Spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie hat Wandern sein angestaubtes Image abgelegt und ist ins mediale Zentrum gerückt. Viele Menschen mussten sich aufgrund geschlossener Sportanlagen nach einer alternativen Sportart umschauen und finden im Wandern eine unkomplizierte Möglichkeit, Natur und Bewegung zu verbinden. Was aber macht den Reiz an der Sportart genau aus? Wie, wo und aus welchen Gründen wandern wir am liebsten? Und welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Wander-Community? Dies und mehr zeigen die Ergebnisse der Bergzeit Wanderstudie 2021.

Tageswanderungen – fester Bestandteil bei Wanderern


Für die Mehrheit (89 %) steht fest: Tageswanderungen sind fester Bestandteil beim Wandern. Gut 77 % der Befragten zieht es dabei in die Berge (Bergwanderungen), 41 % unternehmen mit Vorliebe Hüttenwanderungen. Mehrere Tage Wandern? Jede*r Dritte nimmt sich auf Mehrtagestouren eine Auszeit und genießt die Natur.


Dass Wandern nicht nur in den Bergen stattfinden muss, ist für 29 % der Befragten klar: Sie gaben an, auch im Flachland unterwegs zu sein. Außergewöhnlichere Optionen wie Fernwanderungen (15,6 %) und Wandern mit Biwakieren (11,3 %) sind nur für etwa jede*n Zehnte*n interessant, allerdings ist bei letzterem die Bereitschaft unter den Männern (16,47 %) höher als unter den Frauen (8,53 %).

Nirgends wird so gern gewandert, wie in den Alpen


Länderübergreifend bevorzugen durchschnittlich 66 % der Befragten die Alpen zum Wandern. Nach dem Spitzenreiter kommt das Mittelgebirge: Jede*r Zweite (50,4 %) unternimmt Wanderungen in Gebieten wie beispielsweise dem Harz, Erzgebirge oder den Vogesen. 48 % der Befragten sind auch im Alpenvorland zu finden.


Betrachtet man die Länder separat, zeigt sich, dass der Schweizer Wandernde durchschnittlich deutlich häufiger im Alpenvorland (48,1 %) als im Mittelgebirge (34,9 %) zu finden ist. Das Flachland wiederum findet in Deutschland (21,3 %) mehr Zuspruch als in der Schweiz (15,3 %) und in Österreich (12,6 %).


Jede*r Fünfte gab bei dieser Frage an, hauptsächlich im flachen Gelände bzw. in Küstenregionen zu wandern. Das Hochgebirge stellt mit einem Anteil von 12 % den Exoten in der Runde dar.

So wandert der Durchschnittswandernde!
Facts & Figures


Wenn es darum geht, wie weit, lang, hoch und mit wem wir beim Wandern am liebsten unterwegs sind, zeichnen den Durchschnittswandernden folgende Merkmale aus: 

  • Nicht zu kurz und nicht zu lang: 10 bis 15 Kilometer Strecke (40,63 %) stehen bei den meisten auf der Tagesordnung.
  • Sportliche Herausforderung gesucht: Jede*r Dritte gab an, im Schnitt 900 bis 1.200 Höhenmetern (32,48 %) auf Wanderungen zu meistern. 
  • Mehr als nur ein kleiner Ausflug: Fast jede*r Zweite ist durchschnittlich 4 bis 6 Stunden (47,95 %) unterwegs und nimmt sich beim Wandern Zeit für sich und die Natur. 

Als Begleitung hat sich der/die Partner*in (38,23 %) als Favorit entpuppt.

Wandern als Sport? Wandern vorrangig als Balsam für die Seele!


Wandern ist zwar Sport aber bei einem sind sich alle einig: Primär wird gewandert, um sich mit der Natur verbunden zu fühlen (85 %) und um Stress abzubauen (78 %). Doch auch die sportliche Herausforderung ist den Wandernden wichtig (53 %) – darunter vor allen Dingen den Frauen (54 %). Gezielter fürs Training nutzen es vor allem Männer: Jeder Fünfte trainiert auf Wanderungen gezielt seine Ausdauer.


