Lange (10 Artikel)
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Nach drei weiteren Entwicklungsjahren, unter anderem geprägt vom Experimentieren mit verschieden Kunststoffen und Designvariationen, brachte Lange im Winter 1965/66 dann die nächste Generation auf den Markt. Mit diesem Modell gelang ihm der Durchbruch. Besondere Kennzeichen der zweiten Generation waren eine thermoplastische Schale, ein im Gelenk beweglicher Schaft und Schnallenverschluss. Das Resultat: Ein Schuh, der in Punkto Stabilität, Passform, Haltbarkeit und Kraftübertragung alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte.
Eindrucksvoller Beleg für die überlegene Performance waren diverse Weltcup- und Olympiasiege 1967 und 1968. Damit avancierte die Firma Lange zur führenden Skischuh-Brand, mit hunderttausenden verkauften Schuhen weltweit. Lange Skischuhe haben mehr olympisches Edelmetall und Weltcuprennen gewonnen als jede andere Skischuhmarke. Der von Lange entwickelte Fronteinstieg ist noch heute im alpinen Rennsport das führende Designkonzept. Der Name ist Benchmark in Sachen Skiboot-Performance und stellt seine Qualitäten längst auch im Freeride, All-Mountain und Pistenbereich erfolgreich unter Beweis.
Bob Lange, der "Vater" des modernen Skischuhs
Schon während seines Studiums der Ökonomie und Ingenieurswissenschaften an der renommierten Harvard University, das er 1949 abschloss, entdeckte Bob Lange seine Leidenschaft fürs Skifahren. Zu Beginn wurde Langes Ski-Leidenschaft jedoch getrübt durch die mangelhafte Ausrüstung der damaligen Zeit. Das antiquierte Design, die schlechte Passform und vor allem die Performance damaliger Lederskischuhe nötigten ihn förmlich dazu, den perfekten Schuh selbst zu entwickeln.
Dazu kam: Bob Lange hatte "Problemfüße", die nicht mit konventionellem Schuhwerk kompatibel waren und war daher auf Spezialanfertigungen angewiesen. Aber für seinen Geschmack waren die erhältlichen Lederschuhe vor allem nicht steif genug. Also legte er selbst Hand an. Abhilfe sollten Streifen aus Polyesterharz schaffen, mit den Lange den Schaft seiner Lederschuhe verkleidete, um so die Stabilität zu erhöhen. Dies war übrigens der erste dokumentierte Versuch (1948), die Vorzüge von Kunststoff für die Optimierung von Skischuhen zu nutzen.
Wie aus der Corvette ein Skischuh wurde
Es sollte jedoch bis 1958 dauern, bis das Projekt Kunststoffskischuh entscheidend Form annahm. Lange hatte inzwischen mit Hawkeye Plastics Corporation einen kunststoffverarbeitenden Betrieb in Dubuque, Iowa, gegründet. Dessen erster Großauftrag war 1955 die Produktion von 30.000 Kinderautos in Form der 56er Corvette. Während dieser Zeit experimentierte er immer wieder mit der Optimierung von Skischuhen. Er kaufte unzählige Paar, schnitt sie auf und suchte nach Möglichkeiten den Schaft zu verstärken. Ende der 50er Jahre begann er, Schuhe komplett aus Epoxydharz oder Polyester zu fertigen. Allerdings mit geringem Erfolg. Diese Materialien waren schlicht und ergreifend ungeeignet.
Erfolgversprechender waren dann die ersten Versuche mit Royalite, einem thermisch formbaren ABS-Kunststoff, aus dem ein Subunternehmer Langes im Rahmen des GM-Kontrakts die Sitze der Corvette-Kinderautos fertigte. Bob Lange beauftragte den Zulieferer kurzerhand aus den Restbeständen des Royalite-Kunststoffs nach seinen Vorgaben Skischuhe zu fertigen. Nach erfolgreichen Tests gründeten Lange und sein ehemaliger Subunternehmer namens David Luensmann eine neue Firma und bauten eine für die Massenproduktion geeignete Vacuum-Presse, mit der sie die Skischuhschalen aus größeren Royalite-Kunststoffteilen fertigen konnten.
Der Teufel steckt im Detail
Allerdings waren die ersten Kunststoffboots so steif, dass sie nur von kraftvollen Rennläufern gefahren werden konnten. Erst eine kleine Konstruktionsänderung schaffte Abhilfe: Bob Lange verband den oberen und unteren Teil der Schale auf Höhe des Sprunggelenks mittels Nieten. Dadurch wurde die laterale Stabilität erhalten, aber der Flex des Schuhes nach vorne deutlich verbessert.
Bis der Kunststoffskischuh den Durchbruch schaffte und die neue Ära im Skisport einläutete, sollte es jedoch noch bis Mitte der 60er Jahre dauern. Denn erst durch den Wechsel von dem unter Kälte schlecht performenden ABS-Kunststoff hin zum von DuPont entwickelten, flüssig einspritzbaren Adiprene, einem Polyurethan-Material, und dem Einsatz von Schnallen statt der bis dahin obligatorischen Schnürsenkel, gelang es Bob Lange seine Skischuhe in eine unter verschiedensten Temperaturen wirklich funktionierende (Pass)Form zu bringen.
