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Kletter-Wochenende im Kaiser

Christ-Fick-Kamin & Wildangerwandl mit dem Bergzeit-Club

6 Minuten Lesezeit
Für zwei Gewinner eines Bergzeit Club-Gewinnspiels und Bergzeitler Moritz ging es im Juli für ein Kletterwochenende mit Bergführer Markus zum Stripsenjochhaus im Wilden Kaiser. Lass Dich von Ihren Tourenbeschreibungen inspirieren für Deine nächste Tour!

Predigstuhl, Fleichbank und Totenkirchl gehören sicherlich zu den eindrucksvollsten Bergen zwischen Wildem und Zahmem Kaiser. Das Stripsenjoch Haus liegt ganz in der Nähe dieser Gipfel und ist somit ein perfekter Ausgangspunkt für Unternehmungen im Wilden Kaiser. Das Gebiet rund um das AV-Haus bietet Kletterern zahllose Möglichkeiten. Von Klettergärten bis zu äußerst alpinen Touren in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden findet man hier alles.

🏔️ Alpinkletter-Abenteuer für zwei Gewinner aus dem Bergzeit Club

Am 8. Juli 2023 durften die beiden Gewinner des Bergzeit Club Gewinnspiels Stephan und Christian für ein Mehrseillängen-Wochende auf dem Stripsenjochhaus im Wilden Kaiser.

Du willst auch bei einem Club-Gewinnspiel mitmachen? Dann melde Dich jetzt beim Bergzeit Club an!

Nach einem kurzen Zustieg am Samstagmorgen zum Stripsenjochhaus, entscheiden wir uns für den „Christ-Fick-Kamin“ am Totenkirchl. Die Route verläuft durch die Nordwand unterhalb der ersten Terrasse des Totenkirchls. Die Route hat vier Seillängen und ist mit einem Kletter-Schwierigkeitsgrad von UIAA 4+ der perfekte Einstieg in das Wochenende.

Am Sonntag besuchen wir den Klettergarten am Wilderangerwandl. Der Klettergarten bietet viele Mehrseillängenrouten, die bis zu fünf Seillängen lang sind und Schwierigkeitsgrade von UIAA 4 bis 7+ abdecken. Wasserrillenfels im Zusammenspiel mit sehr gut abgesicherten Routen machten das Klettern dort zu einem richtigen Vergnügen.

An schönen Tagen am Wilden Kaiser weiß man oft nicht, in welche Richtung man lieber schauen soll. Entweder in Richtung Kohlental...

Moritz Zeitler

An schönen Tagen am Wilden Kaiser weiß man oft nicht, in welche Richtung man lieber schauen soll. Entweder in Richtung Kohlental…


An schönen Tagen am Wilden Kaiser weiß man oft nicht, in welche Richtung man lieber schauen soll. Entweder in Richtung Kohlental...

Moritz Zeitler

…oder in Richtung Kufstein.


Anfahrt und Aufstieg zum Stripsenjochhaus

Der Ausgangspunkt für den Zustieg zum Stripsenjochhaus ist der Parkplatz Griesenau/Kaiserbachtal auf 1.024 Meter.

Von Deutschland kommend fährt man auf der A 8 bis zum Inntaldreieck um anschließend auf der A 93 Richtung Kufstein zu fahren. Bei Oberaudorf verlässt man die Autobahn und fährt auf der B 172 nach Griesenau. Hier zweigt man rechts zur Mautstelle Kaiserbachtal ab. Nach der Mautstelle folgt man der Straße bis zum Parkplatz Griesenau/Kaiserbachtal. Die Mautstraße ist je nach Witterung von 1. März bis Ende November geöffnet.

Vom Parkplatz aus laufen wir zunächst an der Griesneralm vorbei und folgen dann der Beschilderung zum Stripsenjochhaus. Am Anfang führt der Weg aufwärts durch einen schönen Bergwald. Mit der Höhe gewinnen wir an Aussicht uns wir sehen zum ersten Mal den Predigstuhl, die Fleischbank und am Ende des Tales auch das Stripsenjoch und Stripsenjochhaus. Gut eineinhalb Stunden dauert der Aufstieg zur Hütte.

Kurz nachdem man den Bergwald verlassen hat, bekommt man den ersten Eindruck der eindrucksvollen Gegend – im Hintergrund das Stripsenjoch und das Stripsenjochhaus.