Eins ist klar: Wandern macht mehr Spaß, wenn man mit jemanden zusammen unterwegs ist. Dabei sind sich 48 % der Befragten unabhängig ihres Geschlechts einig.


Ein genauerer Blick auf das Alter zeigt, dass der gesundheitliche Aspekt von Wandern mit zunehmendem Alter immer wichtiger wird. War die Altersgruppe von 26 bis 35 Jahren bei dieser Antwort noch mit 25 % vertreten, steigt der Anteil bei den Ü56-Jährigen auf bis zu 54,7 %.

Leave no trace: Wanderer achten sehr auf ihre Umwelt


Nahezu alle Teilnehmer*innen haben alters- und geschlechterübergreifend das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz beim Wandern präsent und tun auch aktiv etwas dafür. Der Gedanke “leave no trace” ist unter Wanderern am weitesten verbreitet: So empfinden es 98 % als selbstverständlich, den eigenen Müll wieder mitzunehmen und korrekt zu entsorgen. Auch die vorgegebenen Wege halten 80 % der Teilnehmer*innen zum Schutz von Flora und Fauna ein. Jeder dritte Wandernde sammelt sogar – ganz im Sinn des 2020 in den Trend gekommenen Ploggings – den Müll von anderen auf.


Zusätzlich wurden das Bilden von Fahrgemeinschaften sowie generelle Rücksicht und Achtsamkeit mit der Tier- und Pflanzenwelt genannt. Ein Teilnehmer achtet nach eigenen Angaben zudem darauf, „Bauern und Wanderer nett [zu] begrüßen“.

Wandern trotz (und wegen!) Corona weiterhin beliebt


Für fast jede*n Zweite*n steht fest: „Corona hat nichts an meiner Wanderhäufigkeit verändert“. 49 % wandern gleich oft wie vor der Pandemie. 37 % gaben dagegen an, dass sie seit Corona öfter wandern. Vor allem die junge Generation in der Altersgruppe 18 bis 25 Jahre ist seit Corona öfter unterwegs (45 %).


Nur 13 % der Befragten gaben an, mit Beginn der Pandemie weniger unterwegs zu sein. Am ehesten zu Hause geblieben seit Corona sind die Ü65-Jährigen (17 %). Diese Altersgruppe stellt auch den geringsten Anteil derer, die seit Corona öfter wandern (nur 29 %).

Corona raubt die Zeit zum Wandern – vor allem den Jüngeren!


Hauptgrund, während Corona seltener wandern zu gehen, ist die mangelnde Zeit: Bei 44 % hat sich der Zeitplan aufgrund der Corona-Maßnahmen verschoben. Dies trifft vor allen Dingen auf die Altersgruppe 26 bis 35 Jahre (50 %) und 36 bis 45 Jahre (51 %) zu.


Dass Wandern eine große soziale Komponente hat, ist für 17 % ein Grund, seit den Corona-Beschränkungen seltener wandern zu gehen. Sie wandern lieber in Gesellschaft und haben daher wenig Interesse, allein den Wanderrucksack zu packen. Auch die allgemeine Lust oder Freude am Wandern ist laut eigenen Angaben bei 14 % der Befragten verflogen.


Angst vor Ansteckung in den ÖPNVs hatten 12 % der Befragten. Verständlicherweise ist der Anteil der Ü65-Jährigen hier besonders hoch: 44 % dieser Altersgruppe haben Bedenken bezüglich der Ansteckungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln. Zeit ist für sie kein Hindernis (0 %). Angst vor Ansteckung auf der Wanderstrecke hat sogar jeder zehnte Wanderer - auch hier überwiegend die Altersgruppe über 65 Jahre.

Wandern als Flucht vor dem Corona-Alltag


Hauptgrund, aus dem 37 % der Befragten öfter wandern gehen: Sie entfliehen so dem Alltag. Ganze 70 % finden beim Wandern während Corona ein Schlupfloch aus dem täglichen Trott.


