins Wasser über. Aus demselben Grund sollte man keine heißen Getränke oder Nahrung in Behälter aus Polycarbonat füllen, denn auch hier kann sich der Weichmacher durch die entstehende Hitze herauslösen.

Welche Auswirkungen hat BPA auf die menschliche Gesundheit?

Es gibt etliche wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von BPA auf die menschliche Gesundheit (vgl. dazu etwa Informationen zu BPA des Umweltbundesamts). Die Untersuchungen ergaben, dass BPA ein Stoff mit hormonähnlichen Wirkungen sei. So könne Bisphenol A die körperliche Entwicklung von Kindern hemmen sowie das hormonelle Gleichgewicht bei Erwachsenen stören, was auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Auch kann die Chemikalie zur Entstehung von Herzkreislauferkrankungen, Leberproblemen und Diabetes beitragen.

Seit Januar 2018 steht Bisphenol A wegen seiner schädlichen Wirkung auf den Menschen sowie wegen seiner Umwelteigenschaften auf der REACH-Kandidatenliste. Bei der REACH handelt es sich um eine Chemikalienverordnung der Europäischen Union, die dem Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den Risiken, die durch Chemikalien entstehen können, dient.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Anfang 2015 den Grenzwert für Bisphenol A von 50 Mikrogramm auf 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag heruntergesetzt. Dieser Wert gilt derzeit als gesundheitlich unbedenklich.

Wie kann man den Gefahren von BPA vorbeugen?

Die Wirkung und der mögliche Schaden der BPA-Chemikalie auf die menschliche Gesundheit sind allerdings nach wie vor umstrittene Themen. Daher sollte die klare Antwort auf die Frage, wie man den Gefahren von BPA vorbeugen kann, lauten: Man verzichtet komplett darauf und kauft ausschließlich als BPA-frei gekennzeichnete Produkte.

BPA-freies Essgeschirr aus Edelstahl.
Zu den BPA-freien Alternativen zählt zum Beispiel auch Essgeschirr aus Edelstahl. | Foto: GSI

Gerade bei Trinkflaschen ist das recht einfach: Du kannst genauso gut zu Trinkflaschen aus BPA-freien Kunststoffen oder Edelstahl greifen. Im Bergzeit Shop findest Du auch BPA-freie Trinkflaschen für Kinder sowie BPA-freie Fahrradflaschen.

BPA-freie Produkte bei Bergzeit

Deshalb haben wir bei Bergzeit alle Produkte, bei denen die Hersteller garantieren, dass sie BPA-frei sind, auf einer Seite zusammengestellt. So kannst Du BPA auch bei Outdoor-Ausrüstung wie Trinkflaschen, Trinkblasen oder Essbehältern vermeiden.

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