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Tunnelzelt mit Pfiff

Nigor Didis 2 Tunnelzelt im Test

6 Minuten Lesezeit
Das Nigor Didis 2 ist ein vielseitiges Tunnelzelt mit durchdachten Details. Skandinavien-Experte und Ausrüstungsberater Lucas Rhinow hat sich das Zelt auf einer Fahrradreise durch Schweden und Norwegen getestet.

Auf einer sechswöchigen Fahrradreise durch Skandinavien hatte ich die Möglichkeit, ein Nigor Didis II Tunnelzelt zu testen. Die Marke Nigor ist bekannt für sehr leichte Tipizelte und Rucksäcke. Seit kurzem produziert das niederländische Unternehmen zudem sehr erfolgreich Tunnel- und Kuppelzelte.

Didis II: Zweipersonen-Tunnelzelt mit vielen Details

Das Nigor Didis 2 überzeugt speziell durch seinen Detailreichtum. | Foto: Lucas Rhinow
Das Nigor Didis 2 überzeugt speziell durch seinen Detailreichtum. | Foto: Lucas Rhinow

Das Didis II ist ein Zweipersonen-Tunnelzelt, das trotz großer Apside und komfortabler Ausstattung ein sehr geringes Gewicht hat. Nigor hat das Zelt als leichtes Trekkingzelt für drei Jahreszeiten konstruiert. Das Außenzelt besteht aus einem 10 Denier-Gewebe, an beiden Seiten setzt Nigor auf silikonisiertes Ripstop-Nylon mit einer Wassersäule von mindestens 3.000 Millimeter. Der Boden wird aus  festerem Material mit 40 Denier und einer PU Beschichtung ausgestattet. Somit kommt der Boden auf eine Wassersäule von 10.000 Millimeter.

Nigor hat dem Zelt ein ultraleichtes 8,7 Millimeter DAC Featherlight Alugestänge verpasst. Die Segmente sind mit 50 Zentimeter recht lang. Das Gewicht ist hingegen geringer als bei kürzeren Gestängesegmenten. Das Innenzelt ist komplett geschlossen. Zur besseren Belüftung kann an beiden Türen auch nur das Moskitonetz geschlossen werden.

Im Fußbereich befindet sich an der Decke ein kleiner Lüfter, den man mit Reisverschlüssen und einem Klettverschluss öffnen oder schließen kann. Etwas schade ist, dass die Lüfter im Außenzelt nicht komplett geschlossen werden können und bei starkem Wind permanenter Luftzug im Zelt herrscht. Eine Besonderheit stellen die Moskitonetze in den Lüftern dar.

Mückenschutz auf langen Trekkings

Wie bereits erwähnt, kann auch an der Seitentür des Innenzelts das Moskitonetz geschlossen werden. Trotz der lästigen Viecher kann man so gemütlich im Zelt sitzen und rausschauen. Die Seitentür hat noch eine Besonderheit: Der Reißverschluss auf der Innenzeltseite kann bis zur Zeltmitte geöffnet werden. Das erscheint anfangs unwichtig – aber ich habe schnell gemerkt, dass es sehr praktisch ist, wenn man sich anziehen will. So kann man kann sich im Stehen anziehen, ohne das Zelt verlassen zu müssen.

An der Vorderseite hat das Zelt einen weiteren Eingang mit zwei paralell laufenden Reißverschlüssen. Ich finde den Eingang etwas zu niedrig und habe ihn nur zum Gepäckverstauen und zur Belüftung verwendet. Schön wäre es, wenn Nigor an dieser  Tür einen Zweiwege- Reißverschluss verwenden würde. Dann könnte man die Tür noch besser auf die jewieligen „Belüftungsbedürfnisse“ anpassen.

Das Außenzelt schließt leider nicht ganz bis zum Boden ab. Dadurch ist es bei starkem Wind recht frisch und windig im Zelt. Meiner Meinung nach ist es daher auch nicht sinnvoll, dieses Zelt  als Vierjahreszeiten-Zelt einzusetzen.

In Sachen Abspannmöglichkeiten lässt das Didis 2 keine Wünsche offen - bei starkem Wind kann es jedoch zugig werden. | Foto: Lucas Rhinow
In Sachen Abspannmöglichkeiten lässt das Didis 2 keine Wünsche offen – bei starkem Wind kann es jedoch zugig werden. | Foto: Lucas Rhinow

Gut abspannbares Außenzelt

Außen am Zelt sind insgesamt neun Abspannleinen mit je zwei Befestigungspunkten angebracht. Die Abspannleinen und die Befestigungsschlaufen reflektieren. Selbst eine kleine Lichtquelle reicht aus, um die die Leinen im Dunkeln erkennen zu können. Insgesamt 19 Heringe sind notwendig, um das Zelt komplett abzuspannen. Damit das Zelt nur steht, reichen allerdings schon vier Stück.

