Die richtige Handschuh-Größe ermitteln
Die richtige Größe bei Handschuhen richtet sich nach dem Umfang der Hand ohne Daumen. Gemessen wird an der breitesten Stelle, zwischen Knöcheln und Daumenansatz. Dafür legst Du ein Maßband locker (aber nicht lose) um Deine Hand.
Die richtige Passform
Wie bei Schuhen dürfen auch Handschuhe nicht drücken. Bei gut sitzenden Handschuhen stoßen die Kuppen vorne leicht an, die Finger lassen sich voll spreizen. Beim Anprobieren ist auch auf störende Nähte an Innen- und Außenhandschuhen zu achten.
Eine ausführliche Tabelle für Handschuhgrößen für Damen, Herren und Kinder und Antworten auf die Frage, wie ein Handschuh sitzen muss findest Du in unserem Magazinbeitrag Handschuhgröße ermitteln.
Einsatzbereiche: Welcher Handschuh ist der richtige?
Fahrradfahren, Snowboarden, Klettersteiggegen, Skifahren oder Alltag: Der geplante Einsatzzweck gibt vor, welche Kernkompetenzen Deine Handschuhe mitbringen müssen. Wie dick ein Handschuh sein soll, hängt von den vorherrschenden Bedingungen, dem erwarteten Aktivitätslevel und dem persönlichen Wärmeempfinden ab. Auch individuelle Vorlieben (z.B. ohne Materialien tierischen Ursprungs) spielen eine Rolle.
Hardshell-Handschuhe zum Skifahren, Snowboarden & Co
Warme bzw. stark isolierende Hardshell-Skihandschuhe und -fäustlinge bestehen aus drei Lagen: dem Innen- oder Futterhandschuh aus weichem, wärmenden Material, einer Isolierschicht und einem robusten Außenhandschuh aus Leder und/oder Kunstfaser.
Mit zunehmender Isolation werden Handschuhe unhandlich, das Feingefühl wird eingeschränkt. Bei steigender Aktivität wird auch Schwitzen ein Thema. Atmungsaktives Material, eine dreidimensionale, anatomische Schnittgestaltung sowie der gezielte Einsatz von unterschiedlichen Isolationsstärken (weniger Material an der Handinnenseite) wirken dem entgegen.
Softshell-Handschuhe für Skitouren
Bei Softshellhandschuhen wird auf eine dicke Isolierschicht in der Regel verzichtet. Sie zeichnen sich durch Bewegungsfreiheit und bessere Taktilität aus. Modelle mit integrierter Membran sind winddicht und wasserabweisend. Ideal sind Softshellhandschuhe für weniger beißende Temperaturen und Bergsportler im Aufstiegsmodus. Mehr Infos zu Softshell-Materialien siehe unten.
Fleece-Handschuhe
Bei sehr hohem Aktivitätslevel, im Alltag und/oder bei milderen Temperaturen reicht oft schon ein einfaches Baselayer in Form von Fleece- oder Wollhandschuhen. Sie bieten Bewegungsfreiheit und Klimakomfort bei harten Anstiegen und schützen bis zu einem gewissen Grad vor scharfen Kanten.
- Tipp: Bei den meisten Outdoor-Handschuhen, abgesehen von Lauf-Handschuhen, geht es zumindest teilweise darum, auch mal zuzupacken. Um Ski- und Trekkingstöcke, Eisgeräte, Pickel, Seile, Fahrradlenker oder eine Schneeschaufel zu bedienen, ist eine griffige, verstärkte Handinnenseite wichtig. In der Regel kommt hier entweder Leder oder abriebfeste Kunstfaser zum Einsatz. Bei leichten Modellen finden sich auch Silikonaufdrucke auf der Handinnenfläche.
Wasserdichte Skihandschuhe mit Membran
Wasserdicht werden Handschuhe erst durch den Einsatz einer Membrantechnologie, wie etwa Gore-Tex (ePTFE/Teflon) oder Dermizax (PUR/Polyurethan). Gewöhnlich wird dabei ähnlich wie bei Schuhen ein vorgefertigter Membran-Handschuh lose unterhalb der Außenschicht eingearbeitet. Im High-End-Bereich wird mittlerweile - wie bei Hardshelljacken - dreilagiges Laminat verarbeitet. Das erfordert eine sehr aufwändige, präzise Schnittgestaltung sowie technische Entwicklungsarbeit, denn auch feine Fingernähte müssen mit Nahtbändern verschweißt werden. Ein derartiger Aufwand erklärt letztlich auch den Preis in der Oberliga.
Welche Handschuhe halten wirklich warm?
Bei der Isolation von Handschuhen kommen verschiedene Kunstfasern wie PrimaLoft, das natürliche Isolationsvlies Swisswool und auch Fleecestoffe kommen einzeln, in durchdachten Kombinationen und mit variierenden Materialstärken zum Einsatz. So ist der exponierte Handrücken oft stärker isoliert als die Innenhand, wo es auf Gefühl und einen geringen Widerstand beim Greifen ankommt. Vorwiegend in Expeditionshandschuhen und extrawarmen Fäustlingen wird auch Daune und wasserabweisende Daune verarbeitet.
Handschuhe mit PrimaLoft
Unter den Kunstfaser-Isolationen ist PrimaLoft zweifelsfrei der Platzhirsch. Die synthetische Daune wird aus Polyester-Mikrofaser hergestellt, bleibt auch bei Nässe bauschig und lässt sich vom Klammergriff am Skistock nicht beeindrucken. PrimaLoft gibt's in vier Qualitäten, die in verschiedenen Füllmengen und Materialstärken zum Einsatz kommen.
Handschuhe mit Swisswool
Ortovox und Hestra bieten Handschuhe mit Swisswool. Hauptbestandteil ist Schurwolle von Schweizer Schafen, die mit einem zwölf-prozentigen Anteil an Ingeo, einer Zweikomponentenfaser auf Mais-Basis vermischt und zu einem Vlies verarbeitet. Swisswool bietet ein tolles Klimamanagement (Wolle wärmt auch im nassen Zustand) und ist resistent gegen unangenehme Geruchsentwicklung. Als Markenname steht Swisswool auch für eine nachhaltige, rein europäische Produktion.
Handschuhe mit Daunen
Bietet die beste Wärmeleistung bei geringstmöglichem Gewicht. Aber, Daune schlägt sich aufs Budget und verlangt im täglichen Gebrauch einen eher pfleglichen Umgang. Unbehandelte Daune verliert bei Nässe ihre Isolationseigenschaften, weshalb ein stark wasserabweisendes Außenmaterial wie Pertex Quantum Pflicht ist - auch bei wasserabweisend ausgerüsteter Daune. Ideal sind Daunenhandschuhe für große Kälte und große Höhen, wenn Feuchtigkeit gefriert bevor sie entsteht und die Daune ihre Vorteile voll ausspielen kann.