Wo auf der einen Seite zu wenig Zeit ist, steht auf der anderen Seite mehr Zeit zur Verfügung: 60 % der Befragten, die seit Corona öfter wandern gehen, haben schlichtweg mehr Zeit, um sich in die Natur zu begeben.


Vielen ist zudem bewusst: Es gibt während Corona einfach nicht viel anderes zu tun. 51 % wandern deutlich mehr seit Corona, da andere Aktivitäten aufgrund von Schutzmaßnahmen für sie wegfallen. Das sieht Generation Ü65 anders: Hier geben nur 27 % der Befragten an, dass es für sie sonst nichts anderes zu tun gäbe.


Dass die Ansteckungsgefahr beim Wandern geringer scheint, spielt für 32 % eine Rolle. Die Generation 18 bis 25 Jahre sieht dies jedoch ein wenig kritischer oder es ist für sie weniger relevant: Nur 22 % stimmten diesem Grund zu. Für 23 % stellt Wandern die einzige Möglichkeit dar, Freunde zu treffen.

Corona schärft regionales Bewusstsein bei Wandernden


Drei Viertel (74 %) der Befragten sind sich einig, dass sie wegen Corona Wanderungen vermehrt in der eigenen Region unternehmen. In beliebte Wandergebiete sind dieses Jahr nach eigenen Angaben nur 2 % der Befragten gefahren. Jede*r Fünfte (23 %) hat unabhängig von der Region die Wandersachen gepackt - insbesondere die jüngeren Generationen zwischen 18 und 45 Jahre. Die älteren Generationen bleiben eher bewusst in ihrer Region und suchen sich dort eine passende Route aus. Nur etwa 17 % der Ü46-Jährigen wählen ihre Wanderroute unabhängig von der Region aus.

  • Deutschland: Vor allem die Bremer und Brandenburger bleiben beim Wandern in ihren Gefilden. Bewohner der Bundesländer Bayern, Hamburg und Sachsen-Anhalt gaben seltener an, vermehrt in ihrer Region unterwegs zu sein. Sie suchen sich ihre Wanderrouten eher unabhängig von der Region aus.
  • Österreich: Hier gaben vor allem Befragte aus den Bundesländern Burgenland, Kärnten und Salzburg an, beim Wandern vorrangig in ihrer Region auf Tour zu gehen.
  • Schweiz: Hier gaben vor allem die Wandernden aus den Kantons Nidwalden, Solothurn, Tessin, Glarus und Schwyz an, vermehrt in ihrer Umgebung zu wandern.

Wandern ist gut für die Psyche – vor allem für Jüngere!


Für 56 % der Befragten ist Wandern eine Flucht aus dem Lockdown-Alltag und hat einen positiven Effekt auf ihre mentale Gesundheit. Für 44 % hat sich nichts verändert. Deutlich wird, dass besonders jüngere Generationen Wandern als Ausgleich während Corona brauchen. Die Zahlen sind im Vergleich zu älteren Generationen deutlich höher:

  • unter 18 Jahre: 81 %
  • 18-25 Jahre: 70 %
  • 26-35 Jahre: 61 %
  • 36-45 Jahre: 55 %
  • 46-55 Jahre: 48 %
  • 56-65 Jahre: 40 %
  • über 65 Jahre: 30 %

Der Weg ist das Ziel, auch beim Wandern


Geschlechter- und altersübergreifend (ausgenommen die Gruppe 18 bis 25 Jahre) sind wir primär Genuss- statt ambitionierte Sportwanderer. Wichtigstes Ziel bei 60,7 % aller Wandernden ist: der Weg! Allerdings folgen auf Platz 2 bis 4 bereits die sportlichen Ziele den Gipfel zu erreichen (37,1 %), Strecke/Distanz (30 %) und Höhenmeter (23,2 %). Prio 1 liegt für die 18 bis 25-Jährigen eindeutig beim Erreichen des Gipfels, gefolgt von „der Weg ist das Ziel“ und einer bestimmten Anzahl an Höhenmetern. Die Frauen dieser Altersgruppe legen zudem mehr Wert auf das Gipfelfoto. Die Gruppe Divers hat die Verewigung im Gipfelbuch an Platz 3 genannt.


