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Begleiter für ein halbes Leben

Mountain Equipment Lhotse Jacket im Test

4 Minuten Lesezeit
Gegen jeglichen Tropfen abgeschottet und nur zum Tauchen nicht geeignet - die Mountain Equipment Lhotse hat ihren Härtetest mehr als bestanden. Tester Axel Grusser will sie daher zumindest sein halbes Leben lang nicht mehr hergeben.

Das selbstgesteckte Ziel von Mountain Equipment lautet: „Jede Jacke soll ihren Träger auch in extremstem Wetter vor den Elementen schützen, jede Bewegung mitmachen und sämtliche Outdoor-Aktivitäten mit durchdachten Details bestens unterstützen.“ Ein hohes Ziel, welches, so es denn erreicht wird, mit Sicherheit keine Wünsche offen lässt.

Die Mountain Equipment Jacke schützt ihren Träger vor den Elementen und macht jede Bewegung mit | Foto: Axel Grusser
Die Mountain Equipment Jacke schützt ihren Träger vor den Elementen und macht jede Bewegung mit | Foto: Axel Grusser

Gleich sieben Tester waren am Start, als wir im Zuge des Bergzeit-Alpin-Camps in den Ötztaler Alpen in den Genuss kamen, diese High End Hardshelljacke in Gebrauch zu nehmen. Darüber hinaus war noch Thomas Holz von Mountain Equipment höchstpersönlich mit dabei, um uns in jeder Situation sofort Rede und Antwort zu stehen –  einmal abgesehen vom fehlenden Regen also optimale Voraussetzungen für einen ordentlichen Test. Aber keine Angst, den Regen habe ich extra noch nachgeholt.

Mountain Equipment fühlt sich traditionsgemäß dem Alpinisten verpflichtet. Mit britischen Wurzeln stammt der Hersteller von Bergsportbekleidung und Ausrüstung aus einer Zeit, in der es nur „richtige“ Bergsteiger gab und die Anforderungen an das Material schon allein deshalb hoch waren.

Biwaks standen auf der Tagesordnung und schlechtes Wetter hat nie einen echten Haudegen davon abgehalten, das Haus zu verlassen. Dementsprechend waren wir gespannt auf das neue Lhotse Jacket und gierig nach dem Tragen am eigenen Leib.

Mountain Equipment Lhotse – eine Jacke zum Benutzen

Kern des Mountain Equipment Lhotse Jacket ist die brandneue Gore-Tex® Pro Membran, die sich durch extreme Robustheit und sehr gute Atmungsaktivität auszeichnet. Gepaart mit strapazierfähigem Obermaterial ist der Weg für bergige Touren quasi geebnet. Da kann auch der schwerste Rucksack keinen schädlichen Abrieb verursachen. Die Jacke ist laut Thomas Holz ausdrücklich zum Benutzen gemacht.

Neue Schnittformen sind das Ergebnis fortwährender Entwicklung. Die Mountain Equipment Lhotse sitzt optimal, gleich ob man sie über einem Shirt trägt oder noch dickere Zwischenschichten einbaut. In unserer knackig kalten Nordwand am Brochkogel war ich mit PrimaLoft® als Zwischenschicht frei beweglich und desgleichen mollig warm unterwegs. Und abends im Biwak habe ich über die Lhotse ganz unkompliziert noch eine Daunenjacke darüber gezogen – absolut bequem!

Gedanken gemacht haben sich die Entwickler über Jahrzehnte auch zu den Taschenkonstruktionen. Im Ergebnis sind die Taschen in punkto Position, Volumen, Verstärkungen und Reißverschlüsse mittlerweile bestmöglich platziert und gestaltet. Die Mountain Equipment Lhotse verfügt über eine helmtaugliche Kapuze, die sowohl mit als auch ohne Helm sehr gut verstellbar und somit passend ist.

Naht-los und fest verschlossen

Großes Thema bei Mountain Equipment-Jacken ist die Vermeidung von Nähten. Das gelingt durch Schnittführung oder alternativ durch Verlegung der Nähte nach innen und anschließendes doppeltes Laminieren. So entfallen auf lange Sicht aufgeriebene Nähte, was eindeutig der Dichtheit zugutekommt.

Nagelneu in dieser Saison sind die Aquaguard Reißverschlüsse von YKK. Dabei handelt es sich um wasserabweisende Reißverschlüsse mit unterliegendem wasserdichten Band. Bei hohem Wasserdruck können laut Hersteller geringe Undichtigkeiten auftreten, die Jacke ist aber bei praktisch jedem Regen dicht. Zum Tauchen nimmt sie üblicherweise sowieso keiner her.

Einzig die etwas schwereren Laufeigenschaften des Aquaguard sind mir als gewöhnungsbedürftig aufgefallen, er wurde jedoch mit jeder Nutzung geschmeidiger. Und im Endeffekt spürt man mit dem „straffen“ Reißverschluss regelrecht, dass die Jacke dichtgemacht wird. Ziemlich beeindruckend war für uns Tester die zusätzliche Abtropfleiste unter allen Reißverschlüssen mit integriertem Abfluss. Wahnsinn!

Das Mountain Equipment Lhotse Jacket im Nässetest

Die Lhotse sitzt rundum perfekt | Foto: Axel Grusser
Die Lhotse sitzt rundum perfekt | Foto: Axel Grusser

Und wenn ich gerade bei Nässe bin: Zwar bot uns das Hochdruckwetter im Alpin-Camp keine Möglichkeit, direkte Niederschläge abzuwehren, aber schon die Tage darauf in der Stadt entpuppten sich als super Testtage. Bei zehn Grad und wechselnd starken Regenfällen hielt das Mountain Equipment Lhotse Jacket auf dem Fahrrad, was Thomas versprochen hatte, sie war dicht! Kein Tröpfchen wagte sich durch die Nähte oder gar an der Membran vorbei ins Innere und ich als Träger konnte das trockene und behagliche Klima unter der Jacke genießen. Schade nur, dass ich unten herum lediglich ein Paar Jeans trug…

Während unserer Biwak-Tour rundeten Pflegehinweise von Thomas Holz das Beratungsangebot eindrucksvoll ab und jeder von uns weiß nun, dass die „Lhotse“ – oder das Frauenpendant „Manaslu“ – nicht nur für die kommende Saison, sondern für ein halbes Leben ein treuer Begleiter sein kann.

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