Wegbereiter des Erfolgs: Kanadische Skirennläufer
Als erste Testimonials für seine neuen Plastik-Skischuhe konnte Lange das kanadische Skiteam gewinnen. Im Juni 1966 wurden fünf paar der innovativen Boots ins kanadische Trainingslager am Mount Hood geschickt. Kurz darauf gewann Nancy Greene, Kanadas "Sportlerin des 20ten Jahrhunderts" das erste Rennen mit den neuen Schuhen. Erfolge weiterer Athleten ließen nicht lange auf sich warten.
Rennsiege im neu geschaffenen Weltcup 1967 und vier Medaillen bei den olympischen Winterspielen 1968 legten den Grundstein für den kometenhaften Aufstieg der Firma Lange Skiboots. Im Jahr 1969 gelang der Firma auch in kommerzieller Hinsicht der endgültige Durchbruch. Alleine in dieser Saison verließen 100.000 Paar Skischuhe die neuen Fabriken in Broomfield, Colorado. Drei Modelle waren am Start: "Standard" für den Genussskiläufer, "Pro" für den sportlich orientierten Skifahrer und "Comp" für den Racer.
Lange fährt auf Europa ab
Um der steigenden Nachfrage Herr zu werden und gleichzeitig neue Märkte zu erschließen, wurden neue Produktionsstätten eröffnet. In Montebelluna, Italien und Montreal, Kanada. Letztere sollte nicht nur die erhöhten Importtarife für amerikanische Produkte im Ausland vermeiden, sondern auch Synergien nutzen und die Produktion auf Schlittschuhe ausdehnen.
Beginn einer neuen Ära
Bei den Weltmeisterschaften 1970 in Val Gardena gewann US-Boy Billy Kidd Gold in der Kombination. Darüber hinaus waren Rennläufer mit Lange Skischuhen praktisch in jedem Wettkampf erfolgreich, sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen. Apropos Frauen: 1970 war auch der Beginn einer Tradition, der die Firma bis zum heutigen Tag treu geblieben ist: die Werbekampagne mit den "Lange Girls".
Hintergrund der ungewöhnlichen Kampagne war die Einführung einer technischen Innovation, genannt "Lange-flo", einer weichen, knetartigen Kunststoff-Zwischenschicht, die Hohlräume zwischen Schuhschale und Innenschuh perfekt ausfüllte und so die Passform und den Kraftschluss nochmals optimierte. Die für damalige Verhältnisse provokante Werbekampagne zahlte genau darauf ein: Die Werbefotos zeigten eine Frau im engen Catsuit mit den neuen Lange Boots an den Füßen. Beides von den gleichen Schnallen geschlossen und darunter die Worte "soft inside".
Die Kampagne bekam den Namen "The Lange Girls" und ist seither alljährlich Tradition. Geändert haben sich allerdings die Protagonisten. Standen zu Beginn "Sternchen" wie Pamela Anderson im Fokus sind inzwischen Skistars wie Julia Mancuso oder Lara Gut als Model zu sehen.
Lange: Blue for the win!
Die DNA von Lange liegt im alpinen Rennsport. Nach den legendären, leuchtend orangen XL-Modellen der 80er und 90er Jahre ist Blau inzwischen die Farbe der Sieger und das Kürzel RS Synonym für kompromisslose Performance bergab - gleich, ob Speed- oder technische Disziplinen.
So gewann "Herminator" Hermann Maier in Lange Skiboots unter anderem zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Nagano, wurde dreimal Weltmeister und holte sich vier Mal die begehrte Kristallkugel in der Disziplinenwertung. Slalom-Idol Alberto Tomba erfüllte sich nach 50 Weltcup-Siegen in Lange Skischuhen am Ende seiner Karriere noch den Traum vom Gesamtweltcup. Diese beiden Ausnahmeathleten stehen stellvertretend für zahllose weitere Skistars, darunter klingende Namen wie Maria Höfl-Riesch, Tina Maze und Marc Giradelli, die in Lange Skischuhe in den letzten Dekaden den alpinen Weltcup dominiert haben.
Lange goes Freeride & Skicross
Mit Lange Skischuhen ausgestattete Athleten sind nicht nur im alpinen Weltcupzirkus eine Macht, sondern inzwischen auch bei neuen Formaten wie Skicross und Freeride-Wettbewerben auf den Podien vertreten. Und mit der XT-Serie - Skischuhen, die in Sachen Ausstattung für die Welt abseits präparierter Pisten vorbereitet sind - stehen auch bei Freeride-Contests wie dem legendären Verbier Xtreme, dem Wimbledon der Freerideszene, alle Zeichen auf Sieg.
Der Franzose Aurelien Ducroz gewann nicht nur das prestigeträchtigste Rennen der Freerideszene, sondern war auch mehrmaliger Freeride Worldtour-Gesamtsieger.
Markencheck Lange
- Gegründet Anfang der 1960er Jahre von Robert "Bob" Lange gehört die Firma seit 1989, unter anderem mit Dynastar und Look zur französischen Rossignol Gruppe
- Lange ist Skischuh-Ausrüster der erfolgreichsten Rennsportler
- Vor allem bekannt für High Performance Alpin-Skischuhe
- Legendärer Klassiker ist der blaue RS Race-Skischuh
- Bekannte Athleten u.a. Alberto Tomba, Hermann Maier, Maria Höfl-Riesch, Aurelien Ducroz, Hazel Birnbaum
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