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Reisen am Rad

Packliste Radreise

8 Minuten Lesezeit
Radreisen gibt's von mild bis wild - von kurzen Touren in gut erschlossenen Reiseländern bis zu ausgewachsenen Fahrrad-Weltreisen. Unsere Packliste liefert neben den Basics auch Packtipps zur Selbstverpflegung* und zum vollig autarken Reisen**.

Weitere Kleidung

Sonstige Bekleidung & Schuhe


Hinweis zur Packliste Radreise

Die nachfolgende Packliste versteht sich als Grundausstattung für Radreisende. Die Punkte „Camping“ und „Kochen“ gelten optional, je nachdem wie Übernachtung und Verpflegung bei Eurer Fahrradtour geplant sind. 

  • * Zusatzausrüstung für Reisen, bei denen nicht immer sämtliche Infrastruktur zur Verfügung steht, ist mit einem Stern (*) gekennzeichnet.
  • ** Weitere Ausrüstung, die sich bei Fahrradreisen in entlegene Gebiete bzw. bei autarken Reisen als notwendig oder hilfreich erweist, ist mit zwei Sternen (**) gekennzeichnet.

Auch Klimazone und Wetter haben Einfluss auf Eure persönliche „Packliste Radreise“, daher können natürlich weitere Ausrüstungstücke ergänzt, andere wiederum gestrichen werden. Allerdings gilt allein schon aus Gewichtsgründen: lieber schlau packen als mühsam auf einem schweren Lastenfahrrad strampeln!


Ganz wichtig bei einer Radreise: Badeschen nicht vergessen! ;-)

Fritz Horsthemke/Brigitte Stammschröer

Ganz wichtig bei einer Radreise: Badeschen nicht vergessen! ;-)


Fahren

Es gibt viele verschiedene Arten von Radreisen. Während die einen gemütlich mit dem Pedelec von Hotel zu Hotel radeln und sich dabei das Gepäck mit dem Auto transportieren lassen, fahren andere mit minimalem Gepäck nach dem Motto „es wird schon nichts schiefgehen“ um die Welt.

Die hier vorgestellte Packliste ist für alle Radfahrer gedacht, die irgendwo in der Mitte dieser zwei Extreme liegen. Wer welche Ausrüstung mitnimmt, hängt von der Art der Radtour ab und davon, was man an Reparaturen unterwegs selbst erledigen kann. Dazu muss man die Fahrradtechnik mehr oder weniger beherrschen.

Am Rad

  • Tacho/Fahrradcomputer
  • Gepäckträger
  • Lowrider
  • Trinkflaschen/-halter
  • Luftpumpe
  • Schloss
  • Nabendynamo *
  • Stromwandler ** (zum Aufladen von elektrischen Geräten in Verbindung mit einem Nabendynamo)

Werkzeug

  • Multitool
  • Speichenspanner
  • Reperaturwerkzeug
  • Reifendruckmesser
  • Reifenheber
  • Maulschlüssel oder Zangenschlüssel Knippex *
  • Ritzelabzieher **
  • Kurbelabzieher **
  • Tipp: Die Ausstattung mit Fahrrad-Werkzeug hängt natürlich davon ab, wie die Infrastruktur für Radfahrer in den Reiseländern aussieht. Auf jeden Fall sollte man die Standardreparaturen jederzeit unterwegs durchführen können.  Es gilt den Spagat zwischen sinnvollem Werkzeug und Gewicht bzw. Packvolumen zu bewältigen

Ersatzteile & Reifen

  • Schlauch
  • Speichen, passend
  • Brems-, Schaltzug
  • Schraubenauswahl
  • Mantel **
  • Ketten **
  • Ritzel/Kettenblätter bei sehr weiten Strecken **
  • evtl. Ersatzteilpakete postlagernd **
  • Tipp: Auch bei der Auswahl der Ersatzteile gelten die Erläuterungen zu den Werkzeugen. Es kommt immer darauf an, wohin man fährt. Wer nicht mit einem Standardrad unterwegs ist (z.B. mit Tandem oder Liegerad), sollte prüfen, welche Spezialersatzteile er/sie ggf. mitnehmen muss.

Packen

Beim Packen sollte darauf geachtet werden, dass noch etwas „Luft“ in den Taschen ist, um die täglichen Einkäufe verstauen zu können. Ein zusätzlicher Flaschenhalter ist hilfreich, um ggf. eine Milch- oder Safttüte zu transportieren. Es darf auch die Flasche Wein sein.