Die außergewöhnlichste zusätzliche Antwort wurde in Bezug auf Mehrtagestouren gegeben: Ein*e Befragte*r gab an, die letzte Nacht von mehrtägigen Wandertouren mit einem „Luxusfaktor“ (= Sauna, Kneipe, Bad im See, gutes Restaurant) zu versehen. Als weiteres, individuelles Ziel wurden von einigen Teilnehmer*innen das Sammeln von Stempeln in einem Stempelbuch (Harzer Wandernadel) genannt.

Tipps für neue Touren? Wanderer vertrauen anderen Wanderern


Um auf neue Touren zu stoßen, ziehen 65 % der Befragten Wanderportale wie Outdooractive oder Komoot (65 %) als Haupt-Informationsquelle heran. Aber auch Familie und Freunde werden von fast Zweidritteln (63,4 %) der Befragten gerne für Tipps konsultiert. Wirft man einen genaueren Blick auf die Altersgruppe, so nehmen vor allem die 18 bis 25- sowie die Ü65-Jährigen gerne Tipps von Familie und Freunden an, wenn sie auf der Suche nach Wandertouren sind.


Zudem gibt fast jede*r Zweite (44 %) an, sich über soziale Medien und/oder YouTube zu neuen Touren inspirieren zu lassen.

Nicht ohne mein Handy! Absolutes Wander-Must-Have ist das Smartphone


Geschlechter- und altersübergreifend wurde neben der obligatorischen Verpflegung in Form von Essen und Trinken das Handy als absolutes Must-Have bei jeder Wanderung genannt (73 %). Mit einer Wanderkarte in digital oder print sichern sich über 50 % der Wandernden zusätzlich ab.


Neben dem Gipfelschnaps ist für manche Befragten auch ein Bier oder eine Weinschorle auf der Wanderung bzw. am Gipfel durchaus reizvoll. Und auch ein Erste-Hilfe- oder Notfall-Set darf bei vielen nicht fehlen und wurde häufig zusätzlich angegeben.

Hohes Interesse an Wanderurlauben bei Männern (26-35 Jahre)


Knapp 74 % der Befragten organisieren ihre Wanderurlaube lieber individuell statt über einen Anbieter. Das haben vor allem Männer aller Altersgruppe (75,6 %) angegeben. Bei den Ü65 Wandernden war die Zustimmung etwas geringer (60 %).


Das größte Interesse an organisierten Wanderreisen – egal ob mit oder ohne Erfahrung – besteht bei bei Männern über 65 Jahren (40 %) sowie bei Frauen zwischen 56 und 65 Jahren (39,4 %). Letztere Gruppe hat in diesem Bereich auch am meisten Erfahrung, da sie bereits organisierte Wanderreisen gebucht haben (28 %). 


Ein Mangel an geeigneten Angeboten, jedoch grundsätzliches Interesse haben vor allem Männer über 65 Jahren (20 %). Tatsächlich interessieren sich aber auch die jüngeren Generationen für Wanderurlaube: So gaben Männer zwischen 26 und 35 Jahren (15,8 %) sowie Frauen zwischen 18 und 25 Jahren (15,1 %) an, generell Interesse an organisierten Wanderreisen zu haben, nur bisher am geeigneten Anbieter gescheitert zu sein.