Moritz Zeitler

Kurz nachdem man den Bergwald verlassen hat, bekommt man den ersten Eindruck der eindrucksvollen Gegend – im Hintergrund das Stripsenjoch und das Stripsenjochhaus.


Kurz nachdem man den Bergwald verlassen hat, bekommt man den ersten Eindruck der eindrucksvollen Gegend – im Hintergrund das Stripsenjoch und das Stripsenjochhaus.

Moritz Zeitler

Der Blick vom Stripsenjochhaus auf das Totenkirchl – auf der rechten Seite hinter dem Latschenrücken die erste Terrasse des Totenkirchls.


Christ-Fick-Kamin am Totenkirchl

Nach kurzer Pause und einer kleinen Vorstellungsrunde der Teilnehmerinnen und Teilnehmer planen wir den ersten Tag.

Nachdem wir das Material aufgeteilt haben, geht es los zum Einstieg des Totenkirchls. Über einen Latschenrücken direkt neben dem Stripsenjochaus folgen wir deutlichen Spuren. Wenig später erreichen wir eine Steilstufe (knapp10 Meter), die man abklettern muss (I-II). Anschließend führt der Zustieg bis zu einer Schulter, von der wir den Wandfuß des Totenkirchls und den Einstieg unserer Route schon sehen können. Von hier aus können wir die Route gut überblicken und uns ein genaues Bild machen.

Zur Wand selbst gehen wir von hier aus rechts hinunter zu einem Hubschrauberlandeplatz und zum Einstieg. Der Einstieg befindet sich am linken Rand des Wandfußes und ist mit zwei Klebehaken versehen.

Die beiden Gewinner des Gewinnspiels und unser Bergführer Markus.

Moritz Zeitler

Die beiden Gewinner des Gewinnspiels und unser Bergführer Markus.


Die beiden Gewinner des Gewinnspiels und unser Bergführer Markus.

Moritz Zeitler

Am Einstieg von der Route – dieser ist mit zwei Klebehaken versehen.


Nachdem wir die Route und ihren Verlauf besprochen haben, stellen wir die Seilschaften zusammen. Kurze darauf steigen wir in die erste Seillänge ein und haben endlich Kaiserkalk unter den Fingern.

Die ersten Seillängen waren etwas schrofig und daher auch recht steinschlaggefährdet. Doch nachdem diese überwunden sind, genießen wir überwiegend festen Fels. Der Kamin in der dritten Seillänge, der auch Namensgeber der Route ist, ist die schwierigste Stelle an diesem Tag.

Oben auf der ersten Terrasse des Totenkirchls angekommen, erwartet uns ein atemberaubendes Panorama bei grandioser Fernsicht.

Nachdem die Seilschaften zusammengestellt sind und wir uns ausgerüstet haben, geht es in die erste noch schrofige Seillänge.

Moritz Zeitler

Nachdem die Seilschaften zusammengestellt sind und wir uns ausgerüstet haben, geht es in die erste noch schrofige Seillänge.


Nachdem die Seilschaften zusammengestellt sind und wir uns ausgerüstet haben, geht es in die erste noch schrofige Seillänge.

Moritz Zeitler

Der Blick von oben durch den Kamin in Seillänge drei – die Schlüsselstelle ist somit gemeistert.


Abstieg über den Führerweg

Nach einer Pause am Ende der Route beginnen wir mit dem Abstieg. Vor der Terasse aus folgen wir einem schmalen Pfad nach links aus der Wand zum Führerweg. Dieser bringt uns, weiter gut markiert, zur ersten von drei Abseilstellen. Nachdem wir die Ausrüstung verstaut haben, gehen wir die letzte Etappe des Tages an: den Rückweg zum Stripsenjochhaus.

Oben angekommen, gibt's eine Brotzeit, um danach gestärkt den Abstieg anzugehen.

Moritz Zeitler

Oben angekommen, gibt’s eine Brotzeit, um danach gestärkt den Abstieg anzugehen.


Oben angekommen, gibt's eine Brotzeit, um danach gestärkt den Abstieg anzugehen.

Moritz Zeitler

Auf der ersten Terrasse in Richtung Führerweg. Der Weg ist weitestgehend mit roten Markierungen versehen.


Der Blick vom Abstieg zum Stripsenjochhaus und rechts die Führernadel - unter ihr verläuft der Führerweg.

Moritz Zeitler

Der Blick vom Abstieg zum Stripsenjochhaus und rechts die Führernadel – unter ihr verläuft der Führerweg.