  • Vorderradtaschen
  • Hinterradtaschen
  • Lenkertasche
  • wasserdichte Schutzhüllen für Handy und Wertsachen
  • Flachbeutel/Packsäcke für Ordnung in den Packtaschen *
  • evtl. Anhänger & große Packtasche **
  • Tipps: Fahrradtaschen sollten in jedem Fall absolut wasserdicht sein – mehr dazu in der Shop-Kaufberatung Fahrradtaschen. Für schlechte Straßenverhältnisse empfiehlt sich bei Radtouren mit viel Gepäck ein gefederter Anhänger. Auf den Kopf gestellt kann der Hänger sehr gut als Campingtisch genutzt werden.

Ruhen, Schlafen & Kochen

Welche Ausrüstung im Bereich Ruhen, Schlafen & Kochen mit ins Gepäck müssen hängt von der geplanten Reise ab – sprich, ob man als Selbstversorger unterwegs ist und/oder im Zelt übernachtet – oder nicht. Die nachfolgenden fünf Punkte sind daher optional bei der Planung Eurer Radreise zu berücksichtigen.

Camping

  • Zelt
  • Zeltunterlage
  • Reparaturkit Zelt
  • Isomatte
  • Reparaturkit Isomatte
  • Kopfkissen
  • Schlafsack
  • dünnes Inlay für Schlafsack (Seide o. ä.)
  • Campingstuhl/-hocker *
  • Tipps: Ein Seiden-Inlay ist sehr praktisch, wenn man in unterschiedlichen Temperaturzonen unterwegs ist. Das Inlay kann in heißen Nächten den Schlafsack ersetzen. Wer noch Platz in den Taschen hat, dem sei auf langen Radreisen ein kleiner Stuhl empfohlen. Als Zeltunterlage reicht eine einfache Dampfsperre-Folie aus dem Baumarkt. Diese ist allerdings etwas schwerer als die Unterlagen der Zelthersteller.

Kochen

Essen & Trinken

Reinigen

  • Geschirrtuch
  • Spüli
  • Spülschwamm
  • Flaschenbürste

Sonstiges

  • Gewürze
  • Öl und Essig in Plastik- oder Faltflaschen
  • 1-2 Tütensuppen für Engpässe

Pflege und Gesundheit

Hygiene

Reiseapotheke

  • Erste-Hilfe-Set mit:
  • Pflaster
  • Verband
  • Jod, Wundsalbe
  • Schmerztabletten
  • Zeckenzange/-karte
  • Kohletabletten
  • Brandsalbe
  • weitere Medikamente je nach Reisegebiet (nach Rücksprache mit Hausarzt)
  • Antibiotika *

Navigieren, informieren & versorgen

Navigation

Kommunikation

  • Handy
  • evtl. Sprachführer/Wörterbuch *
  • WiFi-Router/Prepaid-Karten **

Information

  • Reiseführer
  • Bettlektüre (Spannende Bergliteratur oder Outdoorzeitschriften)
  • Tipp: Digitale Lektüre auf dem Smartphone oder e-Reader spart Platz und Gewicht.

Energieversorgung & Licht

  • Stirnlampe
  • Outdoor Feuerzeug/-anzünder
  • Ladegeräte und Batterien
  • Steckadapter
  • Universalladegerät *
  • Solarladegerät **
  • Powerbank **
  • Tipp: Smartphone, Akkus für Navi und Lampen, Kameraakkus etc.  – alle haben verschiedene Formate. Es gibt tatsächlich Universalladegeräte, die für alle möglichen Akkus funktionieren. Abseits von Campingplätzen und Hotels sind Solarmodule und eine Powerbank eine Überlegung wert.

Dokumente & Geld

  • Pass, Personalausweis, Visa
  • Reisedokumente + Reisedokumententasche
  • Impfpass
  • Kopie aller Dokumente
  • EC-Karte/Kreditkarte
  • Bargeld/Devisen

Sonstiges

  • evntl. Ersatzbrille
  • evtl. Verteidigungsspray
  • Fotoausrüstung (je nach eigenem Anspruch)
  • Nähzeug
  • Tagebuch (ggf. digital)
  • kleine Mitbringsel für Gastgeber **
  • Tipp: Kleine Mitbringsel sind toll für Reisende, die bei Einheimischen einen Platz zum Campen finden. Das Platzproblem in den Packtaschen kann man umgehen, wenn man ein paar persönliche Postkarten (mit Fotos aus der Heimat oder von vorhergehenden Reisen) drucken lässt. Das ist heutzutage für kleines Geld zu haben. Und die Gastgeber freuen sich.