Homogene Gruppen bei organisierten Wanderurlauben für über 50 % ein Must


Wer bereits organisierte Wanderurlaube gebucht hat oder grundsätzlich daran interessiert ist, dem sind vor allem eine möglichst homogene Gruppe (56,9 %), was z.B. Alter und Leistungsniveau angeht, wichtig. Getreu dem Motto „Gleich und gleich gesellt sich gern.“ Auf Platz 2 folgt die Organisation der Touren vor Ort (54,6 %) sowie auf Platz 3 ein lokaler Guide (47,4 %). Die letzten beiden Punkte stechen vor allem bei den jüngeren Umfrage-Teilnehmer*innen im Alter von 18-25 Jahren hervor.


Als attraktiv wurden zudem mitunter die Möglichkeiten genannt, den eigenen Hund mitzunehmen, ein organisierter Gepäcktransport sowie generell kleine Gruppen.

Mark Zuckerberg wandert mit! Like, share & comment sind feste Bestandteile beim Wandern


Fast jede*r Fünfte (17 %) gab an, während oder nach jeder Wandertour das Handy zu zücken, um Fotos auf sozialen Medien zu teilen. 38 % gaben an, zumindest manchmal den Teilen-Button zu betätigen. Und auch wenn die Social Media-Präsenz mit dem Alter der Befragten abnimmt, gibt es auch unter den „Oldies“ Digital Natives:

  • 13,94 % der 46- bis 55-Jährigen
  • 12,45 % der 56- bis 65-Jährigen
  • und sogar 8 % der über 65-Jährigen …

… teilen immer ihre Wandererlebnisse.


Die wohl beliebteste App unter allen: Instagram. 42,79 % der Befragten teilen ihre Wandererlebnisse im Feed mit ihren Followern. Dicht gefolgt von Facebook: Hier postet jeder dritte Wanderer Fotos. Interessant ist der Unterschied zwischen den Generationen. Unter den jüngeren Generationen ist Instagram klarer Sieger mit 66,75 % der 18- bis 25-Jährigen. Jede*r zweite 26- bis 35-Jährige (53,13 %) nutzt Instagram als Fotoalbum der Wandererlebnisse.


Ebenfalls wird klar: Facebook wird für Generation Y und Z immer irrelevanter. Nur 11 % der 18- bis 25-Jährigen und 26 % der 26- bis 35-Jährigen teilen ihre Wanderungen über Facebook. Doch Facebook wird noch genutzt! Und zwar vermehrt von der Generation 36+. Ganz klarer Facebook-Junkie ist dabei die Altersgruppe 56 bis 65 Jahre.


Neben den klassischen sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Pinterest, YouTube, Komoot oder Strava ist für viele auch die Statusfunktion auf WhatsApp ein wichtiges Medium, um Fotos zu teilen.

Das sind die Top 10 Wander-Influencer


17,9 % der Befragten gaben an, dass sie einem Wander-Influencer folgen. Dabei nannten sie unter den Top 10 vor allem Instagramer wie @alpinefex (Platz 1), @fraeulein.draussen (Platz 2) oder @bergfexn (Platz 3). Aber auch YouTuber wurden mit Kai Sackmann (aka. Sacki) und Alpine Momente (auch auf Instagram @alpinemomente) unter die Top 10 gewählt.

Influencer inspirieren und stillen unser Fernweh


44 % folgen Influencern, um sich inspirieren zu lassen: Wo sind andere Menschen unterwegs, welche schönen Orte und Touren kann ich noch entdecken? Ein Viertel sammelt Wander-Know-how bei Influencern. Dass jede*r Fünfte sein Fernweh mit dem Folgen von Influencern stillt, ist gerade während der Corona-Pandemie mehr als verständlich. Trends (7 %) und Gewinnspiele (4 %) sind eher weniger wichtig und keine primären Gründe, einem Influencer zu folgen.

Jeder Zweite Ü65-Jährige nutzt Wander-Apps


71,3 % der Befragten nutzen Wander-Apps – und zwar durchweg in allen Altersgruppen. Heavy User sind die drei Altersgruppen von 26 bis 55 Jahren, bei denen im Schnitt über 70 % der Befragten angab, sich durch Wander-Apps Unterstützung zu holen. Überraschend: Auch die über 65-Jährigen sind digital gut aufgestellt. Hier nutzen 47 % der Befragten Wander-Apps für ihre Erlebnisse. Die Digitalisierung ist also aus dem Wandersport nicht mehr wegzudenken.


