Lawinenschaufel: Für den Einsatz im Fall der Fälle
Ob auf Skitour, Skihochtour, beim Freetouring oder Schneeschuhwandern: Eine Lawinennotfallausrüstung gehört immer dann ins Gepäck, wenn Du abseits sicher präparierter Pisten unterwegs bist. Die Lawinenschaufel ist neben dem LVS-Gerät und der Lawinensonde für die erfolgreiche Verschüttetensuche absolut notwendig, denn im Ernstfall geht es um Schnelligkeit und Präzision. Bei Marken wie Ortovox, Pieps, Mammut oder auch BCA findest Du hochwertige und robuste Lawinenschaufeln, die vielseitig einsetzbar sind und sich beispielsweise auch für Links- und Rechtshänder gleichermaßen eignen.
Welche Lawinenschaufel für welchen Einsatzbereich?
Ultraleichte Lawinenschaufeln (leichter als ca. 600 Gramm) sind sehr minimalistisch ausgestattet und im Prinzip nur für das Training und den Wettkampf bei eigentlich lawinensicheren Bedingungen im Bereich von präparierten Pisten sinnvoll. Alle anderen Lawinenschaufeln bieten erheblich mehr Komfort, eine höhere Effizienz und sinnvolle Zusatz-Features, sodass wir sie uneingeschränkt für alle Tourengeher empfehlen können. Zu den Features zählen vor allem:
- der Umbau zum abgewinkelten Modus (Räum- /Hackfunktion)
- die Umbaumöglichkeit zum Eispickel
- Beispielsweise hat die Ortovox Pro Alu III im Set mit Pocket Spike beide Funktionen
Worauf solltest Du beim Kauf einer Lawinenschaufel achten?
Lawinenschaufeln sollten aus leichtem, aber stabilem und bruchfestem Material gebaut sein. All diese Eigenschaften erfüllt Aluminium. Von Lawinenschaufeln aus Kunststoff raten wir explizit ab, denn das Material kann bei Kälte spröde werden und brechen. Zudem stellt sich bei Kunststoff durch Alterung im Laufe der Zeit in unkalkulierbarer Weise Materialermüdung ein. In seltenen Fällen werden bei ultraleichten Schaufeln Teile aus Carbon verbaut.- Gewicht von Lawinenschaufeln: Durchschnittliche Aluminium-Schaufeln wiegen etwa 600 bis 700 Gramm. Sehr große, extrem robuste und/oder sehr umfangreich ausgestattete Vertreter bringen nicht mehr als 800 bis 900 Gramm auf die Waage. Bei unter 600 Gramm bewegst Du Dich bereits im ultraleichten Bereich minimalistisch ausgestatteter Wettkampfschaufeln.
- Packmaß: Schaufelblatt und Schaufelstiel kannst Du für ein kleines Packmaß werkzeugfrei zerlegen. Sie passen so problemlos in den Tourenrucksack (am besten in einen Skirucksack mit separatem Fach für die Notfallausrüstung).
- Gesamtlänge: Die Gesamtlänge sollte so bemessen sein, dass ein kraftsparendes, effizientes Schaufeln möglich ist. Mit einem extrahierbaren Teleskopstiel lassen sich für jeden die optimalen Hebelverhältnisse herstellen. Geschlechterspezifische Modelle gibt es nicht. Schaufellängen von 80 bis 90 Zentimetern sind absolut sinnvoll und häufig zu finden. Deutlich kürzere extrahierte Schaufellängen sind nur bei ultraleichten Rennschaufeln zu finden.
- Schaufelstiel: Der Schaufelstiel ist in den allermeisten Fällen als Teleskopstiel verlängerbar. Das Zusammenbauen soll schnell, sicher und einfach mit Handschuhen erfolgen können und stabil halten - auch bei intensivem, kraftvollem Einsatz. Zudem besitzt der Schaufelstiel niemals einen runden Querschnitt, sondern ist oval, dreieckig oder rechteckig mit gerundeten Kanten, um stabil in der Hand zu liegen. Vereisungsfreie Anti-Rutsch Gummierungen am Schaufelstiel dienen ebenfalls der sicheren Handhabung.
- Größe des Schaufelblatts: Von der Größe des Schaufelblattes hängt ab, wie viel Schnee pro Hub bewegt werden kann. Typische Angaben für die Blattfläche sind etwa 22 x 28 Zentimeter bis hin zu etwa 25 x 30 Zentimeter. Diese Abmessungen passen in das Schaufelfach von Skirucksäcken und nehmen ein Schneevolumen von ca. 2,5 Liter bis 3,0 Liter auf.
- Griff: Die häufigsten Griff-Formen sind T- und D-Griff. Beide sind gut in der Handhabung und ermöglichen ein Umgreifen. Der meist etwas schwerere D-Griff ist für manche besser zu halten und ermöglicht unter Umständen einen kräftigeren Einsatz. Letztlich bleibt das aber auch etwas Geschmacksache. Echte Erweiterungen der Funktionalität stellen Sonderformen wie Y-Griff (abgewandelter oder asymmetrischer T-Griff) oder der schlangenartig gebogene C-Griff dar.
Tipp: Insbesondere die Abwandlungen am Griff ermöglichen ein sehr flexibles Umgreifen und/oder den Umbau zur Schaufel mit Räumfunktion oder Hackschaufel. Gerade wenn im Team geschaufelt wird und viel Lockerschnee zu bewegen ist, beschleunigt das Räumen einiger Teammitglieder die Aktion zum Teil erheblich. Der Umbau kann technisch ganz verschieden gelöst sein, zum Beispiel durch eine zweite Bohrung im Schaufelblatt oder durch einen gebogenen Schaufelstiel, der gedreht montiert werden kann.