Weitere Tipps für Radreisende

Eine Radreise planen

Bei der Vorbereitung einer Fahrradreise macht es Sinn, sich eine ungefähre Wegstrecke zu überlegen. Dadurch bekommt man ein Gefühl für die  Tagesetappen und die Gesamtstrecke. Papierkarten sind neben Navigationsgeräten wichtige Hilfsmittel, um den Überblick zu behalten. Auch sollte man eventuelle Ruhe- und Besichtigungstage einplanen. Die Tagesetappen sollten eher zu kurz als zu lang eingeplant werden. Dann wird man nich kalt erwischt, wenn die Straßenverhältnisse ein schnelles Vorwärtskommen verhindern, oder wenn man durch eine Panne aufgehalten wird. Es ist leichter, einen zusätzlichen Schlenker zu fahren, als gehetzt zurück zum Flughafen, Fähre oder Bahn zu müssen.

Das Reiserad

Nicht in der Packliste angeführt ist ein solides, robustes Reisefahrrad. Vor allem auf langen Touren wie einer Fahrradweltreise ist ein verlässliches Rad absolut notwendig. Oft verzichten Reiserad-Modelle auf zu viel High-Tech und empfindliche Teile, was vor allem dann wichtig ist, wenn der Fahrrad-Fachmann des Vertrauens nicht gleich um die Ecke zu finden ist. Kürzere Radreisen auf dem gut ausgebauten europäischen Radwegnetz können in der Regel auch mit dem gewohnten Trekkingrad gefahren werden.

Anreise

  • Bei Anreise mit dem Flugzeug ist die Anzahl der erlaubten Gepackstücke zu beachten. Evtl. müssen die Packtaschen zu einem größeren Gepäckstück zusammengefasst werden. Robuste Plastiksäcke, die zum Beispiel als Reiseverpackung für Rucksäcke erhältlich sind, leisten hier gute Dienste.
  • Die Richtlinien für die Verpackung der Räder sind je nach Fluglinien recht unterschiedlich. Meist wird eine Karton- oder Plastiksackverpackung gefordert. Aber auch komplett unverpackte Räder werden mitgenommen. Die größte Angst der Fluglinien scheint zu sein, dass andere Gepäckstücke durch die Räder beschmutzt oder beschädigt werden. Oft ist es sinnvoll, die Räder so zu verpacken, dass der Inhalt sichtbar ist. Dann geht das Verladepersonal meist behutsamer damit um. Einziger Knackpunkt ist, dass das Rad durch den Röntgenapparat beim Check-In passen muss. Ein Tandem immer als „normales“ Fahrrad anmelden, ansonsten drohen unangenehme Fragen oder gar Ablehnung. Wer sein Rad dennoch lieber sorgfältig verpackt, sollte sich Gedanken machen, wo er die Verpackung bis zur Rückreise aufbewahrt.
  • In Frankreich werden im TGV keine Tandems mitgenommen.  Auch im neuen ICE sind die Stellplätze begrenzt. Also bei Bahnreisen vorher informieren.
  • Nach Möglichkeit die Anreise zeitlich so einplanen, dass man noch Zeit zum Einkaufen hat, sofern man auf dem Campingplatz übernachtet und kochen will. Toilettenpapier nicht vergessen, es wird auf Campingplätzen oft nicht zur Verfügung gestellt.

Unterkunft

  • Wer keinen Campingplatz findet und sich nicht als Wildcamper verstecken will, ist gut beraten, bei Leuten mit großem Garten oder Bauernhof zu fragen. Oft bekommt man einen schönen Platz geboten, steht unter dem Schutz des Hausherren und wird nicht selten zum Duschen und Abendessen ins Haus eingeladen. Es gibt kaum eine bessere Möglichkeit mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Grundkenntnisse in der lokalen Sprache helfen natürlich.
  • Eine weitere preiswerte Unterkunftsmöglichkeit bietet das Radfahrernetzwerk www.warmshowers.org, eine Art Couchsurfing für Radfahrer. Man sollte allerdings bereit sein, in der Heimat als Gastgeber fremde Radreisende bei sich aufzunehmen.
  • Auch die internationale Organisation Servas bietet eine Möglichkeit bei Einheimischen zu übernachten. Hier ist die Aufnahme allerdings ein wenig aufwendiger, als bei Warmshowers. Infos unter www.servas.de.

Haben wir etwas wichtiges vergessen?

Gerne könnt Ihre weitere Packtipps als Kommentar zu diesem Beitrag ergänzen. Wir freuen uns über Eure Tipps!

Mehr zum Thema Radreisen im Bergzeit Magazin

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