Die Top 3 unter den Apps belegen Komoot (33,5 %), Outdooractive (28,1 %) und Bergfex (26,9 %). Dabei ist Outdooractive bei allen Altersgruppen gleich beliebt und bedeutend. Bergfex hingegen zeigt den Trend, relevanter bei der jüngeren Generation zu sein. Und auch Komoot ist nicht unter allen Generationen gleich beliebt, sondern wird vermehrt von älteren Generationen genutzt. Weitere Apps, die die Befragten nutzen und separat genannt haben: Maps.Me, SchweizMobil, FATMAP, Strava, Garmin und Suunto.

Wanderer wünschen sich mehr Beratung in Sachen Tourentipps & Nachhaltigkeit


Gibt es Bereiche, in denen Händler, Plattformen und Magazine noch mehr informieren und beraten sollten? Für 42,2 % der Befragten gibt es im Bereich Tourentipps Nachholbedarf – hier wünscht sich nahezu jede*r Zweite mehr Beratung und Information. Hauptsächlich die jüngeren Generationen zwischen 18 und 45 Jahren sehen im Angebot von Tourentipps Nachholbedarf.


Das Thema Nachhaltigkeit ist vor allem bei Frauen der Altersgruppe 18 bis 35 Jahre ein Thema, zu dem sie sich mehr Beratung wünschen. 


35,5 % der Männer und 31,7 % der Frauen gaben bei dieser Frage jedoch auch an: Nein, wir fühlen uns zum Thema Wandern bereits gut beraten. Besonders die Generationen 46+ gaben zunehmend an, sich gut beraten und informiert zu fühlen.

Das sind die beliebtesten Wandertouren 2021


43,3 % der Teilnehmer*innen haben zum Schluss der Umfrage noch ihre Lieblingswanderung verraten. Spitzenreiter waren vor allem zwei Klassiker: die Zugspitze und die Alpenüberquerung auf dem Fernwanderweg E5. Doch auch weniger bekannte Touren waren dabei, wie die nachfolgende Top 10 zeigt:

  1. Heimgarten & Herzogstand 
  2. Sächsische Schweiz (z.B. Malerweg, Wilde Hölle)
  3. Untersberg 
  4. Stubaier Höhenweg 
  5. Seebensee 
  6. Nagelfluhkette 
  7. Lechweg 
  8. Kleine Reibn 
  9. Dachstein 
  10. Engadin (z.B. Fuorcla Grevasalvas, Piz Rims & Piz Cristanas)

Untersuchungsgegenstand: Die Wanderumfrage richtet sich an die gesamte Wander-Community – unabhängig von Geschlecht, Alter und Leistungsniveau. Ermittelt wird, welche Aspekte die Sportart so attraktiv machen, welche körperlichen und sozialen Komponenten Wandernde daran zu schätzen wissen, ob das Aufkommen des Corona-Virus etwas geändert hat und wenn ja, was.


Befragungsmethode: Online-Umfrage


Befragungszeitraum: 16.02.2021-08.03.2021


Verwendung der Studienergebnisse: Alle Ergebnisse und Grafiken der Umfrage können kostenfrei genutzt werden. Bei Verwendung ist Bergzeit als Urheber kenntlich zu machen. Für Grafiken, Rohdaten und weitere Infos: redaktion@bergzeit.de


Stichprobe: Befragt wurden 2.984 Umfrageteilnehmer (m/w/d) aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Geschlechter unterteilten sich in 65,18 % weiblich, 34,58 % männlich und 0,23 % divers. Die Teilnehmer wurden in sieben Altersgruppe eingeteilt:

  • unter 18 Jahre
  • 18-25 Jahre
  • 26-35 Jahre
  • 36-45 Jahre
  • 46-55 Jahre
  • 56-65 Jahre
  • über 65 Jahre