Der Blick vom Abstieg zum Stripsenjochhaus und rechts die Führernadel - unter ihr verläuft der Führerweg.

Moritz Zeitler

Die zweite von drei Abseilpassagen mit einer Länge von gut 25 Metern.


🧗‍♂️ Mehrseillängenroute Christ-Fick-Kamin: Wichtige Information im Überblick

  • Startpunkt:
    • Stripsenjochhaus 1.577m von hier bis zum Einstieg ca. 20 Minuten
    • Parkplatz Griesenau / Kaiserbachtal von hier bis zum Einstieg ca. 2h

  • Dauer der Route:
    • Kletterzeit ca. 1.5h – 2h
    • Abstieg über Führerweg bis Stripsenjochhaus ca. 1h – 1.5h

  • Länge und Bewertung der Route:
    • Vier Seillängen zwischen 25m und 45m; Wandhöhe ca. 150m
    • Schwierigkeit: 4+ (E2), eine Seillänge, überwiegend 4 und 3

  • Kletterführer: Panico Alpinkletterführer Wilder Kaiser; online bei Markus Stadler

Klettergarten Wildangerwandl

Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir am Sonntag um kurz nach acht auf. Das Ziel: die Wildangerwand unterhalb des Totenkirchls.

Bestens gelaunt wegen des traumhaften Kaiserwetters an diesem Morgen, laufen wir zurück in Richtung Tal. Nach etwa 80 Höhenmeter Abstieg verlassen wir den Weg nach rechts in Richtung Eggersteig und erreichen in wenigen Minuten auf Steigspuren den Fuß der Wand. Es empfiehlt sich, den Helm frühzeitig aufzusetzen, da es immer wieder zu Steinschlägen durch andere Kletterer oder Gämsen oberhalb der Wand kommt.

Die Wildangerwand in ihrer gesamten Schönheit – die meisten Touren verlaufen links der Wandmitte.

Moritz Zeitler

Die Wildangerwand in ihrer gesamten Schönheit – die meisten Touren verlaufen links der Wandmitte.


Die Wildangerwand in ihrer gesamten Schönheit – die meisten Touren verlaufen links der Wandmitte.

Moritz Zeitler

Frühzeitiges Aufsetzen des Helmes empfiehlt sich, da es immer wieder zu Steinschlägen durch andere Kletterer oder Gämsen oberhalb der Wand kommt.


Fertig ausgerüstet und in den gleichen Seilschaften aufgeteilt wie am Vortag, geht es wieder los. Im perfekten Felsen und noch besser gesicherten Routen vergeht die Zeit wie im Flug. Nach einer Route mit drei Seillängen und einer Route mit zwei Seillängen ist es leider für uns schon wieder an der Zeit, zusammenzupacken.

Nach einer kurzen Brotzeit geht es über denselben Weg, über den wir am Vortag zum Stripsenjochhaus gelaufen sind, zurück ins Tal. Dabei ist der Kopf voller Pläne für unseren nächsten Besuch hier oben!

Die Natur am Wilder Kaiser ist Heimat einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren – unter anderem auch von diesem geschützten Alpensalamander.

Moritz Zeitler

Die Natur am Wilder Kaiser ist Heimat einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren – unter anderem auch von diesem geschützten Alpensalamander.


Die Natur am Wilder Kaiser ist Heimat einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren – unter anderem auch von diesem geschützten Alpensalamander.

Moritz Zeitler

Ein letztes Mal die Landschaft genießen, bevor es zurück ins Tal zu geht. Ein perfektes Wochenende neigt sich dem Ende.


🧗‍♂️ Klettergarten am Wildangerwandl: Wichtige Information im Überblick

  • Startpunkt:
    • Stripsenjochhaus 1.577m von hier bis zum Einstieg ca. 15 Minuten
    • Parkplatz Griesenau / Kaiserbachtal von hier bis zum Einstieg ca. 1.15h

  • Routen:
    • ca. 20 Routen zwischen UIAA 4 und 7+
    • die meisten Routen sind sehr gut mit Klebe-/Bohrhaken abgesichert (E1-E2)
    • Routennamen teilweise angeschrieben (im Frühjahr wegen des Schnees am Einstieg nicht immer lesbar)
    • Zwischen Seillängen max. 45m

  • Abstieg:
    • Über Routen abseilen
    • Zum Parkplatz Griesenau/Kaiserbachtal ca. 1h

  • Kletterführer: Panico Alpinkletterführer Wilder Kaiser; Topo bei Markus Stadler

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