Rücken, Schulter, Knie, Nacken: Fast überall lassen sich die bunten Kinesiotapes aufbringen und versprechen heilende Wirkung. Bei Verspannungen, aber auch Sportverletzungen. Ein Körperteil, auf dem sich auch wieder Kinesiotapes finden lassen, ist die Wade. Egal ob Wadenschmerzen bei bestimmten Sportarten, Schmerzen in der Achillessehne oder Restless-Legs-Syndrom, das Tape kann solche Beschwerden positiv beeinflussen. Wie Du ein Tape für die Wade anlegst, zeige ich Dir im Folgenden.
Das musst Du vor dem Wade tapen beachten
Die Haut, auf die Du das Tape auflegen möchtet, sollte trocken, frei von Creme, Öl und am besten auch frei von Haaren sein. Berühre die Klebefläche des Tapes am besten nicht mit den Fingern, dann klebt das Tape besser dort, wo es eigentlich kleben soll. Für eine optimale Wirkung lege das Tape mindestens 30 Minuten vor dem Sport an, gerne auch schon am Vortag. Jede Tapeanlage erfordert etwas Übung, die richtige Technik und auch ein wenig anatomische Kenntnisse, da das Tape sonst nicht die gewünschte Wirkung entfalten kann. Wenn es also nicht gleich beim ersten Versuch klappt, versuch es einfach noch einmal.
Lea Grüner
Wann sollte ich das Kinesiotape entfernen?
Bei Juckreiz oder Hautrötungen solltest Du das Tape sofort von der Wade entfernen – ansonsten kann es bis zu einer Woche kleben bleiben. Wenn Du das Tape in feuchtem Zustand, also beispielsweise nach dem Duschen, und in Haarwuchsrichtung abziehst, lässt es sich am besten lösen und tut auch nicht so weh.
Falls Du Dir noch weitere Informationen zum Kinesiotaping wünschst, lege ich Dir den Artikel von Julia Prechtl zum Thema „Was ist Kinesiotape und wie funktioniert es?“ hier im Bergzeit Magazin ans Herz.
Wann tape ich meine Wade?
Die Tapeanlage hat eine beruhigende, entspannende und entlastende Wirkung auf die Wadenmuskulatur, den gesamten Unterschenkel und sogar den Fuß, dessen Bewegungen auch von der Unterschenkelmuskulatur abhängen. Zusätzlich stabilisiert das Tape das Sprunggelenk. Das Tape kann Wadenschmerzen beim Radfahren, Wandern, Laufen, Klettern positiv beeinflussen und auch bei Problemen mit der Achillessehne, bei Wadenkrämpfen, beim Fersensporn, bei Beschwerden im Vorfußbereich auf Grund muskulärer Überlastung und sogar beim Restless-Legs-Syndrom helfen.
Die Anleitung: Wade tapen
Das Tape lässt sich am einfachsten durch einen Helfer anlegen, da das Handling mit dem Tape an der Unterschenkelrückseite doch etwas schwierig ist, wenn man gleichzeitig darauf achten soll, das Bein und den Fuß korrekt zu positionieren.
So geht’s:
- Lege Dich auf den Bauch – am besten auf Sofa, Tisch oder Bett, so dass der Fuß über die Kante hängen kann.
- Tapelänge abmessen vom Großzehenballen bis zur Kniekehle. Das Tape der Länge nach in der Mitte zu etwa 2/3 einschneiden.
Lea Grüner
- Einen weiteren Tapestreifen abmessen und zuschneiden: Länge von der Kniekehle bis zur Unterseite der Ferse. Ecken abrunden nicht vergessen.
- Ziehe die Zehen des betroffenen Fußes in Richtung Schienbein hoch, so dass die Unterschenkelrückseite stark gedehnt wird.
Lea Grüner
Lea Grüner
- Beginne mit dem eingeschnittenen Tape und reiße das Papier an der Stelle ein, an der der Einschnitt beginnt. Am Ansatz der Achillessehne wird das kurze Stück des Tapes aufgelegt und bis zu den Zehen ausgestrichen.
- Die einzelnen Zügel werden ohne Zug um den Wadenmuskel herum bis unterhalb der Kniekehle geführt und überlappen dort.
- Behalte weiterhin die beschriebene Ausgangsposition bei. Der zweite Tapestreifen wird von der Unterseite der Ferse ohne Zug über die Achillessehne auf die Wade geklebt.
Lea Grüner
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- Nun benötigst Du noch zwei Tapestreifen, die jeweils ca. 10 cm lang sind. Ecken bitte wieder abrunden.
- Reiße das Papier des ersten Streifens in der Mitte ein, ziehe das Papier etwas zur Seite und klebe das Tape unter vollem Zug horizontal zur Achillessehne über den Schmerzpunkt auf. Die Enden werden dabei dehnungsfrei angeklebt.
- Den zweiten kurzen Tapestreifen bitte ebenfalls mittig einreißen und unter Zug um die Fußsohle in Richtung Fußgelenk aufkleben. Dieser Streifen unterstützt die Festigkeit im Fußsohlenbereich.
Voilà. Jetzt solltest Du eine deutliche Erleichterung im Bereich der Wade und des Fußes verspüren. Vielleicht bist Du mit dem Tape bei der nächsten Radl- oder Bergtour sogar schneller unterwegs.