Etwas schade – aber leider inzwischen normal – ist, dass im Lieferumfang des Zelts kein kompletter Satz Heringe enthalten ist. Ein Grund dafür ist, dass man für unterschiedlichen Untergrund unterschiedliche Heringe braucht. Die im Lieferumfang enthaltenen Heringe sind dafür top, es sind DAC V-Heringe. Diese Heringe sind für fast jeden Untergrund geeignet. Nur bei sehr weichem Untergrund wie Kies oder Sand funktionieren sie nicht so gut. Ich befestige an den Heringen immer eine kleine Schlaufe aus Reepschnur, weil die DAC-Heringe so gut halten, dass man sie manchmal kaum wieder aus dem Boden heraus bekommt. Hier hilft die Reepschnur.

Ausreichend Platz für zwei Personen

Das Innenzelt ist sehr geräumig geschnitten und bietet zwei Personen ausreichend Platz für zwei breite Isomatten. Außerdem sind innen auf jeder Seite drei richtig große Fächer angebracht, in der man Bekleidung oder Kleinkram gut verstauen kann. Bisher habe ich bei keinem anderen Zelt so viele und so große Fächer gesehen.

Auch auf der Außenseite vom Innenzelt in der Apside ist auf jeder Seite eine kleine Tasche angebracht, die sich super eignet, um darin den Zeltpacksack oder ähnliches zu verstauen. Die Apside ist zudem groß genug, um zu zweit mit Ausrüstung darin sitzen zu können und nebenbei auch noch zu kochen.

Um das Zelt samt Gestänge und Heringen in den Packsack zu bekommen. | Foto: Lucas Rhinow
Um das Zelt samt Gestänge und Heringen in den Packsack zu bekommen. | Foto: Lucas Rhinow

Kompaktes Packmaß und geringes Gewicht

Das Zelt hat ein Packmaß von ca. 15 x 50 Zentimeter, der Packsack ist allerdings nicht besonders großzügig geschnitten. Man sollte sich also beim Zusammenlegen durchaus etwas Mühe geben, das Zelt auch in den Sack zu bekommen. Das Gewicht ist com Hersteller mit mindestens 2,39 Kilogramm und maximal 2,516 Kilogramm angegeben. Zum Zelt bietet Nigor eine optionale Unterlage an, die den gesamten Zeltgrundriss abdeckt.

Der Zeltaufbau ist nicht weiter schwierig. Zuerst legt man das Zelt an der gewünschten Stelle aus und fixiert die Ecken mit Heringen. Die drei unterschiedlich langen Stangen haben unterschiedliche Farben und werden in die gleichfarbigen Gestängekanäle geschoben. Anschließend werden die Stangen an beiden Seiten in die Ösen der Abspannschlaufen gesteckt und gespannt. Alleine ist der Aufbau durchaus machbar, zu weit aber deutlich einfacher. Je nach Wind wir das Zelt anschließend abgespannt. Das Innenzelt ist bereits in das Außenzelt eingehängt und bleibt somit bei Regen trocken.

Mein Fazit zum Nigor Didis II

Insgesamt bin ich mit dem Tunnelzelt sehr zufrieden. Es bietet für ein Zelt dieser Gewichtsklasse sehr viel Raum. Dabei ist die Ausstattung nicht ganz so minimalistisch wie bei anderen Modellen. Auf Trekking- und Radtouren sowie beim Kanuwandern werde ich das Zelt in Zukunft jedenfalls gerne mitnehmen!

HINWEIS: Das Nigor Didis II wird in Kürze wieder bei Bergzeit erhältlich sein!

Alle Daten zum Nigor Didis 2 auf einen Blick

  • Einsatzbereich: Trekking (weil geringes Packmaß und wenig Gewicht).
  • Bauart: Tunnelzelt für 2 Personen, 3-Jahreszeiten-Zelt
  • Gewicht: ca. 2.500 Gramm
  • Packmaß: 50×14 Zentimeter
  • Stellfläche: 430×165 Zentimeter
  • Besonderheit: Apsis zum Aufenthalt, Mückenschutz.

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